Ausstellung
Alte Technik trifft auf moderne Medien

16.04.2018 | Stand 20.07.2023, 12:42 Uhr
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Am Mittwoch, 18. April, findet um 19 Uhr die Vernissage der Ausstellung „Lustris“ der Künstlerin Camille Hannah in der Galerie Isabelle Lesmeister, Obermünsterstraße 6, statt.

REGENSBURG Seit nunmehr zwölf Jahren wird der Premio Arte Laguna im Herzen Venedigs verliehen, ein Kunstpreis, der zu den begehrtesten Europas zählt – aufgeteilt auf die Kategorien Malerei, Skulptur, Installation sowie Fotografie, Video-Kunst, Performance, Umwelt- und Landart. Seit vier Jahren fungiert die Galerie Isabelle Lesmeister als Partnerin des Kunstpreises und verleiht den „Artist in Gallery“ Preis, bei dem weltweit vier Galerien jeweils einen Bewerber auswählen, der anschließend eine kuratierte Einzelausstellung erhält. Im Jahr 2017 fiel die Wahl der Galerie auf die australische Künstlerin Camille Hannah.

In ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland mit dem Titel „Lustris“ zeigt sie eine Reihe von Arbeiten, die eigens für diese Ausstellung entstanden sind. Der Titel der Ausstellung ist der lateinische Lokativ für Bordelle, Orte der Seduktion. Objekt und Oberfläche, Digitalisierung und Abstraktion – diese Begriffe sind signifikant für die Arbeiten Camille Hannahs, die es gekonnt weiß, ihre Kunst inmitten des Entstehungsprozesses einzufangen und durch Überlagerung verschiedener Malschichten und einen überaus dynamischen Pinselduktus eine besondere Intensität der Malerei zu schaffen.

Traditionelle Ölmalerie trifft auf Plexiglas

Mit Ölfarben malt die Künstlerin auf die Rückseite von flachen oder kovexen Plexiglasplatten. Die Schwierigkeit dieser besonderen Technik besteht darin, dass die Reihenfolge der Arbeitsschritte umgekehrt wird. Der Betrachter sieht so die Rückseite der Malerei durch die klare, glatte und ebene Oberfläche des Plexiglases. Die Ausführung auf der Rückseite der Flachglasscheiben intensiviert die Farben der Hinterglasbilder und verleiht ihnen dauerhaften Glanz. Hannah verwendet traditionelle Schichttechniken, indem sie Glasuren übereinander schichtet. So kann sie mit ihrer Malerei eine immense Leuchtkraft der Farben erreichen, vergleichbar mit der Farbbrillanz von digitalen Bildschirmen, und gleichzeitig den Bezug zu einer kunsthistorischer Form von Malerei wahren.

Hannah vermengt in ihren Werken die zeitgenössische Ästhetik einer digitalen Visualität und die kunsthistorische Tradition der Malerei. Die Farbauswahl trifft sie oft in Anlehnung an Meisterwerke der Kunstgeschichte. So tragen ihre Werke unter anderem Titel wie „Madame de Pompadour“ oder „Mountain landscape with shepherd“.

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