Sanierung abgeschlossen
Die Regensburger eroberten ihre Steinerne Brücke zurück!

11.06.2018 | Stand 13.09.2023, 2:56 Uhr
−Foto: n/a

Mit einem Festakt feierte die Stadt Regensburg am Sonntag, 10. Juni, den Abschluss der achtjährigen Sanierungszeit ihrer Steinernen Brücke. Das Monument ist eine der bedeutendsten noch intakten Steinbrücken der Welt. Ein Grund, zu feiern, auch wenn nicht jedem die Hochglanz-Sanierung gefällt.

REGENSBURG Unterschiedliche Meinungen hört man, wenn man auf der Brücke steht und sich das Ergebnis der jahrelangen Sanierung ansieht: Passt die neue Balustrade überhaupt zum Rest der Brücke? Und wirken die Steinplatten nicht wie ein verlängerter Neupfarrplatz, jenem Platz, dem die Regensburger auch nicht so viel abgewinnen konnten, nachdem er hochglanzsaniert wurde?

Nun, einerlei: Denn die tausenden von Touristen kennen die Brücke oft nicht in ihrem früheren Zustand. Und ein Quäntchen Verklärung schwingt natürlich auch mit, denn wer weiß noch, dass das Pflaster auf der Steinernen erst im Jahr 1903 aufgebracht wurde – und zudem zum Ende hin auch ziemlich „dahaut“ war? Eben!

Am Sonntag jedenfalls wurde das Band – natürlich in den Farben Regensburgs Rot und Weiß – feierlich zerschnitten. Neben Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer war auch Fürstin Gloria von Thurn und Taxis anwesend und man kann nur hoffen, dass die Honoratioren nicht abergläubisch sind. Denn der Sage nach hatte ja der Brückenbaumeister einen Pakt mit dem Teufel, damit er schneller fertig ist als der Dombaumeister. Das Bruckmandl soll ja noch heute daran erinnern, es blickt ja zum Dom. Und die ersten drei Seelen, die über die neue Brücke gingen, die sollten ja dem Teifel gehören. Der Brückenbaumeister schickte aber Hund, Henne und Hahn drüber und daran erinnert auch noch der Abdruck eines Hufs, der vom Teufel vor Wut in den Brückenboden gestampft wurde.

Die Sage kann allerdings gar nicht wahr sein, denn der Dom ist hundert Jahre jünger als die Brücke. Und auch das Bruckmandl blickte in einer früheren Version Richtung Westen. Doch einerlei: Für Regensburg war die Wiedereröffnung der Brücke ein wirklicher Festakt. Und bis auf das Gewitter am Samstag blieb das Wetter kaiserlich. Insofern war das Wochenende eines, wie es einer einst so stolzen freien Reichsstadt und heutigen Metropole gebührt? Wunderbar. Und die Regensburger wandelten glückselig über ihre Brücke!

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