Für Pop-Musik
Anerkennung für die Kunst – Kulturstiftung setzt mit Kunstpreis ein Zeichen

03.12.2020 | Stand 20.07.2023, 23:01 Uhr
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Die Regensburger Kulturstiftung der Rewag lobt einen Kunstpreis für Pop-Musik aus. Die mit 5.000 Euro und einer Preisskulptur dotierte Auszeichnung richtet sich an alle Musiker in der Region, die eigene Songs schreiben und bereits live aufgetreten sind.

Regensburg. Dabei, so der Kuratoriums- und der Stiftungsvorstand bei der öffentlichen Präsentation am Donnerstagmittag, 3. Dezember, sind Genre und Stilrichtungen im Bereich der Pop-Musik grundsätzlich frei. Dieser Preis solle in diesen schwierigen Zeiten, in denen öffentliche Auftritte nahezu unmöglich sind, die Musik-Szene anregen und motivieren. Eine fünfköpfige Jury wählt den Preisträger aus allen Bewerbungen, die bis zum 15. Juni 2021 eingegangen sind. Die offizielle Preisverleihung soll im Rahmen eines Open-Air-Konzertes im August 2021 erfolgen.

„Künstler und Kulturschaffende hatten und haben es derzeit unglaublich schwer. Deshalb ist es wichtig, gerade jetzt der Kunst Anerkennung zu schenken und Preise wie diesen auszuloben“, sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Die Vorsitzende des Kuratoriums verwies auf die permanente Hauptaufgabe der Stiftung, mit Fördergeldern Projekte in Kunst und Kultur zu ermöglichen. Der Kunstpreis, so führte Rewag-Vorstandsvorsitzender Dr. Torsten Briegel weiter aus, sei keine Selbstverständlichkeit: „Als Energieversorger tragen wir eine sehr hohe Verantwortung für eine leistungsfähige und sichere Energie-, Trinkwasserversorgungs- und Glasfaserinfrastruktur in Regensburg und der Region. Es ist uns aber bewusst, dass Kunst und Kultur ebenfalls sehr wichtige Bausteine für eine attraktive und lebenswerte Stadt und Region sind.“ Daher setze die Rewag mit der Kulturstiftung und insbesondere mit dem Kunstpreis ein deutliches Zeichen der Anerkennung künstlerischen Handelns.

Marcus Spangenberg, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung und Ideengeber für die Sparte Pop-Musik, zeigte sich von der Relevanz des Kunstpreises überzeugt: Seit seiner erstmaligen Auslobung 2008 sei dieser wie ein Scheinwerfer, der schlaglichtartig das Augenmerk auf jeweils eine Kunstsparte richte. Damit, so Spangenberg, solle zugleich die Relevanz des gesamten kulturellen Geschehens für die breite Öffentlichkeit beleuchtet werden. „Wenn die Regensburger Kulturstiftung der Rewag ihren Kunstpreis auslobt, ist dies stets auch das Ergebnis einer unglaublich inspirierenden Zusammenarbeit vieler Menschen. Ohne diese wäre kaum eine überregionale Jury zusammengekommen, die sich unentgeltlich Zeit nehmen wird, die Einreichungen zu sichten und einen Solo-Künstler oder eine Band als preiswürdig zu küren.“

Den Dank konnte Marcus Spangenberg persönlich an Tobias „Ernesto Escobar de Tijuana“ Fischer richten. Der gebürtige Madegasse, der in Regensburg aufwuchs und Schüler von Helmut Nieberle an der Gitarre war, kam eigens aus Berlin, um bei der „Geburt“ des jüngsten Kunstpreises dabei zu sein. Ebenso ging ein Dank an Christine Sabel. Die Glaskünstlerin aus Burglengenfeld schuf das Werk, das 2017 erstmals zusätzlich zur Dotierung als Preisskulptur verliehen wurde und auch 2021 wieder verliehen werden soll. Darauf freuten sich am Tag des Startschusses bereits alle Beteiligten: Wenn die Preisübergabe im Sommer 2021 als Konzert unter freiem Himmel stattfinden wird. Bis zum 15. Juni 2021 haben Bewerber nun Zeit. Weitere Informationen und die Details zum Bewerbungsverfahren (Ausschreibungstext) gibt es im Internet unter www.rewag.de.

Der Kunstpreis „Pop-Musik“ in Stichworten (entscheidend ist der offizielle Ausschreibungstext)

Der Kunstpreis 2021 wird für die Sparte Pop-Musik ausgeschrieben. Es können musikalische Werk eingereicht werden, die von einem einzelnen Künstler oder einer Band geschaffen werden. Die Musiker, die sich um den Kunstpreis bewerben, sollten eigene Songs schreiben und diese bereits live präsentiert haben. Genre und Stilrichtung im Bereich der Pop-Musik sind grundsätzlich frei. Bewerben können sich alle Musiker ab 18 Jahren und Bands (Bandmitglieder ab 18 Jahren), die ihren Wohnsitz oder ihr Tätigkeitsumfeld in der Stadt oder im Landkreis Regensburg (räumlicher Wirkungskreis der Stiftung) haben. Tätigkeitsumfeld bedeutet, die Bewerber haben ihren Proberaum und regelmäßige Konzert-Auftritte in der Stadt oder im Landkreis Regensburg. Jede Bewerbung umfasst drei vollständige Song-Beispiele als Audio-Datei sowie den Song-Text, die vollständigen Namen, Anschriften und E-Mail-Adressen aller beteiligten Musiker und Kurz-Biografien als Word-Datei. Die musikalischen Werke müssen nach dem 31. Oktober 2018 komponiert und getextet worden sein. Pro Solokünstler und pro Band ist maximal eine Bewerbung zugelassen. Solokünstler, die auch in einer Band aktiv sind, können sich auch mit der Band bewerben, mit der sie aktiv sind. Bewerbungen können nur in digitaler Form als Uploads bis einschließlich 15. Juni 2021 eingereicht werden. Der Preisträger (Solokünstler oder Band) verpflichtet sich, zur Preisverleihung mit mindestens drei Songs live zu spielen.

Die Jury-Mitglieder

Sonja Eismann ist Mitherausgeberin des feministischen „Missy Magazine“ und beschäftigt sich als Autorin und Dozentin mit Themen rund um Popkultur und Geschlecht. Roderich Fabian, Jahrgang 1957, ist freier Kulturjournalist, ehemaliger Punk-Rocker und, wie er sagt, seit Menschengedenken Moderator der BR-Radiosendung „Zündfunk“ sowie Leiter der Sendereihe „Nachtmix“ auf Bayern2. Tobias „Ernesto Escobar de Tijuana“ Fischer, geboren 1971 in Antananarivo/Madagaskar, aufgewachsen in Regensburg, wo er an der privaten Schule Pindl das Abitur absolvierte und in der Jazz-Musikschule in der Kreuzgasse Schüler von Helmut Nieberle an der Gitarre war. Er ist Berufs-Musiker und Mitgründer der Band „The Boss Hoss“ und lebt in Berlin. Tobias Kuhn, Jahrgang 1975, ist deutscher Musiker, Singer-Songwriter, Filmkomponist und Musikproduzent, er wohnt in Wien. Annett Scheffel, Jahrgang 1986, bekannt als freie Kulturjournalistin, Autorin und Redakteurin (unter anderem für Süddeutsche Zeitung, Musikexpress und Stern); sie lebt in Berlin.

Der Kunstpreis der Regensburger Kulturstiftung der Rewag

Neben der Förderung einzelner Kulturschaffender und ihrer Projekte lobt die Regensburger Kulturstiftung der Rewag seit 2008 immer wieder einen besonderen, mit 5.000 Euro dotierten Preis für herausragende kulturelle Leistungen in einer ausgewählten Sparte aus. Die bisherigen Sparten und Preisträger sind 2008 Bildende Kunst (Notburga Karl und Stefan Göler), 2010 Musik/Komposition (Leopold Hurt; Sonderpreis in Höhe von 500 Euro an Alexander M. Wagner), 2012 Literatur (Barbara Krohn), 2014 „Tanz-Choreographie“ (Alexandra Karabelas) und 2017 „Wandkunst/Mural Art“ (Nico Sawatzki/Alexander Rosol).

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