Versteigerung von Fundsachen
Gehstock, Taucherbrille und Besteckkasten – was in Regensburg nicht alles verloren geht

31.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:39 Uhr
Verena Bengler
−Foto: Foto: vb

„Ich hoffe, dass jeder ein Teil findet und niemand mit leeren Händen nach Hause geht“, begrüßte Manfred Stuber vom städtischen Fundamt am Mittwoch, 30. Januar, die Gäste der ersten Versteigerung im neuen Jahr im Marinaforum in Regensburg. Und tatsächlich: Über zwei Stunden boten die Leute fleißig – und zwar auf die unterschiedlichsten vergessenen oder verlorenen Dinge wie zum Beispiel Schwimmflossen, Sonnenbrillen, Mützen, Fahrräder, Uhren, Handys, Regenschirme und Taucherbrillen.

REGENSBURG Nachdem eine halbe Stunde lang Kleinteile für je einen Euro verkauft wurden, startete um 14 Uhr die Versteigerung. Als Erstes war wie immer der Schmuck an der Reihe. Sowohl Gold- als auch Silberschmuck wurden im Vorfeld geschätzt. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Teile einen neuen Besitzer fanden. So gingen ein Goldring für 111 Euro und eine Halskette für 62 Euro weg. Nach dem Schmuck kamen die Handys an die Reihe. Ein Samsung Galaxy S5 brachte Manfred Stuber beispielsweise für 66 Euro an den Mann. „Bei Geldbeutel und Handys ist die Abholquote mit geschätzten 90 Prozent relativ hoch“, erklärte Stuber im Gespräch mit dem Wochenblatt. Immerhin ein halbes Jahr liegen die verlorenen Gegenstände im Fundamt und warten darauf, von ihren Eigentümern abgeholt zu werden. Werden sie innerhalb von sechs Monaten nicht abgeholt, werden sie gemeinsam mit hunderten anderen Dingen bei der nächsten Auktion versteigert. Mützen und andere Kleinteile werden dagegen recht selten im Fundamt abgeholt.Speziell wegen der Mützen war am Mittwoch aber auch niemand da. „Die meisten Leute kommen zwecks der Fahrräder“, verriet Stuber. Stolze 35 Räder wurden am Mittwoch versteigert – das günstigste für sieben Euro, das teuerste für 210 Euro.

Neben den Fahrrädern waren aber auch die Waschkörbe mehr als begehrt. Die Waschkörbe werden von Mitarbeitern des Fundamts mit allerlei unterschiedlichen Dingen gefüllt. Auch wenn natürlich mal ein Hut, Schwimmflügel oder eine Thermoskanne aus dem Haufen herausschaut, ist es fast unmöglich, genau zu wissen, was man da so alles ersteigert. „Dieses Mal waren es die üblichen Sachen. Die große Kuriosität war nicht dabei“, erzählte Stuber. Vielleicht ist Manfred Stuber aber auch einfach nur schon so einiges gewöhnt, denn unter den zu versteigernden Gegenständen befanden sich immerhin auch ein Gehstock, ein Bambusrollo, ein Teppich, ein hellblauer Besteckkasten und ein Kissen mit der Aufschrift „Wer Männer versteht, kann auch durch Null teilen“.

Eine Frau im Zuschauerraum bringt es schließlich auf den Punkt, als sie ihren Mann fragt: „Was tut man denn mit dem Zeug?“ Bei manchen der Gegenstände sicher eine berechtigte Frage ...

Die nächste Versteigerung findet am Mittwoch, 27. März, um 14 Uhr im Marinaforum in Regensburg statt.

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