Määäh!
Die süßen Lämmer dieser beiden Schäfer bekommen einen Pop-up-Store in Regensburg

29.11.2017 | Stand 03.08.2023, 23:50 Uhr
−Foto: n/a

Walhalla-Lamm um die beiden Schäfer Ulrich Teich und Pierre Steinkamp eröffnen einen Pop-up-Store in der Regensburger Königstraße.

REGENSBURG Sie stehen auf der Liste der bedrohten Arten – aber jetzt hat sich im Regensburger Stadtdschungel ein neues Exemplar inzwischen seltener Einkaufskultur angesiedelt: Mit ihrem Pop-up-Store in der Königstraße 1 bringt die Schäferei Walhalla-Lamm ein Angebot in die Innenstadt, das es in dieser Form bisher nicht gibt: Von der Naturkosmetik über den Lammfellhandschuh bis zur Filzeinlage führt der kleine Laden ausschließlich Schafprodukte, deren Rohstoffe aus der Region stammen und von kleinen, nachhaltig arbeitenden Partnerunternehmen aus Bayern, Deutschland und Österreich verarbeitet werden.

Immer wenn wieder ein Traditionshandwerker oder alteingesessener Einzelhändler in Regensburg schließt, ist nicht nur bei den Stadtbewohnern die Trauer groß, sondern bei vielen Besuchern von auswärts. Die Eröffnung des Pop-up-Stores von Walhalla-Lamm ist ein kleiner vorweihnachtlicher Lichtschimmer – auch wenn der Laden zunächst nur bis Ende März 2018 an dieser Stelle die gewohnte Eisdiele durch wärmende Lammprodukte ersetzt.

Hinter Walhalla-Lamm stehen eine ganz bestimmte Philosophie und die beiden leidenschaftlichen Schafliebhaber Uli Teich und Pierre Steinkamp. Sie haben sich den Erhalt bedrohter Haustierrassen wie dem Waldschaf und der Bündner Strahlenziege und der nachhaltigen Landschaftspflege durch ihre tierischen Mitarbeiter veschrieben. 100 Mutterschafe und neun Mutterziegen tummeln sich in ihrem Auftrag auf dem Regensburger Keilberg oder dem Max-Schultze-Steig. Der prominenteste Arbeitsplatz und Namensgeber der Schäferei sind die Hänge unterhalb der Walhalla. „Schäfer und ihre Herden“, erklärt Uli Teich, „haben in Jahrhunderten die Kulturlandschaft der Jura-Magerrasen geschaffen. Hier haben sich seltene Insekten- und Pflanzenarten angesiedelt vom Schmetterling bis zur Orchidee.“ Die Schafe halten beim Weiden diese Magerrasen von Verbuschung frei, ohne aber den Boden zu verdichten. Die Schäferei Walhalla-Lamm bekennt sich aber auch ganz klar zur Nutzung der Tiere als Fleisch- und Wolllieferanten. „Fleisch zu essen, gehört zu unserer Kultur“, erklärt Pierre Steinkamp, „man kann den Tieren das Leben bis dahin aber auch schön machen. Unser Lammfleisch ist nicht ‚produziert‘, sondern gewachsen.“

Lammburger und andere Spezialitäten von Walhalla-Lamm gibt es heuer wieder auf den Weihnachtsmärkten am Regensburger Spital, in Abensberg und in Nürnberg. Der Pop-up-Store in der Königstraße bietet dagegen Fellprodukte, die ausschließlich mit Alaun oder medizinisch gegerbt und deshalb besonders für Babys geeignet sind. Teich und Steinkamp kennen alle ihre Verarbeitungsbetriebe persönlich. Neu im Sortiment sind Lanolinseifen, die speziell für Walhalla-Lamm in Sachsen hergestellt werden. Die Schafwollkuscheltiere werden von einer Frauentruppe in Oberfranken genäht. Fachliche Beratung zum Thema Wolle, Fell und Naturkosmetik ist natürlich inklusive. Der Pup-up-Store in der Königstraße 1 in Regensburg ist Montag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Die süßen Lämmer der beiden Schäfer. −Foto: Walhalla-Lamm

Regensburg