Spannend und lehrreich
Blumenwiese und Raumfahrt – in den Museen beginnt die Saison

09.04.2019 | Stand 04.08.2023, 17:24 Uhr
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Die Museen im Landkreis Cham erschließen die kulturellen Schätze einer Region mit einer bewegten Geschichte. Sie sind jeweils einem anderen Spezialthema zur Kultur- und Zeitgeschichte der Region gewidmet. Mit ihrer ansprechenden Gestaltung und wertvollen Exponaten bieten sie anschauliche Informationen und Erlebnisse mit allen Sinnen.

CHAM Auch Museen, die in den Wintermonaten geschlossen waren, öffnen vor Ostern wieder ihre Pforten. Zusätzliche Ausstellungen laden zum Besuch ein. Zwölf kommunale Museen werden vom Kultur- und Museumsreferat des Landkreises Cham fachlich betreut.

Im Wallfahrtsmuseum Neukirchen beim Heiligen Blut wird die Geschichte der bedeutenden Marienwallfahrt dargestellt. Das Museum dokumentiert außerdem verschiedene Aspekte katholischer Volksfrömmigkeit, mittelalterliches Pilgerwesen, Schnitzerei, Wachswaren und Rosenkranzherstellung. Eigene Abteilungen sind der überregional bekannten Neukirchener Hinterglasmalerei und dem Wallfahrtswesen im benachbarten Böhmen gewidmet. In den Osterferien gibt es für größere Kinder ein Osterrätsel mit verschiedenen Fragen zu Osterbrauchtum und einigen ausgestellten Gegenständen. Für kleinere Kinder liegt ein Ostereiersuch-Rätsel auf. Als Belohnung wartet eine Ostersüßigkeit. Das Wallfahrtsmuseum präsentiert derzeit zwei zusätzliche Ausstellungen:

Unter dem Titel „Im Gnadenorte hab ich an dich gedacht…“ werden Andachtsbildchen und Andenken von böhmischen Wallfahrtsstätten gezeigt. Die neue Ausstellung präsentiert Exponate zu fast 40 Wallfahrtsstätten im benachbarten Böhmen. Vorgestellt werden berühmte Wallfahrten wie die zur Příbramer Muttergottes, zum Heiligen Nepomuk oder zum Prager Jesulein, aber auch weniger bekannte Pilgerziele. Es werden fast 300 Andachtsbildchen sowie Holz-Skulpturen, Porzellanfiguren, Souvenirs und Andenken wie Tassen oder Klappbildchen zum Aufstellen gezeigt. Eine besondere Rarität sind die ausgestellten Stempel zum Prägen von Wallfahrtsmedaillen. Die Ausstellung kann noch bis Ende Mai besichtigt werden. Als zweite Ausstellung wird bis 10. Juni die Foto-Dokumentation „Zurück nach Europa - Als der Eiserne Vorhang brach“ anlässlich der Grenzöffnung nach Tschechien vor dreißig Jahren präsentiert. Der Bad Kötztinger Haymo Richter hat seinerzeit wichtige Ereignisse an der Staatsgrenze mit der Kamera festgehalten: die Öffnung von Grenzübergängen, Begegnungen, Wallfahrten, Menschenketten.

Eine Ausstellungseinheit zeigt die frühere, gigantische Grenzbefestigung mit Zäunen, Stacheldraht und Wachtürmen – den „Eisernen Vorhang“ – und den Abbau dieser Anlagen. Die Fotografien belegen auch die Entwicklung in Tschechien, die schließlich zu Annäherung und Grenzöffnung geführt hat. Schon jetzt haben die Fotografien der Ausstellung historischen Charakter. Gerade für Jugendliche ist es kaum mehr vorstellbar, wie undurchdringlich der „Eiserne Vorhang“ war. Die ausgestellten Aufnahmen entstanden überwiegend in der Zeit von Ende des Jahres 1989, als sich im Osten die Ereignisse überstürzten, bis in das Jahr 1993 hinein. Es sind Dokumente von Ereignissen, wie sie sich nicht mehr wiederholen werden: Der Aufbruch in eine neue Zeit, die uns nach 45 Jahren wieder die vierte Himmelsrichtung öffnete. Das Wallfahrtsmuseum ist geöffnet: dienstags bis freitags jeweils 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr (Karfreitag nur 10 bis 12 Uhr). Samstags, sonntags und an den Feiertagen von 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr.

Die Dauerausstellung des Grenzland- und Trenckmuseums Waldmünchen ist zwei Spezialthemen gewidmet: der Prägung der Stadtgeschichte Waldmünchens durch die besondere Lage an der Landesgrenze zu Tschechien und dem historischen Geschehen um Franz Freiherr von der Trenck, der mit seinen Panduren 1742 die Stadt Waldmünchen belagerte und heute Hauptfigur des berühmten Freilichtfestspiels ist. Geöffnet ist dienstags, samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr, am Karfreitag ist geschlossen. Ab 27. April ist die Ausstellung „Waldmünchner Bildergeschichten“ – mit Aquarellen und Acrylbildern von Gertrud Kilgert zu sehen. Die Ausstellung ist eingebunden in die Jubiläen 70 Jahre Heimatfest und 70 Jahre Trenckfestspiele Waldmünchen.

Das Museum ehemalige Klöppelschule Tiefenbach befasst sich mit der Geschichte des Spitzenklöppelns im Oberpfälzer Wald. Das „Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald“ ist als immaterielles Kulturerbe anerkannt, es wurde 2016 mit dieser Auszeichnung des Bundes bedacht. Es zeigt Entwürfe, Musterzeichnungen, Musterbriefe und Klöppelspitzen aus Tiefenbach.

Derzeit wird eine Ausstellung präsentiert, die für die Zusammenarbeit mit der im mittelböhmischen Bergland gelegenen Stadt Sedlice steht: Seit einigen Jahren ist der Klöppelkreis Schönsee, Stadlern und Tiefenbach den Klöpplerinnen in der Stadt Sedlice freundschaftlich verbunden. In Sedlice werden schon seit Jahrhunderten Spitzen geklöppelt, die Stadt ist für die Produktion von Klöppelspitze bekannt. 1899 wurde, vergleichbar mit Tiefenbach, eine Spitzenklöppelschule gegründet. Klöpplerinnen aus Böhmen und Bayern erarbeiteten gemeinsam eine „Blumenwiese“, die aus 280 geklöppelten Blumen, unter anderem Margeriten, Klatschmohn, Kornblumen, besteht. Ergänzend dazu hat die Kinder-Klöppelgruppe aus Tiefenbach eine eigene Vitrine mit geklöppelten Blumen gestaltet.

Der Tradition nach wurden früher in Sedlice auch Goldhauben aus Metallfäden geklöppelt, die bis nach Bayern verkauft wurden. Die Hauben hatten neun Teile, jeder Teil wurde von einer anderen Klöpplerin gefertigt. Nach dem Vorbild einer Goldhaube im Stadtmuseum Horažďovice – in Sedlice hat sich leider kein Beispiel erhalten – erstellte die Klöppellehrerin Martina Srbova aus Sedlice im Jahr 2018 anhand eines neu gezeichneten Klöppelbriefs eine Replik. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Sedlice mit Tiefenbach wird die Goldhaube aus Sedlice im Museum Tiefenbach ebenso wie die Blumenwiese bis zum 21. Juni präsentiert.

Das Museum im Rathaus, der ehemaligen Klöppelschule, ist geöffnet: an Werktagen montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr sowie ab 7. April an jedem Ersten Sonntag im Monat von 13 bis 16 Uhr mit Vorführung des Spitzenklöppelns. Zu Ostern ist das Museum an Ostersonntag von 13 bis 16 Uhr geöffnet, die Spitzenklöpplerinnen sind anwesend.

Weiter hat die Gemeinde Tiefenbach in einem um 1900 im Heimatstil errichteten Schulgebäude in Zusammenarbeit mit dem in Tiefenbach geborenen Künstler Ludwig Gebhard ein Museum seiner Arbeiten eingerichtet. Gebhard (1933-2007) gehörte vor allem mit seinen farbigen Linolschnitten zu den führenden Druckgrafikern der zeitgenössischen Kunst. Im Museum sind farbige Linolschnitte, Radierungen und Plastiken Gebhards sowie textile Arbeiten nach seinen Entwürfen zu sehen. 2019 ist die Ausstellung „Ludwig Gebhard – Alles Zeichnung. Von der Skizze über die Feder, den Bleistift und den Buntstift zur Graphit-Lasur“ zu sehen. Am 11. Mai wird der Skulpturenweg Ludwig Gebhard, der zum Museum führt eröffnet. Am Ostermontag ist das Museum bei freiem Eintritt von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Im Oberpfälzer Handwerksmuseum Rötz-Hillstett beginnt die Museums-Saison 2019 Anfang Mai. Geöffnet ist dann freitags, samstags, sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr. Ab 17. Mai zeigt das Handwerksmuseum die Ausstellung „Technik der Vorzeit – Archäologie im Experiment“ in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Die experimentelle Archäologie überprüft in der Praxis die theoretischen Erkenntnisse aus der Forschung. Mit denselben Mitteln, die unseren Vorvorfahren damals zur Verfügung standen, wird versucht, Werkzeuge, Haushaltsgeräte oder Waffen herzustellen. Wie lange dauert es, um mit Hilfe einer Steinaxt aus einem Baumstamm ein Boot herauszuarbeiten? Wie lange braucht man mit einem jungsteinzeitlichen Bohrer, um ein Loch in die Muschelschale zu kriegen? Gelingt es tatsächlich, mit Feuerstein, Pyrit, Knochenspieß und Zunderschwamm, den Bestandteilen des „steinzeitlichen Feuerzeugs“, ein Feuer zu entfachen? Geschichte lebendig und anschaulich.

Das Schulmuseum Fronau bleibt aufgrund der Sanierung des historischen Waldlerhauses noch geschlossen und öffnet erst im Sommer wieder für die Besucher. Das Kreismuseum Walderbach bleibt 2019 wegen Sanierungsarbeiten am Klostergebäude geschlossen. Die Dauerausstellung des Museums Jagd und Wild auf Burg Falkenstein präsentiert Präparate von teils gefährdeten Tieren aus der Region, vor allem von Vögeln. Daneben werden Jagdtrophäen und historische Jagdwaffen gezeigt. Besucher haben in den kommenden Frühlingswochen Gelegenheit, im Eingangsbereich der Burg Falkenstein „via Liveschaltung“ bei der Familiengründung der Falkensteiner Turmfalken dabei zu sein. Eine fest installierte Beobachtungskamera ermöglicht ungestörte Einblicke in das Turmfalkennest, das diese Greifvögel seit Jahren in einer Mauernische der Burg Falkenstein immer wieder einrichten. Die Bilder werden auf einen Monitor in der Burg sowie auf die Webcam des Marktes Falkenstein (www.markt-falkenstein.de) übertragen. Das Museum ist geöffnet Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag ist geöffnet. Burgführungen werden für Gruppen nach Vereinbarung angeboten. Ab 6. Juni ist die die Ausstellung „Tanz der Vampire – Fledermäuse in Bayern“ in Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Cham zu sehen.

Das Museum „Spur“ ist im ehemaligen „Armenhaus“ der Stadt Cham, einem spätgotischen Gebäude, in der Schützenstraße direkt am Regen gelegen, eingerichtet. Das südwestlich vor dem Biertor gelegene Gebäude zählt zu den ältesten noch erhaltenen Profanbauten der Stadt. Das Haus zeigt Malerei, Plastik und Arbeiten auf Papier der Gruppe „Spur“, einer Künstlergruppe, die in den 1950er Jahren in München zusammenfand. Mit den vier Mitgliedern Heimrad Prem, Helmut Sturm, Lothar Fischer und HP Zimmer bestand die Gruppe „Spur“ bis 1965. Das Museum „Spur“ ist ab Karsamstag, 20. April, wieder nach der Winterpause geöffnet, es ist an Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen (Karfreitag geschlossen). Dann ist das Haus wie gehabt Mittwoch, Samstag, Sonn- und Feiertag von 14 bis 17 Uhr zugänglich.

An den Ostertagen wird im Erdgeschoss noch die heimatgeschichtliche Ausstellung des Stadtarchivs Cham unter dem Titel „Cham in den 1920er Jahren“ gezeigt. In zwei Räumen im Erdgeschoss beleuchtet das Stadtarchiv einen Zeitabschnitt, der nicht nur in den großen Metropolen wie Berlin oder München deutliche Spuren hinterließ, sondern auch im eher beschaulichen Cham. Historische Fotos und erläuternde Texte erinnern an dieses unruhige, aber sehr lebendige Jahrzehnt, dessen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt noch heute zu erkennen ist. Im Obergeschoss des Museums „Spur“ ist ebenfalls ab Karsamstag zu den gleichen Öffnungszeiten eine Ausstellung über die Gruppe „Spur“ zu sehen. Der Eintritt in das Museum „Spur“ Cham ist frei. Die Städtische Galerie Cordonhaus Cham zeigt bis 19. Mai die Ausstellung von Pomona Zipser und Kolja Gollub: The title is „untitled“. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Cordonhaus Cham präsentiert bis 19. Mai 2019 zahlreiche aktuelle Plastiken und Objekte von Pomona Zipser im Dialog mit einer neuen Serie an Malereien und Zeichnungen von Kolja Gollub.

Was hält die Dinge zusammen, was hält sie im Raum, wie erobern sich Dinge ein räumliches Gefüge? Wie verhalten sich Umriss und Linie zur Fläche, wann wird eine Fläche zur Plastik, zum Körper? Alles Fragen, denen Pomona Zipser in ihren teils raumgreifenden Plastiken folgt. Sie fokussiert die Wahrnehmung auf die Schnittstelle zum Dreidimensionalen und lotet die Grenze zwischen Fläche und Raum gerade in ihren neuen in Cham präsentierten Arbeiten mit Raffinesse aus. Einfachste Bewegungsmechanismen wie Ziehen verändern die meist von der Decke hängenden Objektassemblagen zu raumgreifenden Formfindungen. Kolja Gollubs ebenso sich den Raum erobernde Malereien und Zeichnungen wechseln zwischen Abstraktion und Anmutungen von Gegenständlichkeit und doch bieten sie noch eine weitere Lesbarkeit. Immer wieder sind lineare Formelemente eingebaut, die auf eine weitere Ebene verweisen. Sowohl die Titel als auch die serielle Verwendung in größeren Werkserien entpuppt sich zum Gesamtkonzept, das Sehgewohnheiten virtueller oder imaginärer Welten und damit aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift. Am Internationalen Museumstag Sonntag, 19. Mai, findet um 15.30 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Anjalie Chaubal statt.

Im zweiten Obergeschoss des Cordonhauses ist die Prähistorische Ausstellung „Aus grauer Vorzeit“ zur Vor- und Frühgeschichte von Cham und Umgebung zu sehen. Anhand von Verbreitungskarten, Fundkarten, Bodenfunden (Originale und Nachbildungen) und Erläuterungstexten zu den einzelnen Kulturstufen werden die Spuren erster menschlicher Begehung und Besiedlung der Cham-Further Senke aufgezeigt. Außerdem vermittelt die Ausstellung einen Einblick in die lokale Forschungsgeschichte.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und Feiertage 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 14 bis 19 Uhr. Ostersonntag 1. April und Ostermontag, 2. April geöffnet; Karfreitag geschlossen.

Das Museum der Büchsenmacherfamilie Kuchenreuter in Cham zeigt Feuerwaffen für Jagd und Sport, die seit 1640 in Handarbeit produziert werden. Das Museum bietet Führungen für Einzelpersonen am 23. Mai, 20. Juni, 11. Juli, 1. August, 29. August und 5. September, jeweils um 10.30 Uhr, für Gruppen ab zehn Personen auch nach Vereinbarung (Telefonnummer 09971/ 1506).

In einem ehemaligen Fernmeldeamt zeigt das Rundfunkmuseum Cham die Entwicklungsgeschichte der Rundfunk- und Fernsehtechnik, der Ton- und Bildaufzeichnung und der Elektroakustik. Über 3.000 meist funktionstüchtige Exponate spannen einen zeitgeschichtlichen Bogen über 120 Jahren bis zur Gegenwart. Tondokumente und Vorführungen der Geräte dürfen bei diesem Thema natürlich nicht fehlen. Träger des Museums ist der gemeinnützige Verein „Das Rundfunkmuseum e. V.“ Der Verein bietet jeden Dienstag von 14 bis16 Uhr eine Führung durch das Museum, Anmeldung erforderlich unter der Telefonnummer 09971/ 3107015. Ansonsten können unter dieser Nummer Führungen ab zehn Personen an allen Tagen, außer Sonn- und Feiertagen, gebucht werden. www.dasrundfunkmuseum.de.

Das Zündholzmuseum Grafenwiesen startet am Ostersonntag in die Museumssaison 2019. Präsentiert wird die Ausstellung „Mit Feuer ins All – Zündholzetiketten aus aller Welt zum Thema Raumfahrt und Luftverkehr“ – Die Mondlandung vor 50 Jahren war eines der ersten großen medialen Ereignisse weltweit, das auch auf der Bilderwelt von Alltagsprodukten seinen Niederschlag fand. Gezeigt werden Zündholzetiketten-Sammelserien aus vielen Ländern der Welt – mit Bildern von Raketen und Satelliten, Raumfähren und Raumsonden, von „Helden“ der Raumfahrt genauso wie vom ersten Lebewesen im All, der Hündin Laika. Die Vorstufe zur „Eroberung“ des Weltalls war die „Eroberung der Lüfte“ durch Heißluftballons, Luftschiffe und Flugzeuge. Auch hierzu sind ausgewählte Exponate zu sehen. Die Dauerausstellung des kleinen Spezialmuseums im Tal des Weißen Regens dokumentiert die Entwicklung der regionalen Zündwarenproduktion vom Kleingewerbe zur spezialisierten Industrie. Sie zeigt Ausschnitte aus der umfangreichen Spezialsammlung von Zündwaren aus aller Welt. Geöffnet ist ab Ostersonntag, 21. April, jeweils mittwochs, donnerstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr, am Ostermontag, 22. April, ist ebenso geöffnet. Sonderöffnungen für Gruppen auf Anfrage, Telefonnummer 09941/ 940317.

Das „Geschichtserlebnis“ Freilichtmuseum Burgruine Runding bietet interessante Informationen über die Geschichte der Burg und die archäologischen Ausgrabungen von 1999 bis 2011, die viel Sehenswertes ans Tageslicht brachten. In Runding stand die größte Burganlage des Bayerischen Waldes. Sie umfasste etwa 18.000 Quadratmeter. Der begehbare Wall ist fast 400 Meter lang. Im ehemaligen Wohnturm informieren Texte und historische Ansichten über Bau- und Besitzgeschichte, die Funktionen der Burg und ihrer Bauten sowie über das Leben auf der Burg im Alltag und in Kriegszeiten. Mit Hilfe von weiteren Informationen an markanten Stellen können interessierte Besucher die Ruine selbst erkunden. In der Alten Kirche am Dorfplatz ist eine kleine Ausstellung eingerichtet, die die Geschichte der Burg dokumentiert und einige Grabungsfunde präsentiert. Ausgrabung und Ausstellung können bei freiem Eintritt von 8 bis 17 Uhr besichtigt werden. Burgführungen jeweils Donnerstag, 19 Uhr, „Mit dem Kastellan durch das Freilichtmuseum“.

Das Pfingstritt-Museum Bad Kötzting in der Kirchenburg zeigt die Geschichte des Kötztinger Pfingstritts, dieser bedeutenden eucharistischen Prozession zu Pferde. Anhand historischer Objekte und einer reichen Materialsammlung wird in der spätmittelalterlichen Wehranlage mit befestigtem Friedhof, Kirche und Schloss die über 600-jährige Geschichte der Reiterwallfahrt von Bad Kötzting nach Steinbühl und die anschließende symbolische Pfingsthochzeit dokumentiert. Für Kinder liegt ein spannender Rätselbogen bereit. Geöffnet: an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt.

Die Ausstellung Faszination Universum – „Eine Reise durch Raum und Zeit“ im Sinocur Bad Kötzting (Aufgangsgebäude – 1. Stock, Bahnhofstr. 15) nimmt den Besucher mit auf eine Reise durch das Universum. Großformatige Bilder, Filme und Ausstellungsstücke vermitteln eine Symbiose aus faszinierender Wissenschaft und natürlicher Schönheit. Öffnungszeiten an Ostern: Karfreitag 10 bis 12 Uhr, Karsamstag 10 bis 16 Uhr, Ostersonntag 12 bis 16 Uhr, Ostermontag 10 bis 16 Uhr. Ansonsten von Mai bis Oktober: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 16 Uhr, Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 12 bis 17 Uhr. Von November bis April: Montag bis Donnerstag 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Samstag 10 bis 12 Uhr. Kartenverkauf: Kur- und Gäste-Service Bad Kötzting (Aufgangsgebäude – Erdgeschoss) sowie im Kurpark-Café (nur von April bis Oktober).

In Wettzell, vier Kilometer von Bad Kötzting entfernt, befindet sich in einem historischen, stattlichen Bauerngehöft die Galerie im Woferlhof, die zeitgenössische Kunst zeigt und die mit ihrem Galerieprogramm über die Grenzen der Region hinaus bekannt geworden ist. Die Galerie präsentiert ganzjährig im Hauptgebäude Grafik, Malerei und Skulptur zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Die Galerie ist donnerstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet sowie nach Vereinbarung, Telefonnummer 09941/905315.

Das Kunstforums im Foyer der Spielbank Bad Kötzting zeigt bis zum 28. April eine Installation mit Spiegeln und industrieller Glasfolie der Glasmacherin Louise Lang: „Glas, gefrorenes Glück“. Geöffnet ist täglich ab 13 Uhr bis 2 Uhr während der Spielbetriebszeit.

Das WeltKunstMuseum Schloss Altrandsberg präsentiert Nachbildungen von teilweise weltberühmten Museumsobjekten. Die Ausstellungsstücke bieten einen Querschnitt durch die gesamte Kunst- und Kulturgeschichte des Abendlandes von der Steinzeit bis zum Barockzeitalter. Die jungen Besucher können zur „Museumsrallye“ starten, einem spannenden Bilderrätsel, das nur durch einen aufmerksamen Ausstellungsrundgang gelöst werden kann. Das WeltKunstMuseum ist an Ostern noch geschlossen und öffnet seine Pforten ab 1. Mai sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr.

Das Landestormuseum/Drachenmuseum am Further Schlossplatz ist derzeit wegen Umbauarbeiten geschlossen. Infos siehe www.landestormuseum.de.

Im Alten Rathaus Furth im Wald stellt derzeit der Künstler Václav Sika vor allem seine Motorsportmotive, aber auch Portraits sowie Pflanzen- und Insektenbilder aus. Der 1955 in Domažlice (CZ) geborene Maler Václav Sika leitete als aktiver Künstler über viele Jahre hinweg die Galerie der Gebrüder Špillar in Domažlice. Seine Malerei ist geprägt von einer Vielfalt an Motiven. Zwei Stilrichtungen sind es, die seine Arbeit kennzeichnen. Eine davon die ornamental geprägte Abstraktion, die andere die beinahe fotorealistische Darstellung. Gemeinsam ist beiden ihre Farbigkeit, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Die Ausstellung läuft vom 12. April bis einschließlich 19. Mai 2019. Die Öffnungszeiten sind Dienstag und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertage von 14 bis 17 Uhr, also auch Ostersonntag und -montag. Der Eintritt ist frei.

Die Drachenhöhle in Furth im Wald ist seit dem 2. April wieder von Dienstag bis Sonntag von 10.30 bis 16 Uhr geöffnet, am Ostermontag zusätzlich von 10.30 bis 16 Uhr geöffnet. Der Further Drache ist der größte vierbeinige Schreitroboter der Welt voll mit modernster Elektronik und verblüffenden Spezialeffekten. Mit den gewaltigen Ausmaßen von 4,5 Metern Höhe und 15,5 Metern Länge, 3,8 Metern Breite, zwölf Metern Flügelspannweite und einem Gewicht von elf Tonnen hat das Untier nun auch die offizielle Bestätigung mit dem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde.

Es verfügt über natürlich Bewegungsabläufe, eine ausgefeilte Gesichtsmimik und schleudert meterlange Feuerstöße aus seinem Rachen. In der Drachenhöhle stehen Audioguides kostenlos in deutscher, tschechischer, englischer und französischer Sprache zur Verfügung. Bei den Führungen „Bewegter Drache“ staunt man über die natürlichen Bewegungsabläufe, wenn der Drache auf einen zuschreitet. Die nächsten Führungen „Bewegter Drache“ sind am Donnerstag, 11. April von 10 bis 11.30 Uhr, am 24. April von 10.30 bis 12 Uhr, am 25. April von 13 bis 14.30 Uhr, weitere Termine siehe www.furth.de.

Die Erlebniswelt „Flederwisch“ in Furth im Wald beherbergt unter anderem Transmissionswerkstatt, historische Druckerei, Schmiede und Auswanderungsagentur. Die spannenden, unterhaltsamen und lehrreichen (Vor-)Führungen lassen den Besuch zu einem Erlebnis werden. Ab Ostern ist der Flederwisch täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen gibt es jeden Montag um 11.30 Uhr (also auch Ostermontag) und jeweils Freitag und Samstag um 14 Uhr.

Die Hammerschmiede Voithenbergütte, eine Wasserradgetriebene Hammerschmiede von 1823, ist am Ostersonntag ab 10 Uhr geöffnet. Im Gasthaus gibt es Brotzeiten, selbstgebackene Kuchen und Kaffee. Museum und Museumsstadl können besichtigt werden. Ansonsten ist die Hammerschmiede jeden ersten und dritten Sonntag im Monat geöffnet.

Die Museen am Steinbruchsee Furth im Wald-Sengenbühl bieten zum einen Anschauungsmaterial zur Geologie und Pflanzenwelt der Umgebung. Die Sammlung von über 800 Präparaten einheimischer Tiere ist einzigartig. Im Uhrenmuseum sind mehr als 700 ZeitmessInstrumente aus vier Jahrtausenden zu sehen. Geöffnet: täglich 9.30 bis 17 Uhr.

Im Museum FrauenFleiss in Blaibach geht es um das Frauenleben anno dazumal. Die umfangreiche Sammlung erzählt vom Leben und Wirken junger Mädchen, starker Frauen und alter Damen aus vergangenen Jahrhunderten. Durch fachkundige, spannende Führungen der Sammlerin (Kulturführerin, Lehrerin, Museumspädagogin) werden den Besuchern die Themenbereiche der Dauer- und Sonderausstellung lebendig nahe gebracht. Anschließend empfiehlt es sich bei Kaffee und Kuchen die herrliche Aussicht auf Blaibach und in das Regental zu genießen. Geöffnet ab Ostersonntag zu folgenden Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Für Schulklassen, Vereine und Busse auch nach Vereinbarung.

Das Fahrradmuseum Arnschwang präsentiert die Geschichte des Fahrrads in den vergangenen 200 Jahren. Die Wirtshöhe Arnschwang, ein Komplex aus dem Jahre 1845, ist ein sehr geschichtsträchtiges Objekt. Nicht nur die Unterkellerung des Komplexes aus dem 15. Jahrhundert, welche die Schrazllöcher beherbergt und im Krieg als Unterschlupf und zum Verstecken von Vorräten diente, ist sehr interessant, sondern auch die ehemalige Pferdewechselstation. Diese Rossumspannstation wurde vor allem in den Zeiten des Salzhandels genutzt, um die erschöpften Pferde auf dem Weg von Regensburg nach Prag gegen ausgeruhte Pferde auszuwechseln. Dieses geschichtsträchtige Objekt wurde vom Förderverein Fahrradmuseum Arnschwang e. V. zu einem Fahrradmuseum umgebaut. Das Museum ist geöffnet: Dienstag und Donnerstag 8 bis 12 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Weitere Informationen: www.fahrradmuseum.eu

Das Bayerwald-Handwerksmuseum Arrach wird von der Familie Drexler geführt und präsentiert anschaulich alte Handwerksberufe der Region wie etwa Schmied, Schuster, Wagner, Schlosser und Sattler. Besonderes Augenmerk wird auf Holzhandwerke gelegt. Entsprechend nachgebildete Werkstätten informieren über Holzhauer, Schreiner, Drechsler, Zimmerer, Besenbinder und Holzdrahthobler. Geöffnet Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr, an Ostern: Karfreitag, Ostersonntag und –montag 11 bis 18 Uhr, Karsamstag 8 bis 18 Uhr, Eintritt frei. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Mineralienmuseum im Drexlerhof mit folgenden Öffnungszeiten: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 16 Uhr, sonn- und feiertags (auch Ostersonntag und Ostermontag) 10 bis 16 Uhr, Karfreitag geschlossen.

Auch das Holzkunst-Museum im Drexlerhof zählt zum breiten Angebot in Arrach. Auf über 400 Quadratmetern auf zwei Etagen präsentiert Horst Giese aus Berlin-Lichtenfelde rund 600 Exponate, allesamt von ihm aus Holz geschnitzt und gefertigt. Beeindruckend ist die Vielfalt der Sammlung von Holzkunst-Objekten. Täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr, auch Karfreitag und Ostermontag.

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