Mit Bierverkostung von salzig bis süß
Die Bierkulturregion Niederbayern feiert Einstand

14.05.2018 | Stand 28.07.2023, 20:12 Uhr
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Die Partner der Bierkulturregion Niederbayern feierten einen fröhlichen Einstand ihrer Mission im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter die frisch gekürte Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler, die zu ihrem ersten öffentlichen Auftritt eigens aus dem Schwäbischen angereist war.

FREYUNG/PASSAU Für die Premiere hatten die acht Brauereien der Kooperation gemeinsam einen hopfengestopften Bernsteinbock aus zehn verschiedenen Hopfensorten eingebraut und den Gästen mit allerlei Zugaben zur Verkostung gereicht. Ein Brauer, Biersommelier, Glasmacher und ein Kaffee- und Kuchenspezialist führten gemeinsam durch das Programm und begeisterten die Premierengäste mit einem orchestralen Aromenspiel.

Nomen est Omen – trägt die Premierenbierspezialität den Namen Hopfenklang – Partitur 1, was schon dezent darauf hinweist, dass es nicht bei der einen Ausgabe bleiben wird. Das Premierenbier ist in Flaschen gereift, limitiert und nur bei den Partnern der Bierkulturregion erhältlich. Die Bierkulturregion bezeichnet eine unternehmerische Mission 25 regionaler Brauereien, Gastronomen, Gastgeber und Manufakturen und den Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau, die sich zum Ziel gesetzt haben, unter diesem Label mit dem großen B, das für Bierkulturregion steht, künftig exklusive Bierspezialitäten zu produzieren und sie mit regionaler Küche und Tischkultur zu intensiven Genussmomenten zu verbinden. Langfristig könne sich daraus sogar eine neue kulinarische Leitidee für die Region entwickeln, die stil- und genussorientierte Kenner begeistert, so die Überzeugung der Initiatoren.

Dieser Mission liegt ein strukturierter Erkenntnisprozess zugrunde, der im Vorfeld der Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern“ in Aldersbach beginnt. Denn die Vorbereitung auf diesen Event zeigte auf, welch kulturelle Bedeutung Bier in der Region schon immer hatte und wie viel davon bis heute lebendig geblieben ist.

So konzentrieren sich auf engstem Raum zwischen Freyung, Grafenau, Passau und dem Rottal zwei der letzten echten Stadtbrauereien mit Braustätte mitten im Stadtzentrum, eine der kleinsten Weißbierbrauereien der Welt, der Erfinder des Dinkelbieres, der erste Biersommelierwirt Deutschlands, eine begehrte Klosterbrauerei mit Wallfahrtsortcharakter und zwei Brauereien, die als Genossenschaften ihren Bürgern gehören.

Dieser bemerkenswert dichte und zugleich differenzierte Bierkosmos trifft auf eine leidenschaftliche Bevölkerung, die seit jeher den Biergenuss als Facette ihres Lebensgefühls wertschätzt und dies sogar in rituellen Handlungen ausdrückt.

So beginnt beinahe jedes traditionelle Volksfest mit einer Bierprobe, einem Festzug mit Brauereipferden und Blasmusik und dem obligatorischen Bieranstich als Erlösungs- und Auftaktritual für die wartenden Festbesucher. Sogar eine eigene Währung, das „Bierzeichen“, hat sich als Volksfest-Parallelwährung etabliert und ist an Festtagen begehrlicher als Bargeld.

Über lange Zeit haben sich Braukunst und Brauchtum gegenseitig beeinflusst und der Region Werte hinterlassen, die als Erbe die Glaubwürdigkeit der Bierkulturregion ausmachen. Doch trotz Tradition und Bodenständigkeit änderten sich in den vergangenen Jahrzehnten Branchenstrukturen und Biergeschmäcker weltweit. Diese Zeit stand ganz im Zeichen der Industrialisierung des Brauwesens. Regionale Biere wurden von industriellen Massenbieren bedrängt und der Preis wichtiger als der Geschmack. Diese Entwicklung erreichte schließlich auch die letzten Winkel des Landes und führte zur Aufgabe zahlreicher kleinerer Brauereien.

Inzwischen dreht sich das Blatt. In Zeiten von Überfluss und Austauschbarkeit ist Echtheit zum neuen Sehnsuchtsmotiv der Menschen geworden. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Angeboten mit authentischen Geschichten und Transparenz.

Diesen Sinneswandel versteht die Bierkulturregion als Ansporn, sich als „Die weltoffenste Bierkulturregion für Genießer“ zu positionieren. Weltoffen bedeutet dabei nicht den Abschied vom Reinheitsgebot und traditioneller Küche. Im Gegenteil: Je enger die Grenzen, desto eher entstehen eigenwillige Produkte mit unverwechselbarem Charakter. Weltoffen in diesem Sinne bedeutet für die Brauer, sich intensiv mit Hopfenbauern und ihren Hopfenzüchtungen, mit Malzen und Hefen auseinanderzusetzen. Aus dieser Haltung heraus entstand auch die erste gemeinsame Bierspezialität, zu der jeder der Beteiligten mit Zutaten, Wissen und eigenen Erfahrungen einen Beitrag leistete.

Nomen est Omen. Die Bierspezialtäten der Bierkulturregion erscheinen unter der Markenbezeichnung Hopfenklang. Dieser Name steht einerseits für das orchestrale Schaffen der Brauereien im Produktionsprozess und im Ergebnis für die sich daraus ergebende Fülle feinster und haltbarer Aromen. Alle Hopfenklang Biere werden streng limitiert und händisch nummeriert. Sie reifen durch Flaschengärung in stilvollen Dreiviertel-Flaschen und erhalten so ihre unvergleichliche Geschmacksstabilität und Haltbarkeit. Künstliche Verfahren, wie Pasteurisieren und Filtrieren, lehnen die Brauer der Bierkulturregion ab.

Für das ultimative Erlebnis der Aromen wurde ein Bierglas gesucht, das in der Lage ist, die sensorische Tiefe unserer Bierspezialitäten zu transportieren. Fündig geworden ist man in der Heimat, bei einer Glasmanufaktur im Bayerischen Wald, mit vier Generationen an Erfahrung im Rücken.

Die Premierenbierspezialität Hopfenklang, Partitur 1, ist ein hopfengestopfter Bernsteinbock, (6,8 % Vol.) mit verschiedenen Malzsorten, wie Weizen-, Pilsner-, Dinkel- und Cara Ambermalz. Fünf verschiedene Hopfensorten, Bavaria Mandarin, Ariana, Cascade, Opal und Sorachi Ace, verleihen dem Bier einen kernigen, vollmundigen Charakter. Trotz der hohen eingesetzten Hopfenmenge, 10fach höher als normal, ist die Bittere dezent im Hintergrund und die Fruchtigkeit voll entfaltet. Ab sofort ist die Premierenbierspezialität der Bierkulturregion unter dem Namen „Hopfenklang – Partitur 1“ bei allen Partnern der Bierkulturregion erhältlich.

Braumeisterinformation zu Hopfenklang – Partitur 1:

Helles Bernstein, mit leichtem kupferrotem Stich und weißer cremiger Schaum. In der Nase ein duftiges, blumiges Aroma, wie Zitrusgras aber auch reife Banane. Volles Mundgefühl und am Gaumen eine weiche Kohlensäure. Im Abgang dann elegant fruchtige Noten von Mandarine, reifer Ananas und Zitrone. Eine spannende Komposition aus fünf verschiedenen Hopfensorten machen dieses Bier zu einem unvergesslichen Ereignis!

Passau