Forschung wird weiter vereinfacht
Museumsakten der Staatsgemäldesammlungen sind nun im Hauptstaatsarchiv einsehbar

15.12.2017 | Stand 03.08.2023, 22:04 Uhr
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Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben ihre Museumsakten, die die Arbeit der Institution dokumentieren, nun an das Bayerische Hauptstaatsarchiv übergeben. Dies gab Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle am Freitag, 15. Dezember, in München bekannt.

BAYERN „Aus der Aufbewahrung der Dokumente im Hauptstaatsarchiv ergibt sich für die Zukunft eine archivfachliche Erschließung, die die Forschung weiter vereinfacht. Denn dann ist auch online einsehbar, welche Dokumente zu den Staatsgemäldesammlungen verfügbar sind. Dies ist ein wertvoller Schritt hin zu größtmöglicher Transparenz“, erklärte der Minister. Er dankte allen Beteiligten für die reibungslose Übergabe der insgesamt 3342 Einheiten, die gebunden oder in Mappen abgelegt sind und eine große Zahl an Laufmetern umfassen.

In Zukunft sind nun alle historischen Bestände bis einschließlich 1980, die nicht laufende Geschäfte betreffen, im Hauptstaatsarchiv zugänglich. Dabei handelt es sich um vorgangsbezogene und institutionsgeschichtliche Akten, wie sie üblicherweise in Museen entstehen. Das Spektrum reicht von Aufzeichnungen über angebotene Kunstwerke, Ausstellungen und Personalien bis zu Baufragen und dem Umgang mit dem Bestand in Kriegszeiten. Die Museumsakten dokumentieren die Geschichte der Staatsgemäldesammlungen in den vergangenen zwei Jahrhunderten.

Akten ergänzen die Bestände zur Kulturverwaltung

Die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Dr. Margit Ksoll-Marcon betont dazu: „Die Staatliche Archivverwaltung ist sehr glücklich über die Abgabe der Altunterlagen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, stellen die übernommenen Akten und Amtsbücher doch einen wertvollen Zuwachs für das Bayerische Hauptstaatsarchiv dar. Sie ergänzen die bereits dort verwahrten Bestände der Kulturverwaltung, insbesondere die des Kultusministeriums, auf ideale Weise.“ Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Dr. Bernhard Maaz, ist der festen Überzeugung, dass diese Übergabe zur größtmöglichen Transparenz der Sammlungs- und Institutionsgeschichte beiträgt und dass weitere Recherchen nicht zuletzt von internationalen Wissenschaftlern damit beflügelt werden: „Schon 1998 dankte der Provenienzforscher Jonathan Petropoulos den Pinakotheken: ‚Mein Aufenthalt im Archiv der Gemäldesammlungen war wahrscheinlich das beste Forschungserlebnis meiner Karriere.‘ Mögen diese guten Erfahrungen künftig im Hauptstaatsarchiv von vielen geteilt werden!“

Neben der archivfachlichen Erschließung bietet das Bayerische Hauptstaatsarchiv auch eine Beratung der Nutzer an und stellt mit dem Lesesaal geeignete räumliche sowie technische Voraussetzungen für die Recherche zur Verfügung.

Regensburg