Sonderpreis Milena Jesenská
Deutsch-tschechischer Journalistenpreis für „Todeszug in die Freiheit“

19.11.2018 | Stand 03.08.2023, 23:20 Uhr
−Foto: n/a

Die BR-Produktion „Todeszug in die Freiheit“ von Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler wurde am Freitag, 9. November, in Olmütz/Tschechien im Rahmen der Verleihung des Deutsch-Tschechischen Journalistenpreises mit dem „Sonderpreis Milena Jesenská“ ausgezeichnet. Die Dokumentation über die Geschichte eines KZ-Transports im Frühjahr 1945 wurde erstmals am 29. Januar im Ersten und am 9. Mai im BR Fernsehen ausgestrahlt. Sie kann in der BR Mediathek bis 9. Mai 2019 abgerufen werden. Im Juli hatte Kameramann Sorin Dragoi für „Todeszug in die Freiheit“ bereits den Deutschen Kamerapreis 2018 erhalten.

OLMÜTZ Mit dem Deutsch-tschechischen Journalistenpreis werden Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet, die klischeefrei und differenziert über das jeweilige Nachbarland berichten und dadurch zum besseren Verständnis zwischen Deutschland und Tschechien beitragen. Prämiert werden jedes Jahr herausragende deutschsprachige und tschechischsprachige Beiträge aus den Kategorien Text, Audio und Multimedia (auch TV). Mit dem Sonderpreis „Milena Jesenská“ werden darüber hinaus Beiträge gewürdigt, die sich in besonderer Weise der Zivilcourage sowie der multikulturellen Verständigung und Toleranz widmen und einen aktuellen Gegenwartsbezug haben. Die Dokumentation „Todeszug in die Freiheit“ war auch einer der drei Finalisten in der Kategorie „Multimedia DE“. Der Preis ist in allen Kategorien mit jeweils 2.000 Euro dotiert.

Informationen zum Film

„Todeszug in die Freiheit“ erzählt die Geschichte eines KZ-Transports in den letzten Kriegstagen des Frühjahrs 1945. Die Gefangenen sollten vom KZ-Außenlager Leitmeritz zum KZ Mauthausen gebracht werden, eine Route quer durch das damalige Protektorat Böhmen und Mähren. Die dortige Bevölkerung zeigte eindrucksvoll Mitmenschlichkeit und unternahm alles, um so viele Menschen wie möglich aus dem Todestransport zu befreien oder sie durch Versorgung mit Nahrung und Medikamenten zu retten. Es gelang, rund 1.500 von etwa 4.000 Häftlingen zu befreien und den anderen durch das beherzte Eingreifen bessere Überlebenschancen zu sichern. Am Ende wurde der Zug sogar noch mit Waffengewalt befreit.

Einzigartig ist nicht nur die Geschichte, sondern auch das Filmmaterial und die Fotos sind es, mit denen die Helfer damals das Geschehen dokumentiert haben – womit es gelingt, die Geschehnisse von damals plastisch zu schildern.

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