StaatlicheBibliothek
So schaut wohl die Hölle aus – Dantes „Göttliche Komödie“ in einer Ausstellung

11.03.2019 | Stand 21.07.2023, 16:13 Uhr
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Am Mittwoch, 20. März, wird die Ausstellung „Dantes Göttliche Komödie. Illustrationen von Josef L. Krancher“ um 11 Uhr in der StaatlichenBibliothek eröffnet.

REGENSBURG Die „Göttliche Komödie“ zählt zu den größten Werken der Weltliteratur. Das von Dante schlicht als „commedia“, „Komödie“, betitelte Werk ist von einer enormen Sprachgewalt. Wer einmal in dem Werk des Florentiners gelesen hat, wird die Eindrücke nur schwer vergessen. Buchstäblich alle Sinne werden angesprochen. Man hört förmlich die Schreie der Verdammten in der Hölle, riecht den stinkenden Kot, sieht die bizarren Ungeheuer vor sich. Dem Florentiner Dichter gelang es gleichzeitig, ein ganzes Panoptikum der abendländischen Geschichte, Bildung und Kultur zu entfalten. Dante lässt das „Who is who“ der Bildungsgeschichte auftreten: Homer, Horaz, Ovid und Lukan finden sich hier ebenso, wie Sokrates, Platon, Cicero, Galen, Euklid oder Ptolemäus. Die „Göttliche Komödie“ ist damit selbst so etwas wie eine Bibliothek. Geradezu unerschöpflich sind die Lesarten dieses Werkes.

Josef L. Krancher beschäftigt sich von Kindesbeinen an mit dem großen Werk Dantes. Zwischen 2012 und 2018 sind so mehr als 250 Illustrationen entstanden, mit denen der Künstler versucht, Dantes Verserzählung ohne Überhöhung und ohne Hemmschwellen in Bilder unserer Zeit umzusetzen, um sie so auch einem jüngeren Publikum wieder einfacher zugänglich zu machen. Angereichert wird die Ausstellung durch Ausgaben der „Commedia“ aus dem Privatbesitz von Herrn Krancher sowie den Beständen der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Darunter die erste deutsche Ausgabe, die Leberecht Bachenschwanz zwischen 1767 und 1769 herausbrachte, oder Fragmente einer Dante Handschrift, die aus dem 14. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Entstehungszeit der „Commedia“, stammen.

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