Pilotprojekt
BMW schickt in Dingolfing automatisierte Fahrzeuge ins Freie

27.09.2021 | Stand 27.09.2021, 21:30 Uhr

System aus Niederbayern: Der Linde Routenzug ist mit Automatisierungstechnik der Firma Schiller aus Osterhofen ausgestattet. Er hat Türgriffe geladen und ist jetzt auch im Freien unterwegs. −Foto: BMW

In den Montagehallen von BMW in Dingolfing gehören vollautomatisierte Transportsysteme schon zum Alltag. Nun geht BMW einen Schritt weiter - und schickt Routenzug, Smart Transport Robot und Autostapler in Dingolfing ins Freie.

Die vollautomatisierten Transportsysteme seien wesentlicher Bestandteil für die Montagelogistik, zu der laut Armin Feser, Leiter der Physischen Logistik in Dingolfing, 38.000 verschiedene „Sach- und Teilenummern“ gehören.



Seit einigen Wochen sind laut BMW bereits zwei automatisiert fahrende Outdoor-Routenzüge unterwegs. Peter Kiermaier, im Werk Dingolfing für Logistikplanung und Industrialisierung von Logistikinnovationen zuständig, erklärt die Herausforderung, denn im Freien herrschen unterschiedliche Wetterbedingungen, was allein für „ungleich mehr Stör- und Einflussfaktoren“ sorgt. Hinzu kommen Fußgänger, Radfahrer, die freilich durch die Systeme erkannt werden müssen. Konkret werden laut BMW derzeit im Rahmen von Pilotprojekten zwei Outdoor-Routenzüge erprobt: Ein Linde-Routenzug, versehen mit einem inkludierten Automatisierungskit der Firma Schiller aus Osterhofen, der Türgriffe auf überdachten Freiflächen transportiert. Die Zugkraft beträgt drei Tonnen.

Automatisiert fahrende Autobox von Stäubli-WFT wird getestet

Das zweite Modell des französischen Herstellers Easymile transportiert im Freien hauptsächlich Blechteile und schafft 15 Tonnen. Außerdem wird bei BMW in Dingolfing eine automatisiert fahrende Autobox von Stäubli-WFT getestet, die Spezialbehälter zwischen Leerguthalle und Leergutplatz bewegt.

Von Stäubli-WFT ist außerdem derzeit im Dynamikzentrum (DYZ) der Autotrailer unterwegs, der anstelle von Lkw-Zugmaschinen künftig die per Bahn ankommenden Container automatisiert zu den rund 500 Meter entfernten Andock-Toren des Warenausgangs ziehen soll. Nach der Befüllung mit Ersatzteilen fährt der Trailer auf den Containerhof zurück, wo die Teile schließlich auf ihren Versand warten.

− pnp