„Wirtschaft und Wirtschaft“
Ausstellung beleuchtet im Heimatmuseum in Altenthann Ökonomie und Wirtshauskultur

12.07.2019 | Stand 29.07.2023, 13:32 Uhr
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„Wirtschaft und Wirtschaft“ – die seit dem 7. Juli im Heimatmuseum des Landkreises Regensburg in Altenthann laufende Ausstellung wurde zwei Tage später, am Dienstag, 9. Juli, mit mehreren Aktionen offiziell eröffnet. Die Ausstellung gehört zur landkreisweiten Veranstaltungsreihe „Kultur.Wirtschaft“ und kann bis 27. Oktober jeden Sonntag von 13 bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

ALTENTHANN Zur Eröffnung würdigten Stellvertretender Landrat Willi Hogger und Altenthanns Bürgermeister Harald Herrmann in ihren Grußworten die von Kreisheimatpfleger Hermann Binninger und Museumsleiterin Annelene Seidl federführend konzipierte Ausstellung. „Wirtschaft und Wirtschaft“, der Titel bezieht sich auf den Doppelsinn des Wortes, denn es geht einerseits um den Wandel von Wirtschaft im Sinne von Ökonomie, das heißt um die Veränderungen in Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe in den letzten rund 100 Jahren, andererseits um die Wirtschaft im Sinne von Wirtshaus mit Maß- und Halbekrügen, Bierdeckeln und -etiketten und anderen Utensilien.

Schon der Eingang in den früheren Pfarrhof ist dem Thema entsprechend gestaltet. Um die Tür herum hat Jugendpfleger Ulrich Wetzel vom Verein Jugendarbeit im Landkreis Regensburg e. V. einen Rahmen mit Begriffen und Bildern gestaltet, die auf die Ausstellung hinweisen. Auch drei Grundschulklassen aus Alteglofsheim-Köfering, Altenthann und Aufhausen-Pfakofen hatten sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht mit dem Thema beschäftigt und präsentierten ihre Ergebnisse. Die Viertklässler aus Alteglofsheim-Köfering machten in einem Lied und in einem historischen Rückblick den Wert von Werkzeugen für die Wirtschaft deutlich. Abschließend entblätterten sie ein mit Farbsprays gesprühtes und durch Abziehen von Pappstreifen erst sichtbares Bild zum Thema Werkzeuge.

Die Kinder aus Altenthann hatten Elemente und Aspekte des Handwerks künstlerisch aufbereitet sowie anhand von alten Fotos Karten gestaltet, die im Museum ausgestellt sind. Sozusagen als Kontrast zur heutigen Digitalisierung gestalteten die Schülerinnen und Schüler aus Aufhausen-Pfakofen unter anderem Geräte in einer Werkstatt: Schraubenschlüssel, Hammer, Zange, Bohrer und Ähnliches. Diese Bilder ergänzen, die Zeichnungen von Oberpfälzer Industriegebäuden aus dem Jahr 1914. Originalhandwerksgeräte sind beispielsweise Ofenschaufeln einer Bäckerei. Aber auch an fast ausgestorbene Handwerksberufe wie die Wagnerei oder an bekannte Firmen aus Stadt und Landkreis Regensburg – Papierfabrik Alling, Schnupftabakfabrik Gebrüder Bernhard – wird erinnert oder an die Maschinen und Lokomobile Heinrich Lanz und die Tante-Emma-Läden.

Das Foto einer früheren Gaststube namens „Zipfelhaub‘n“ leitet über in den Ausstellungsteil zum Thema Gast-Wirtschaft. Hier finden sich vor allem Utensilien früherer und auch heute noch aktiver Brauereien im Landkreis Regensburg, darunter Braustätten, die selbst jahrelangen Sammlern nicht mehr geläufig waren: Maß- und Halbekrüge sowie Weizenstutzen (Alexander Schießl), Bierfilzl (Markus Bauer) und Etiketten von Bierflaschen (Dieter Schlimpert). Und für die Ehrengäste gab es sogar ein eigens von Brau-Ingenieur Ernst Mayer aus Beratzhausen gebrautes dunkles Bier als Geschenk: das Altenthanner Pfarrhof-Bier mit von Wolfgang Süß gestalteten Etiketten.

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