Reisbach
Brand-Drama in Mehrfamilienhaus: Polizei nennt weitere Details

23.10.2021 | Stand 23.10.2021, 14:42 Uhr

Die Feuerwehr spritzte mittags immer noch Wasser ins Gebäude, um ein Aufflammen der Glutnester zu verhindern. −Foto: Nadler

Nach dem Großbrand in Reisbach (Landkreis Dingolfing-Landau) mit bislang vier Toten - darunter ein Baby - hat die Polizei weitere Details bekannt gegeben.



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Der Großbrand, der Samstagnacht 2 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in Reisbach ausgebrochen war, ist inzwischen abgelöscht, so ein Polizeisprecher gegen 14 Uhr. Entgegen der ersten Meldung sind nach derzeitigem Stand vier Todesopfer und 19 verletzte Personen zu beklagen. Die Kriminalpolizei Landshut hat vor Ort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Ungeborenes Kind sollte per Notkaiserschnitt gerettet werden

Der Großbrand in Reisbach hat in der Nacht vier Tote und 19 Verletzte gefordert. Drei Bewohnerinnen des Mehrfamilienhauses, eine 78-jährige und eine 55-jährige sowie eine 20 Jahre alte, im 7. Monat schwangere Frau sind bei dem Feuer ums Leben gekommen. Das ungeborene Kind der 20-Jährigen wurde im Zuge der Rettungsmaßnahmen per Notkaiserschnitt entbunden, es konnte allerdings nicht mehr lebend gerettet werden.

Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden 19 Personen verletzt, 17 Bewohner des Mehrfamilienhauses und zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr. Vier der Verletzten mussten zur stationären Behandlung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Betroffenen und ihre Angehörigen wurden in einer eigens eingerichteten Betreuungsstelle durch Kriseninterventionsteams betreut. Die drei erwachsenen Verstorbenen standen in keinem Familienverhältnis zueinander.

Zwischenzeitlich weit über 250 Rettungskräfte vor Ort

Im Laufe der Nacht und des Vormittags war ein Großaufgebot von zwischenzeitlich weit über 250 Rettungskräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort; auch vier Hubschrauber waren alarmiert. Immer wieder flammten einzelne Glutnester auf, die mittlerweile endgültig abgelöscht werden konnten. Das Anwesen, in dem 27 Personen gemeldet sind, ist derzeit nicht bewohnbar. Der Sachschaden dürfte sich nach einer ersten Einschätzung in einem mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich bewegen.

Kripo und Staatsanwaltschaft Landshut haben die Ermittlungen zur Brandursache übernommen. „Derzeit liegen keine Hinweise für eine Brandverursachung von außen vor“, so ein Polizeisprecher. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen ist eine mögliche fahrlässige Brandursache nicht auszuschließen.

− ce