Dialog zwischen Kunst und Handwerk
Handwerkskammer wird zur Kunstgalerie – Maler und Bildhauer Heiko Herrmann stellt in Regensburg aus

17.10.2019 | Stand 31.07.2023, 4:42 Uhr
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Wann ist Handwerk Kunst und wann ist Kunst Handwerk? Die Grenzen sind fließend. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Handwerkern zu fördern.

REGENSBURG Seit vier Jahren gibt es unter dem Leitmotiv „Dialog Kunst & Handwerk“ jährlich wechselnde Ausstellungen in den Verwaltungsgebäuden der Handwerkskammer in Passau und Regensburg. Dieses Jahr stellt der regionale Künstler Heiko Herrmann vom 14. Oktober bis zum 22. November Malereien und Plastiken im Foyer der Handwerkskammer in Regensburg aus.

Zur Eröffnung präsentierte Herrmann den geladenen Ehrengästen 23 ausgewählte Malereien und Plastiken. Der gelernte Glas- und Porzellanmaler sagt, er ziehe Inspiration aus den Formen, Farben und Facetten dieser sichtbaren Welt und versuche deren „innere Mechanik“ darzustellen. Seinen Schaffensprozess beschreibt Herrmann so, dass er auf der Leinwand verschiedenartiges „Gerümpel“ von Farbflecken und Linien versammle, dieses „Gerümpel“ lange ansehe und erst dann ordnend eingreife. Ähnlich verhalte es sich bei der Plastik. Aus verlorenen Formen, Wellpappeschachteln und Styroporverpackungen versuche er, Gebilde zu gestalten, die er zu neuen Figuren formt und anschließend in Eisen gießt. Das Ergebnis sind kraftvolle, lebendige Werke, stets an der Grenze des Erkennbaren.

Kammerpräsident Dr. Georg Haber freute sich in seiner Eröffnungsrede darüber, dieses Jahr einen Künstler präsentieren zu können, der ursprünglich aus dem Handwerk kommt. Er betonte, dass es der Handwerkskammer eine Herzensangelegenheit sei, den Dialog zwischen Kunst und Handwerk zu fördern, „da sich beide Bereiche gegenseitig bereichern und sich trotz ihrer Unterschiede auf viele Gemeinsamkeiten besinnen können“. Dabei sei das verbindende Element die Kreativität, die sowohl der Künstler als auch der Handwerker tagtäglich brauche.

Tatkräftige Unterstützung erhielt die Kammer vom Kelheimer Künstler Heiner Riepl, der die Ausstellung als Kurator begleitete und dem Hemauer Musiker Heinz Grobmeier, der die ausgestellten Werke mit selbstgebauten Instrumenten musikalisch interpretierte. Die Ausstellung kann bis 22. November von Montag bis Donnerstag zwischen 7.30 und 17 Uhr und am Freitag von 7.30 bis 13 Uhr öffentlich besucht werden. Der Eintritt ist frei.

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