Zwischennutzungen als Chance
Architekturstar Jan Knikker spricht am 25. Februar im „Degginger“

31.01.2020 | Stand 01.08.2023, 13:32 Uhr
−Foto: n/a

Das Forum Kreativwirtschaft holt zusammen mit dem Architekturkreis Regensburg einen echten Star der europäischen Architekturszene ins Degginger. Am Dienstag, 25. Februar, spricht um 19 Uhr Jan Knikker, Partner im niederländischen Architekturbüro MVRDV, über die Chancen, die Zwischennutzungen für die Stadtentwicklung bieten.

REGENSBURG Der Vortrag knüpft thematisch nahtlos an die Diskussion von acht Regensburger Oberbürgermeister-Kandidaten an, die das Forum Kreativwirtschaft Mitte Januar veranstaltet hatte. Dabei debattierten die Podiumsgäste darüber, ob und wie sich zum Beispiel die Maximilianstraße in der Altstadt mit Zwischennutzungen beleben ließe. In leerstehenden Läden könnten junge Kreativunternehmer ausprobieren, ob ihre neuen Produkte bei den Kunden ankommen. Künstler bekämen die Chance, ihre Werke einem breiten Publikum zu zeigen.

Zwischennutzungen funktionieren nicht nur für einzelne Straßenzüge, sondern auch für ganze Stadtteile. Gerade in den Niederlanden haben Stadtentwickler gute Erfahrungen damit gemacht, in brachliegenden Stadtvierteln zunächst junge Kreativfirmen anzusiedeln. Ihnen folgen Geschäfte, Cafés und Bars. Die Bürger entdecken das Viertel neu zum Wohnen. Es entwickelt sich wieder zu einem lebendigen Stadtteil.

Das Paradeprojekt für eine Zwischennutzung von Knikkers Büro ist „De Trap“, auf Deutsch die Treppe. 2016 feierte die niederländische Hafenstadt Rotterdam ein Kulturfestival anlässlich des 75. Jahrestags ihres Wiederaufbaus seit den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Ein markanter Nachkriegsbau ist das Großhandelsgebäude gleich am Hauptbahnhof. MVRDV setzte in seiner Heimatstadt mit einer großen Freitreppe vom Bahnhofsvorplatz bis aufs Dach des Gebäudes eine spektakuläre Landmarke für das Festival. In 29 Metern Höhe eröffnete sich für die Besucher einen Monat lang ein neuer Blick auf die Stadt.

Jan Knikker, geboren 1972 in Bad Soden bei Frankfurt, startete seine Karriere als Journalist. Knapp zehn Jahre lang prägte er das Image von OMA, dem Büro des niederländischen Stararchitekten Rem Koolhaas. Seit 2008 leitet er die Bereiche Business Development und Public Relations bei MVRDV. Die Abkürzung MVRDV steht für die Gründer Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries, die das Büro 1993 in Rotterdam eröffneten. Hauptsitz ist bis heute Rotterdam, Niederlassungen sind in Shanghai und Paris.

Regensburg