„Böse“
Das Ovigo-Theater überzeugt mit raffiniertem Psychokrimi – auch an ungewöhnlichen Orten

30.04.2018 | Stand 21.07.2023, 8:49 Uhr
−Foto: n/a

Zuschauer, die in Tränen ausbrechen. Schock-Momente, als es tatsächlich so aussah, einer der Darsteller hätte sich schwer verletzt. Der Psychokrimi „Böse“ des Ovigo-Theaters hat bei den Zuschauern an den unterschiedlichen Spielorten verschiedenste Reaktionen hervorgerufen.

OBERVIECHTACH Uraufführung großer Erfolg: OVIGO Theater mit raffiniertem Psychokrimi „BÖSE“ – 500 Zuschauer, auch an ungewöhnlichen Orten

„Böse“ ist kein einfaches Stück. Der Zuschauer muss sich darauf einlassen und sich nach und nach tiefer in die Story hineinziehen lassen. Und am Ende kann man dem knallharten Clou nicht mehr entweichen. Die Besucher wurden teilweise auf eine harte Probe gestellt. Die Reaktionen und Rückmeldungen sprachen jedoch für sich. Neun Mal wurde das Stück aufgeführt, vier Mal war die Aufführung ausverkauft. Als Special spielte das Ensemble aus Oberviechtach auch im ehemaligen Fachgeschäft Rossmann in Oberviechtach. Zum Abschluss gab es eine letzte Vorstellung in der Schwarzachtalhalle Neunburg vorm Wald. Die ersten Aufführungen fanden im W1 in Regensburg statt. Insgesamt kamen 500 Besucher. Damit wurden die Erwartungen der Theatermacher klar übertroffen.

Zum Inhalt: Ein scheinbar alltägliches Büro. Drei Männer tippen und klicken auf ihren Rechnern und betreiben Smalltalk. Nach und nach wird klar: Die drei sind keine gelangweilten Informatiker, sondern kaltblütige Killer. Das Büro steht als Sinnbild für das Innenleben des Serienmörders Marco Friedrich. Der Zuschauer befindet sich im Kopf des Killers. Sein Inneres wird durch die Persönlichkeitsanteile A, B und C dargestellt. Während die Mordserie immer grausamer wird, stoßen A und B beim Aus¬führen der Aufträge/Morde ihres Chefs C an immer härtere Grenzen. Zeitgleich wird in einem Fernsehstudio über die Verbrechen berichtet. Als der völlig durchgedrehte Chef Marcos Jugendliebe ermorden möchte, rebelliert A und die schein¬baren Trennlinien zwischen Gut und Böse verwischen.

Regisseurin Theresa Weidhas aus Weiden verstand es, mit spärlichen Mitteln und Effekten große Wirkung zu erzielen. Florian Wein aus Regensburg schlüpfte diabolisch in die Rolle des C. Wein ist gleichzeitig Künstlerischer Leiter von Ovigo und hat das Stück selbst geschrieben. Die Persönlichkeitsanteile A und B wurden von den Hirschauern Ludwig Koller und Christian Gnan dargestellt. Michael Sandner aus Amberg verkörperte den Fernsehmoderator Leon Schneider. Benjamin Gläser aus Oberviechtach fungierte als Kommissar Matthias Janelt, Barbara Kießling aus Vohenstrauß stellte die Psychologin Dr. Sarah Breitenbach dar. Katrin Bast aus Regensburg spielte eine junge Frau, die es schaffte, vor dem Mörder zu fliehen. Besonders eindringlich: Das Spiel von Stephanie Most aus Pfreimd, die die verzweifelte Mutter des Serienmörders darstellte. Das Ensemble überzeugte die Besucher auf ganzer Linie. Wieder hat es Ovigo geschafft, Darsteller aus den verschiedenen Regionen der Oberpfalz zu gewinnen, um bei einem besonderen Projekt mitzuwirken. Auch hinter den Kulissen war eine Menge Engagement nötig. Michael Hirsch aus Regensburg und André Gießübl aus Oberviechtach über-nahmen Regie-Assistenz und Technik. Marc Hohl aus Pfreimd komponierte die Musik. Bei einem kurzen Hörspiel innerhalb des Stückes wirkte Paul Sandner aus Amberg als junger Marco Friedrich mit.

Das Ovigo-Theater meldet sich ab dem 30. September zurück, wenn neue Aufführungen des sehr erfolgreichen Musicals „Peter Pan“ anstehen. Der Vorverkauf für die Termine in Regenstauf, Waldmünchen und Nabburg läuft bereits über www.ovigo-theater.de.

Schwandorf