Der Bayerische Rundfunk meldet
Nachlassverwalter von Jackson verklagt Passauer Konzertveranstalter

24.08.2018 | Stand 28.07.2023, 22:11 Uhr
−Foto: Foto: Andreas Friese

Sie wollen laut BR Oliver Forsters Musiacl „Beat it“ verhindern.

PASSAU. Wie der Bayerische Rundfunk heute auf BR24 vermeldet, klagen die Nachlassverwalter von Michael Jackson gegen die „Cofo Entertainment Group“ aus Passau. Das habe der Konzertveranstalter dem BR bestätigt. Es geht um das Musical „Beat it! Die Show über den King of Pop“, das am Dienstag in Berlin Weltpremiere haben wird und im Februar in der Dreiländerhalle in Passau zu sehen ist.

Laut BR klagen Jacksons Nachlassverwalter auf Unterlassung. Sie wollen die Show verhindern. Die Nachlassverwalter sind der Meinung, dass es nicht reicht, wenn „Cofo“ Jacksons Musik über die Gema abrechnet. Die Gema-Gebühren umfassen ihrer Auffassung nach nur die Musik, nicht aber die Show. „Das, was ‚Cofo‘ vorhat, setzt voraus, dass man bestimmte Rechte erwirbt. Die liegen nicht bei der Gema, sondern bei den Jackson-Nachlassverwaltern. Wir haben die entsprechenden Rechte aber nicht herausgegeben“, sagt laut BR Anwalt Martin Diesbach, der die „Estate of Michael Jackson“ in Deutschland vertritt. Die Nachlassverwalter planen nämlich ein eigenes Jackson-Broadway-Musical für 2020. Da „Cofo“ das Musical dennoch auf die Bühne bringen will, haben die Nachlassverwalter laut Diesbach vor, die Klage zu erweitern: auf Herausgabe des gesamten Gewinns.

Die Klage ist der Gipfel eines seit Ende 2017 schwelenden Streits. Der Passauer Konzertveranstalter betont, so berichtet der Bayerische Rundfunk, dass er auf der Suche nach einer Lösung dem Nachlassverwalter das Skript zum Musical vorgelegt habe. Außerdem sei die Firma „Cofo“ nach eigenen Angaben bereit gewesen, die Lizenzgebühren nicht an die Gema, sondern direkt an den Jackson-Nachlass zu zahlen. Doch die Parteien konnten sich offenbar nicht einigen. Der Nachlassverwalter erhob vor wenigen Tagen Klage beim Landgericht München.

Die Firma „Cofo“ gibt an, durch Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ davon erfahren zu haben. Die Anklageschrift ging bei der Firma erst gestern ein. Der Passauer Geschäftsführer Oliver Forster gibt sich dem BR gegenüber siegessicher. Er zeigt sich überzeugt, dass das Landgericht die Rechtmäßigkeit der Veranstaltung feststellen wird. Da es ohnehin Monate, wenn nicht Jahre dauern werde, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt, will die Firma „Cofo“ das Musical dennoch auf die Bühne bringen. Forster ist bereits in Berlin und bereitet die Premiere für Dienstag vor.

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