Jubiläum
Zehn Jahre Rock‘n‘Roses – zehn Jahre Inklusion auf der Bühne

20.11.2020 | Stand 21.07.2023, 1:49 Uhr
−Foto: n/a

Mit der zehnten Ausgabe des Musikfestivals „Rock‘n‘Roses“ feiern die Katholische Jugendfürsorge und der Caritasverband der Diözese Regensburg das Jubiläum einer Erfolgsgeschichte. Das Konzert fand in diesem Jahr live und online vor rund 100 Zuschauern statt.

Regensburg. „Rock‘n‘Roses“ steht seit zehn Jahren für Inklusion in der Musikszene in Regensburg: Das Musikfestival ist fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Regensburg und wird von dieser auch finanziell unterstützt. Als die Verantwortlichen des Caritasverbandes der Diözese Regensburg und der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) das Projekt ins Leben riefen, war das ein Meilenstein. Endlich war die Inklusion auch in der Musik angekommen. Viele hochkarätige Bands aus der Region hatten seither Gastauftritte bei „Rock‘n‘Roses“: Sacco & Mancetti, Michael JackTsNet, der Rapper Maniac mit Demograffics, die Schulfreunde Müller, Trommelmeister Joseph Wasswa, Blues With A Feeling feat. Big Joe aus Landshut, die Inclusions aus Mitterteich, PowerPack, der Werkstatt Express, The Real Motherfolkers und viele mehr.

Dass das Jubiläum ausgerechnet auf ein Jahr fällt, in dem eine Pandemie Konzertveranstaltungen nahezu unmöglich macht, war für niemanden absehbar. Umso beeindruckender war der Plan, diese Feier keinesfalls ausfallen zu lassen. Kurzerhand ging „Rock‘n‘Roses“ online und das live!

Rund 100 Konzertbesucher von Freiburg bis Berlin zählte das Online-Jubiläumskonzert. Es fand statt auf der Plattform des Mitmach-Chats von KreBeKi, der Stiftung für krebskranke und behinderte Kinder in Bayern. Den Chat moderieren einmal pro Monat der Oberpfälzer Musiker Hubert Treml und Meike Föckersperger, Journalistin beim Bayerischen Rundfunk. Sie freuten sich sehr, dass sie auf ihrer Plattform „Rock‘n‘Roses“ präsentieren konnten: „Dann tanzen wir eben zu Hause vor den Bildschirmen“, so Treml in seiner Begrüßung. Bisher fanden die Konzerte immer in der Alten Mälze in Regensburg statt; an diesem Abend blieb sie fast leer. Nur Dr. Robert Seitz, der Abteilungsleiter für Soziale Einrichtungen bei der Caritas und Bertin Abbenhues, der Leiter der Abteilung Teilhabeleistungen für Kinder und Jugendliche der KJF, waren am vergangenen Mittwoch aus der Kult-Location immer wieder zugeschaltet.

In Video-Einspielern präsentierten die Veranstalter aktuelle Beiträge verschiedenster Musiker, die in den letzten Jahren bei „Rock‘n‘Roses“ dabei waren: Den Opener machte Wolfgang Schubert mit „Inklusiv Digital“, einer neuen Version von Joe Cockers „Unchain My Heart“. PowerPack lieferte den Fans zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Burgweinting eine Hymne auf die „Feierwehr“. Der bekannte Trommler Joseph Wasswa aus Uganda brachte mit seiner Gruppe afrikanische Stimmung in die Plattform. Mit „I Shall Be Released“ von Bob Dylan waren die Inclusions aus Mitterteich an den Start gegangen. Für eine echte Premiere sorgte die Schülerband der Bischof-Manfred-Müller, die Schulfreunde Müller: Mit ihrem nagelneuen Song „Be A Light“ setzten sie ein Zeichen gegen jede Form der Ausgrenzung. Big Joe aus Landshut brachte die Zuhörer mit seiner unvergleichlichen Stimme und „Love The Life You Live - Live The Life You Love“, einem Song von Bob Marley, ins Schwärmen. Sebastian Freyer brachte mit Green Exit irische Klänge in den virtuellen Raum. Maniac rappte „Rock‘n‘Roses Congratulations!“ und Jockl Peithner, der Sänger und Gitarrist von Sacco & Mancetti, sorgte unplugged für eine weitere Jubiläums-Überraschung. Zum Abschluss servierte die Inklusions-Band PowerPack ein musikalisches Motto unserer Zeit: „Zamma samma der Hammer“, lautet ihr neuer Song.

Auch wenn nicht gemeinsam getanzt werden konnte, kam dennoch im Mitmach-Chat ein starkes Gemeinschaftsgefühl auf. Die Konzertbesucher tauschten sich aus und feuerten die Bands an. „Ich bin ein großer Fan“, war nicht nur einmal zu lesen. Dass „Rock‘n‘Roses“ auch online für Stimmung sorgte, sah man in den vielen Videofenstern: Die Gäste schnippten und bewegten sich ausgelassen zu den Rhythmen der Bands.

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