„Kunstobjekte in Bewegung“
Ein Filmguide für junge Besucher des Kunstforums Ostdeutsche Galerie entsteht

08.02.2019 | Stand 03.08.2023, 5:06 Uhr
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Wie wäre es, wenn sich sonst starre Kunstwerke im Museum plötzlich bewegen könnten? Was würden sie tun, was könnten sie uns erzählen? Vielleicht würden Sie ja sogar tanzen, singen oder musizieren. Genau auf diese Frage suchen Schülerinnen und Schüler aus der Bischof-Wittmann-Schule Regensburg, dem sonderpädagogischen Förderzentrum Regenstauf und der Mittelschule Lappersdorf eine Antwort.

REGENSBURG Mit Unterstützung von „KreBeKi“, der Stiftung für krebskranke und behinderte Kinder in Bayern, soll in den kommenden Monaten ein Filmguide „Kunstobjekte in Bewegung“ für andere junge Besucher des Kunstforums Ostdeutsche Galerie (KOG) entstehen.

Ein Besuch im Museum ist grundsätzlich etwas Besonderes. Und auch wenn das KOG am westlichen Rand der Regensburger Altstadt immer wieder zeigt, dass es dank dem erfahrenen museumspädagogischen Team auch für junge Besucher ein passendes Programm zu bieten hat, waren die knapp 20 Projekt-Teilnehmer beim ersten gemeinsamen Kennenlernen doch erst einmal überwältigt und sprachlos. In den kommenden Wochen werden sich die drei Museumspädagoginnen Isabell Stein, Nadja Schwarzenegger und Karla Volpert zusammen mit den Schülerinnen und Schülern mit einzelnen Kunstwerken aus der Dauerausstellung beschäftigen. Doch zunächst stand erst einmal eine gemeinsame Führung durch die Räumlichkeiten des Kunstforums auf dem Programm. Schnell kristallisierten sich hierbei auch schon erste Lieblingswerke heraus, die finale Gruppenfindung war dann aber doch nicht ganz so einfach. Denn Kunst ist ja etwas sehr Individuelles.

Initiator von „Kunstobjekte in Bewegung“ ist die Stiftung „KreBeKi“. Für die Vorsitzende Gaby Eisenhut ist es ein Herzensprojekt: „Wir kombinieren hier mehrere Erfolgskonzepte unserer Stiftung. Vor allem die lange Partnerschaft mit dem Kunstforum und den dortigen inklusiven Workshops wird auf ein neues Niveau gehoben, worüber ich mich sehr freue“. Die nötigen finanziellen Mittel kommen vom Programm „Movies in Motion – mit Film bewegen“ des Bundesverbands Jugend und Film im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. „Die Vermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche liegt uns sehr am Herzen. Die langjährige Kooperation mit KreBeKi bietet die Möglichkeit, die Erfahrungen unseres Kunstvermittlerinnenteams auch in die inklusive Arbeit einzubringen“, ergänzt Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie. „Wir freuen uns auf die Workshoptermine bei uns im Haus und sind sehr gespannt auf das Ergebnis.“

Profis helfen bei der Filmerstellung

Noch bis Ende Februar wird sich mit Unterstützung des Kunstforums praktisch mit den Lieblingswerken auseinandergesetzt und nachgestaltet. Es gibt Hintergrundinformationen zum Künstler und der Entstehungsgeschichte sowie historische Informationen zur Kunstepoche. Mit diesem Wissen entwickeln die Jugendlichen dann bereits erste Ideen für ihren Film. Für die konkrete Erarbeitung des Drehbuchs, der Musik und der Tongestaltung erhalten die Gruppen dann Unterstützung durch den bekannten Singer-Songwriter Hubert Treml sowie den drei Filmemachern Tom Harmsen, Peter Langgärtner und Jott Lischka. Mit letzteren soll im April auch im Kunstforum gedreht werden. Bei der Vertonung unterstützt im Mai zudem Tontechniker und Musiker Florian Speth in seinem Tonstudio in Sinzing die jungen Teilnehmer. Nach dem gemeinsamen Filmschnitt werden die fertigen Filme dann im Juli an den jeweiligen Schulen und im Kunstforum Ostdeutsche Galerie präsentiert.

Mit dem Filmguide „Kunstobjekte in Bewegung“ möchte die Stiftung „KreBeKi“ ein bayernweit einmaliges, inklusives Museums-Projekt zusammen mit dem Partner Kunstforum Ostdeutsche Galerie verwirklichen. „Wir möchten mit unseren Filmen gerade Kindern und Jugendlichen mit Behinderung oder einem anderen Handicap den Besuch im Museum erleichtern und zeigen, dass eine Führung im KOG auch auf eine ganz andere, neue Art möglich ist“, so Eisenhut.

Regensburg