Landesausstellung
Stadtgeschichte einmal anders zu erleben

04.02.2020 | Stand 01.08.2023, 13:11 Uhr
−Foto: n/a

Stadtgeschichte einmal anders zu erleben – das ist das Konzept, das hinter einer innovativen Medienstation zum Thema „Alltag eines Nachtwächters im 17. Jahrhundert“ steckt, die das Haus der Bayerischen Geschichte dank der großzügigen Förderung der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Regensburg für die Bayerische Landesausstellung „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ entwickeln konnte.

REGENSBURG Am frühen Freitagnachmittag, 31. Januar, haben Dr. Ingo Krüger, Stiftungsvorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung, Franz Xaver Lindl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Regensburg und Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse Regensburg und Bürgermeisterin der Stadt, in der Ausstellung symbolisch den Förderscheck an das Haus der Bayerischen Geschichte übergeben.

Als Nachtwächter in der Oberpfalz

„Bei der Station schlüpfen die Besucherinnen und Besucher in die Rolle eines Nachtwächters“, erläutert Dr. Rainhard Riepertinger, Projektleiter der aktuellen Schau in Regensburg. Als historisches Vorbild dient ein Nachtwächter namens Erhardt Simon, der im späten 17. Jahrhundert in Neumarkt in der Oberpfalz seinen Dienst verrichtete. Mit Hilfe einer nachgebauten Hellebarde, die als Steuerung dient, kann der Besucher gleichsam als Nachtwächter durch das 3D-Modell einer idealtypischen Stadt gehen, die sich an Neumarkt in der Oberpfalz orientiert. „Unser herzlicher Dank gilt den Förderpartnern, ohne die diese Station keine Umsetzung gefunden hätte“, so Riepertinger.

Auf seiner Runde durch die nächtlichen Gassen erfüllt der Nachtwächter verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel die Durchsetzung der Sperrstunde oder die Ausschau nach Brandherden. Man begegnet einem Bäcker, ein paar trinkfreudigen Personen oder einem Passanten ohne Licht. Stehenbleiben und eingreifen oder nicht? Dies gilt es zu entscheiden. Die Auflösung kommt sofort und öffnet Fenster in eine heute fremdartig wirkende Zeit vor etwa 350 Jahren. Darüber hinaus erfährt man an verschiedenen Stellen wissenswerte Details über das städtische Leben im 17. Jahrhundert.

Moderne und innovative Geschichtsvermittlung

„Die aufwändige Medienstation besticht durch ihre Kombination aus händischer Steuerung, realistischen Animationen und spannender Geschichtsvermittlung“, ein Ansatz, der Dr. Ingo Krüger bei der Auswahl der Förderprojekte besonders wichtig ist. Der Besucher taucht über lebendige Bilder in eine vergangene Welt ein und erlebt so hautnah und atmosphärisch, wie es einem Nachtwächter in einer bayerischen Stadt damals ergehen konnte. „Wir freuen uns, dass mittels unserer gemeinsamen Förderung die Umsetzung für ,Hundert Schätze aus tausend Jahren‘ gelungen ist und von den Besucherinnen und Besuchern begeistert genutzt wird“, resümiert Franz-Xaver Lindl.

Die Bayerische Landesausstellung „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ ist noch bis zum 8. März 2020 in Regensburg zu sehen. Ort ist der Sonderausstellungsbereich des neuen Hauses der Bayerischen Geschichte am Donaumarkt, täglich geöffnet, außer montags von 9 bis 18 Uhr. Mehr Infos gibt es im Internet unter www.hdbg.de.

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