Geschichtsbewusstsein
SPD-Vorstoß – Figur des Hl. Nepomuk soll an das Landgut Königswiesen erinnern

08.12.2019 | Stand 03.08.2023, 3:01 Uhr
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„Eine Versetzung der Sandsteinfigur des Hl. Johannes Nepomuk an den Ort des abgerissenen Landhauses im Königswiesener Park wäre eine gute Gelegenheit, an das ehemalige Landgut Königswiesen zu erinnern und damit ein Stück Stadtteilidentität vor dem Vergessen zu bewahren“, schlägt der Regensbugrer SPD-Stadtrat Dr. Thomas Burger vor.

REGENSBURG Der Vorsitzende der SPD Kumpfmühl/Königswiesen/Ziegetsdorf hat sich mit diesem Vorstoß an Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer gewandt, um das Vorhaben wohlwollend prüfen zu lassen. „Damit könnte der Hl. Nepomuk nicht nur witterungsgeschützt und mit einer geeigneten baulichen oder pflanzlichen Umgebung versehen an einen würdigen Standort versetzt werden, sondern in sehr gelungener Weise an das historische Königswiesen erinnern. Denn die Figur war schließlich selbst früher ein Teil des Landguts“, so Dr. Burger.

Durch den Abriss des Gebäudes Königswiesener Parkweg 11 wurde das letzte Gebäude des ehemaligen Landgutes Königswiesen beseitigt. Dieses vermutlich als Landhaus genutzte Gebäude wurde wohl im 19. Jahrhundert errichtet. „Mit dem Gebäude ist nun das letzte Zeugnis des Landgutes verschwunden, und damit auch ein Stück Stadtteilidentität. Schließlich lebt diese auch durch geschichtlich geprägte Elemente. Deshalb hatte ich in der Vergangenheit auch die Bestrebungen zum Erhalt und zur Sanierung des Kumpfmühler Salettls sehr engagiert unterstützt“, begründet Dr. Burger seinen Vorstoß. Es wäre nun schön, wenn an dem Ort des abgerissenen Gebäudes eine sichtbare Erinnerung an das Landgut Königswiesen weiter existieren würde. Die Aufstellung einer entsprechenden Tafel mit Informationen zum ehemaligen Landgut könnte das Ensemble zudem sinnvoll ergänzen.

Im Kreuzungsbereich der Friedrich-Ebert-Straße steht an der südöstlichen Ecke des Kindergartens St. Paul eine Sandsteinfigur des Hl. Johannes Nepomuk. „Die Figur befindet sich meiner Kenntnis nach im Besitz der Stadt Regensburg. Ich bin aus der Bevölkerung heraus angesprochen worden, dass die Figur dort Witterungseinflüssen ungeschützt ausgesetzt sei. Ampel, Verkehrszeichen und Verteilerkasten böten zudem keinen vorteilhaften Rahmen“, so der SPD-Stadtrat. Deshalb würde auch die Pfarrei St. Paul die Versetzung der Figur an einen besseren Standort begrüßen.

„Es wäre nun eine gute Gelegenheit, die sichtbare Erinnerung an das Landgut Königswiesen und die Versetzung des Hl. Nepomuk vorteilhaft zu verbinden. Dies wird insbesondere dadurch unterstützt, dass die Figur sich früher wohl an einem Stallungsgebäude des alten Gutshofes befand. Damit gibt es sogar einen direkten Bezug der Figur zum ehemaligen Landgut“, führt Dr. Burger weiter aus. Nach dem Abbruch des Stallungsgebäudes sei die Figur im Magazin des Museums eingelagert und schließlich auf die Initiative von Königswiesener Bürgern 1977 restauriert dorthin zurück gebracht worden, um an das historische Königswiesen zu erinnern.

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