Ausblick
Das Ausstellungsjahr 2021 im Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg

03.12.2020 | Stand 20.07.2023, 22:59 Uhr
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Für 2021 bereitet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie zwei hochkarätige Ausstellungen vor: „Grenzen in der Kunst. Tschechische Kunst in drei Generationen“ und „Sigmar Polke. Dualismen“. Hinter den Kulissen spielt sich aber noch einiges mehr ab.

Regensburg. So beginnt im Frühjahr eine Sanierungsmaßnahme, die die klimatechnische und barrierefreie Ertüchtigung des Grafiktrakts betrifft. Dank der Förderung durch den Bund kann die Provenienzrecherche für einen weiteren Teilbereich der Sammlung fortgesetzt werden. Das Museumsteam, bereichert um einige neue Kolleginnen und Kollegen, erwartet ein ereignisreiches Jahr.

Der Ausblick auf das Ausstellungsjahr 2021 ist vielversprechend. Nach der großen Retrospektive „Peter Weibel – (Post-)Europa?“ folgen zwei weitere anregende Ausstellungen. Die Präsentation „Grenzen in der Kunst“, corona-bedingt von 2020 auf Mai 2021 verschoben, zeigt tschechische Künstlerpositionen aus drei Generationen. Grenzen ziehen und Entgrenzen, Verschließen und Öffnen als vielschichtige gesellschaftliche Erscheinung sind die Themen dieser Ausstellung.

Die zweite Ausstellung widmet sich dem faszinierenden Werk von Sigmar Polke. Seine vieldeutigen Bildthemen stellen die menschlichen Sehgewohnheiten in Frage und legen oft auf humorvolle Weise nicht nur gesellschaftspolitische Konventionen offen. Anhand von Gegenüberstellungen führt die Schau die charakteristischen „Dualismen“ in Polkes Schaffen vor Augen. Unter den Ausstellungstücken wird unter anderem die Arbeit „Wochenendhaus“ zu finden sein. Dieses für Polke typische Raster-Bild kauften die Freunde und Förderer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie für das Museum anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums 2020.

„Die Ausstellungen und die Ausstellungskataloge sind das, was von unserer Arbeit nach außen hin sichtbar ist beziehungsweise bleibt,“ beschreibt Dr. Agnes Tieze, Direktorin des KOG. „Auf unserer neuen Website geben wir einen Einblick in unsere Sammlung und ihren Hintergrund sowie das Programm. Doch im Hintergrund passiert natürlich sehr viel mehr.“ Neben dem wissenschaftlichen Arbeiten ist vor allem die Pflege der Sammlung ein wesentlicher Punkt. Die Grafische Sammlung stellt den umfangreichsten Teil des Gesamtbestands dar. Anfang Oktober 2020 hat Dr. Sebastian Schmidt als neuer Sammlungsleiter diesen Bereich übernommen. Für 2021 bereitet er anlässlich des bundesweiten Projekts „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ bereits die erste Präsentation vor. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Provenienzforschung. Dank eines zweiten Förderprojekts kann Natascha Mazur M.A. an ihre bisherige Arbeit am KOG anknüpfen und eine Auswahl an Werken auf ihre Herkunft hin prüfen. Ab dem Frühjahr steht zudem eine Umbaumaßnahme an, die den so genannten Grafiktrakt barrierefrei erschließen und zum vollwertigen Ausstellungsraum aufwerten wird.

Ins Jahr 2021 startet das KOG-Team mit einigen neuen Gesichtern. So hat neben der Grafischen Sammlung mit Herrn Dr. Schmidt auch der Sammlungsbereich Gemälde und Skulptur 2020 eine neue Leiterin bekommen. Dr. Verena Hein ist seit Februar am KOG und kuratierte bereits im Sommer die Ausstellung „Fernweh“. Mandy Wiesner M.A. kümmert sich seit Anfang August um die Objektdokumentation und Magazinverwaltung. Nadja Schwarzenegger M.A. betreut das museumspädagogische Projekt „Der andere Blick“, das mit Mittelschulen im Landkreis realisiert werden soll. Anfang 2021 werden sich zudem zwei langjährige Kolleginnen aus der Verwaltung in den Ruhestand verabschieden und ihre Aufgaben werden durch neue Kolleginnen und Kollegen übernommen. Auch die Geschäftsführerin Michaela Sturm B.A. ist erst seit Februar 2020 im Amt. „Es war ein Start voller Herausforderungen, die wir aber gut gemeistert haben,“ fasst sie zusammen.

Aufgrund der Ausnahmesituation konnte das Museum sein 50-jähriges Jubiläum nicht gebührend feiern. „Nun freuen wir uns auf das neue Jahr und hoffen sehr, dass das Kulturangebot wieder hochgefahren werden kann und wir unseren Teil beitragen können“, beschließt Michaela Sturm.

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