Am Werk in Dingolfing
BMW investiert 60 Millionen Euro in nachhaltigere Lackiererei

18.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:13 Uhr

Rund ein Drittel des Energieverbrauchs am BMW-Werk in Dingolfing werden in der Lackiererei verursacht. Das will der Konzern ändern. −Foto: BMW Group

Die BMW Group investiert an ihrem größten europäischen Produktionsstandort in Dingolfing rund 60 Millionen Euro in einen ressourcen- und energieeffizienteren Lackierprozess.



Das teilte der Konzern am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. Der neue Lackierprozess erziele demnach „jährliche CO2-Einsparungen von mehreren tausend Tonnen und stellt weitere Weichen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Produktion“, so BMW.

Ein Drittel des Energieverbrauchs in Lackiererei

Die Maßnahmen reichen Unternehmensangaben zufolge von der Umrüstung weiterer Lackierlinien auf Trockenabscheidung und der Integration innovativer Wasseraufbereitung beim Aufbringen des Korrosionsschutzes bis hin zur Stromerzeugung aus Restabwärme der Produktionsanlagen. Auch Schutzfolien aus Recycling- oder Naturmaterialien werden getestet. „Ziel dieser Aktivitäten sind neben der signifikanten Reduzierung von CO2-Emissionen auch ein geringerer Lösemittel-Verbrauch sowie ein schonender Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser“, erklärte BMW.

In der Lackiererei des BMW-Werks Dingolfing arbeiten knapp 1200 Mitarbeiter und versehen arbeitstäglich etwa 1600 Automobilkarosserien mit einer schützenden Hülle, Farbe und Glanz. Laut BMW fällt in der Lackiererei etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs des Werks an. Der Konzern erklärt, dass das Lackieren „der energieintensivste Produktionsprozess im Fahrzeugbau“ sei. Umgekehrt heiße das: Das Energie- und Wassersparpotenzial sei hier besonders hoch. „Bereits seit Jahren finden daher bei laufendem Betrieb umfassende Modernisierungen statt“, heißt es in der BMW-Pressemitteilung.

Ziel: CO2-Emissionen um 80 Prozent senken

Ein Meilenstein in puncto Nachhaltigkeit sei mit der Umstellung auf das innovative Lackierverfahren IPP (Integrated Paint Process) erzielt. Durch den Wegfall eines kompletten Prozessschritts auf den IPP-Decklackstraßen habe sich der Energie- und Ressourcenverbrauch erheblich reduzieren lassen. „Insgesamt konnten durch eine Vielzahl von Maßnahmen im Zeitraum von 2006 bis 2020 bereits ca. 25 Prozent Wasser und ca. 60 Prozent Lösemittel eingespart werden“, so BMW. Der Energiebedarf konnte im genannten Zeitraum um zehn Prozent gesenkt werden.

Nun fließen weitere Millioneninvestitionen in die nachhaltige Umrüstung des Lackierprozesses am niederbayerischen BMW-Standort. „Damit tragen wir in der Dingolfinger Lackiererei unseren Teil dazu bei, dass die BMW Group Produktion ihrem Ziel, die CO2-Emissionen pro gefertigtem Fahrzeug bis 2030 um weitere 80 Prozent gegenüber 2019 zu reduzieren, immer näherkommt. Denn jedes eingesparte Gramm CO2 zählt“, sagt Bernd Gress, der im Januar 2022 die Leitung der Technologie Lackierte Karosserie im BMW Group Werk Dingolfing übernommen hat.

− cav