Aus regionalen Zutaten
Der Seen-Tee besteht aus Melisse, Minze, Malve und mehr

27.01.2020 | Stand 04.08.2023, 3:50 Uhr
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Wie schmeckt ein Tee und welche Zutaten dürfen nicht fehlen, wenn er Steinberger See, Murner See, Brückelsee und Knappensee repräsentieren soll? Die Entscheidung fiel am Freitag, 24. Januar, im Wackersdorfer Mehrgenerationenhaus, fast 70 Jury-Mitglieder nahmen auf Einladung des Tourismus- und Kulturvereins Wackersdorf-Steinberg am See an der öffentlichen Wahl teil.

WACKERSDORF/STEINBERG AM SEE „Zwei Kriterien sind für die Bewertung ausschlaggebend. Wie schmeckt Ihnen persönlich der Tee und wie passt die Mischung zum Oberpfälzer Seenland?“, eröffnete Moderator Michael Weiß die Verkostung. Zur Auswahl standen sechs Bio-Teemischungen aus regional vorkommenden Zutaten wie Kräutern und Blüten. Die Besucher nahmen sich viel Zeit, jede Variante Schluck für Schluck auf den Prüfstand zu stellen, den Gaumen wie mit einem guten Tropfen Wein zu umspielen und am Ende eine Schulnote zu vergeben. Bei der Auszählung zeichnete sich schnell ab: Jede abgegebene Stimme kann zum Zünglein an der Waage werden, vor allem auf den ersten drei Plätzen ging es äußerst eng zu. Nach mehrfacher Überprüfung des Auszählungsergebnisses trat Anton Zizler, der Vorsitzende des initiierenden Vereins, ans Mikrofon: „Unser Gewinner, und damit der offizielle Vier-Seen-Tee, ist Tee Nummer sechs!“ Tosender Applaus des Publikums – so mancher Fan brach im ersten Moment in Jubel aus. „Dass es so spannend und fesselnd wird, hatte ich nicht erwartet“, schilderte Thomas Falter, Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf. Er war Teil einer zusätzlichen achtköpfigen Fachjury aus Gastronomie, Touristik, Kräuterkunde und Politik. „Bei einem Stechen hätten wir die Fachwertung doppelt gezählt. Das war nicht nötig. Das Ergebnis war knapp, aber eindeutig“, so Anton Zizler.

Der Sieger bestehe aus Melisse, Minze, Malve, Weißdorn, Himbeerblättern, sowie zehn weiteren Zutaten, die sich auch um die Seen der Region finden ließen. Im Rahmen des großen Tee-Castings las Seenland-Autorin Antonia Vitz aus ihrem Beststeller „Nerventee“. Mit dem Debutroman und der Mischung aus Oberpfälzer Humor und feinem Gespür für den alltäglichen Wahnsinn machte sich die junge Schriftstellerin in Rekordzeit einen Namen im gesamten deutschsprachigen Raum. An diesem Abend gab sie den Teil zum Besten, in dem sich der vermeintliche „Nerventee“ von Tante Hilde, liebevoll im eigenen Gewächshaus angebaut, als Cannabis entpuppt. In den Dialogen wurde sie von Moderator und Ortstouristiker Michael Weiß unterstützt, der zeitweise auch in die Rolle der Oma schlüpfte. „Autorin, Tee-Kocherinnen, am Piano Eberhard Geyer, Stephanie Staudenmayer vom MGH – es haben so viele Menschen am heutigen Abend mitgewirkt. Vielen Dank!“, schloss Anton Zizler die Veranstaltung.

Der neue Vier-Seen-Tee wird in Kürze online und im ausgewählten Einzelhandel in der Region erhältlich sein. Die Teemischung wird von der Oberpfälzer Firma Wurdies, beziehungsweise Wurzelgräbers Blütenparadies, in Bio-Qualität hergestellt. Ursprünglich war die Mischung in erster Linie als „Mitbringsel“ für Gäste des Seenlands gedacht. Seit der Verköstigung hat der Tee aber auch erste Fans in der Heimat.

Schwandorf