Nach vier Jahren Bauzeit
Museum der Bayerischen Geschichte eröffnet am 4. Juni 2019

06.02.2019 | Stand 03.08.2023, 5:55 Uhr
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Die Welterbestadt Regensburg wird 2019 um eine Attraktion reicher. „Am 4. Juni eröffnen wir am Donaumarkt in Regensburg das Museum der Bayerische Geschichte“, gibt Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler bei der Jahrespressekonferenz des Hauses der Bayerischen Geschichte im Presseclub in München bekannt.

REGENSBURG „Das neue Museum bereichert unsere bayerische Kulturlandschaft um ein weiteres Juwel. Es ist die Schatzkammer unserer Geschichte! Mit seinen Ausstellungen stärkt es unser historisches Bewusstsein. Ein Haus, das die jüngere Geschichte Bayerns mit all seinen heutigen Landesteilen erzählt, gab es bisher nicht. Wir werden am 4. Juni sozusagen die Heimat des Freistaates Bayern eröffnen!“

Staatsminister Sibler würdigt die kurze Zeitspanne der Erstellung von Museumskonzept und Gebäude: „Das Haus der Bayerischen Geschichte, das Staatliche Bauamt, alle Gestalter und am Bau beteiligten Mitarbeiter haben Arbeit in Rekordzeit geleistet. Dafür danke ich allen Beteiligten.“ Obwohl ein Brand im Juni 2017 einen herben Rückschlag für das Projekt bedeutete, werden Museumsgebäude und Dauerausstellung von der Grundsteinlegung im Mai 2015 bis zur Eröffnung am 4. Juni 2019 in einer Bauzeit von nur vier Jahren fertiggestellt. Staatsminister Sibler hält bei der Pressekonferenz noch ein Begrüßungsschmankerl für den Eröffnungsmonat bereit: „Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, das Museum über die Pfingstferien bis zum Ende des Regensburger Bürgerfestes am 30. Juni bei freiem Eintritt kennenzulernen.“

Auch ab dem 1. Juli 2019 gestalten sich die Eintrittspreise moderat. Erwachsene zahlen fünf Euro für den Besuch der Dauerausstellung, ermäßigt nur vier Euro. Für Kinder und Jugendliche ist der Eintritt frei. „Das Foyer unseres Museums wollen wir als Flaniermeile von der Altstadt hin zur Donau generell für alle offenhalten, ein Eintrittsticket ist erst für den Besuch der Dauerausstellung notwendig“, erklärt Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte. „Sie können durch unser 17 Meter hohes lichtdurchflutetes Foyer spazieren und Attraktionen wie unser 360Grad-Panorama mit Christoph Süß kostenfrei erleben.“ Die zentral gelegene Multivision stellt den idealen Einstieg in die Dauerausstellung und in den Besuch Regensburgs dar: „Der Film spielt an herausragenden historischen Stätten Regensburgs und bietet damit die kurzweiligste Besichtigungsanleitung für die Donaustadt“, erläutert Dr. Richard Loibl. Um dafür auch nach der Filmpräsentation gerüstet zu sein, hat das Haus der Bayerischen Geschichte das Magazin „Quer durch die bayerische Geschichte“ vorbereitet. Es enthält das Drehbuch, spannende Hintergrundinformationen, selbstverständlich einen passenden Stadtplan und ist für nur fünf Euro erhältlich.

Der rote Faden: „Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn besonders macht“

Im Panorama führt Christoph Süß in 20 Minuten und in 40 Rollen quer durch 2.000 Jahre bayerische Geschichte von den Römern bis zum Beginn des Königreichs Bayern 1806. Genau da knüpft schließlich die Dauerausstellung des Museums an. Ihr roter Faden: „Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn besonders macht.“ Einzigartig ist die Präsentationsweise des neuen Museums, ein Geschichtstheater mit 30 Bühnen, rund 1.000 Exponaten und multimedialen Installationen auf rund 2.500 Quadratmetern.

Direktor Dr. Richard Loibl zum Konzept: „Den Bayern unterstellt man einen besonderen Hang zu Theater und Theatralik. Das haben wir aufgenommen. Wir bringen Exponate in Inszenierungen auf die Bühne und erzählen so Geschichten, die für Bayern besonders wichtig sind. Für jede Generation von 1800 bis heute sind es drei bis vier. Hinzu kommen acht Kulturkabinette, in denen wir im weitesten Sinn kulturelle Phänomene schildern, die besonders mit Bayern verbunden werden:

Sprachen, Feste, Glaube, Natur usw. Alles zusammen erschließt sich für Besucher durch den Mediaguide, auf dem ganz verschiedene Programme individuell wählbar sind. Bei der Inszenierung des alten Landtages beispielsweise können die Besucherinnen und Besucher die Protagonisten nicht nur hören, sondern auch sehen, schließlich bei wichtigen Abstimmungen selbst mitmachen. Wir glauben, dass wir unser Publikum auf ganz neue Weise abholen und mitnehmen, im besten bayerischen Sinn Tradition und Moderne verknüpfen.“

Der Moderne entspricht auch das Gebäude, hinter dessen Fassade innovative Energie-, Technik- und Präsentationsstandards zum Einsatz kommen. Dr. Richard Loibl zu Funktionen und Baustand: „Unser Haus der Bayerischen Geschichte hat schon etwas von einem Raumschiff, wie „GEO Saison“ in ihrer Januar-Ausgabe schreibt. Derzeit wird, um im Bild zu bleiben, der Antrieb hochgefahren, er läuft aber erst in Impuls, obwohl er Wob kann. Ganz moderne Techniken kommen zum Einsatz wie die Energiegewinnung aus dem Regensburger Abwasser. Das ist die Grundlage für die Klimatisierung, die Temperatur und Luftfeuchte auf das Grad genau regelt; notwendig für die kostbaren Exponate in den Ausstellungen. Im Keller stehen die haushohen Klimageräte. Sie schauen wirklich aus wie aus dem Raumschiff Enterprise. Das alles muss derzeit aufeinander abgestimmt und einreguliert werden. Erst danach hebt es ab, das Raumschiff.“

Das Team für den Museumsbetrieb

Um den Museumsbesuch in Regensburg zu einem perfekten Erlebnis werden zu lassen, hat sich das Haus der Bayerischen Geschichte über öffentliche Ausschreibungen wichtige Partner ins Boot geholt. Dazu gehören ein professioneller Führungsdienst und Besucherservice sowie ein vielfältiger Laden und ein bayerisches Wirtshaus. So bietet Ausstellungsführungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Längen ab 1. Juli 2019 das Regensburger Unternehmen „Stadtmaus“ an, das sich seit 1998 mit Erlebnisführungen in und um Regensburg einen Namen macht.

Für Besucherservice und Aufsichtsdienst zeichnet WWD Dienstleistung

GmbH verantwortlich. Für den Betrieb des Museumsladens konnte Walther Hofmann mit der Kulturmanagement BeratungsgesmbH. aus Wien gewonnen werden. Er betreibt unter anderem die Museumsshops auf der Festung Hohensalzburg und auf dem Hradschin in Prag sowie die Ausstellungsshops der Niederösterreichischen

Landesausstellung 2019. Und: Für die bayerischen Schmankerl im Glas und auf dem Teller ist im neuen Museum das Team der Regensburger ProGastro GmbH zuständig, das in Regensburg unter anderem durch den erfolgreichen Betrieb des Weltenburger am Dom bekannt ist. Eine Besonderheit des Wirtshauses wird sicherlich der Biergarten mit seiner einmaligen Lage hin zur Donau sein.

Bayerische Landesausstellung als weiteres Highlight im Jahr 2019

Das Haus der Bayerischen Geschichte ist bekannt durch seine Bayerischen Landesausstellungen, die in jedem Jahr zu einem aktuell passenden historischen Thema in einer anderen Region in Bayern gezeigt werden. Das neue Museum verfügt über eine Sonderausstellungsfläche von 1.000 Quadratmetern. Die Premiere der Wechselausstellungen wird in den multifunktionalen Räumlichkeiten ab dem 27. September 2019 mit der Bayerischen Landesausstellung 2019 gefeiert. Für die Schau „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ werden herausragende Exponate aus ganz Europa nach Regensburg geholt und dort bis zum 8. März 2020 zu sehen sein. Zusammen mit der Dauerausstellung wird somit die „ganze“ bayerische Geschichte vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart dargestellt. Achtung: Während der Laufzeit der Bayerischen Landesausstellung gelten gesonderte Eintrittspreise.

Regensburg