„Zum Wohle der älteren Generation“
Stadt Passau plant Seniorenwohnanlage für „Betreutes Wohnen“

30.11.2017 | Stand 04.08.2023, 2:20 Uhr
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Sanierung und neue Konzeption für Seniorenheim St. Johann geplant

PASSAU Der Passauer Stadtrat hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Montag mit der Zukunft des Seniorenheims St. Johann befasst. Um eine entsprechende Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit der beiden stiftungseigenen Heime auch künftig zu erfüllen, soll das derzeitige Seniorenheim der St. Johannis-Spital-Stift Passau Stiftung in eine Seniorenwohnanlage für Rüstige wie auch Bewohner mit niedrigen Pflegegraden mit attraktiven Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten umgewandelt werden. Die Verwaltung wurde vom Plenum beauftragt, eine der vorliegenden Planungsvarianten näher zu untersuchen und für eine mögliche endgültige Entscheidung im Stadtratsplenum vorzubereiten. Das Seniorenheim Heiliggeist soll dann vordergründig für Bewohner mit hohen Pflegegraden zur Verfügung stehen.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Das Angebot mit zwei Seniorenheimen im Innenstadtbereich erfreut sich nach wie vor einer guten Nachfrage. Nun gilt es jedoch, die Zeichen der Zeit zu erkennen und ohnehin notwendige Sanierungsmaßnahmen mit einer Neukonzeption zu verbinden. Dabei sollen die Bedürfnisse von Menschen, die mit leichten altersbedingten Beeinträchtigungen leben müssen, natürlich genauso berücksichtigt werden wie die von schwerstpflegebedürftigen Personen. Ich denke daher, dass die Umstrukturierung des Seniorenheimes St. Johann ein sehr gewinnbringender Schritt in die richtige Richtung zum Wohle der älteren Generation darstellt.“

Das beauftragte Architektenbüro hat dem Stadtratsplenum vier mögliche Varianten für die Sanierung des Seniorenheims St. Johann vorgestellt. Die Stadtverwaltung schlug vor, die umfassendste Variante, die einen Neubau des Hauses A, Gebäudeteil Richtung Donaulände, und eine Sanierung des Hauses B, Gebäudeteil Richtung Rindermarkt, miteinschließt, näher zu untersuchen. So könnten voraussichtlich rund 50 Wohnungen entstehen.

Bereits im Jahr 2005 wurde eine Planung erarbeitet, um die Wirtschaftlichkeit insbesondere gegenüber der immer stärker heranwachsenden Konkurrenzsituation besser in den Griff zu bekommen. Diese Planungen wurden jedoch aufgrund der nicht geklärten Finanzierungsfrage nicht umgesetzt.

2011 wurde eine Arbeitsgruppe installiert, um die Positionierung der beiden Heime St. Johann und Heiliggeist für die Zukunft in puncto Qualität und finanzieller Leistungsfähigkeit näher zu untersuchen. Das Sanierungskonzept für das Pflegeheim St. Johann aus dem Jahre 2005 wurde aufgrund eines Stadtratsbeschlusses fortgeschrieben. Im Jahr 2014 erfolgte erneut durch den neu gewählten Stadtrat eine grundsätzliche Neubewertung der Situation der beiden Seniorenheime mit dem Ziel, ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept und die sich daraus ergebende Sanierungserfordernis, zunächst nur für das Heim St. Johannis Spital, neu zu entwickeln. Die entsprechende Arbeitsgruppe hat im August 2015 ihre Arbeit aufgenommen.

Eine Standort-, Wettbewerbs- und Potenzialanalyse hat ergeben, dass die Umwandlung des Seniorenheimes der St. Johannis-Spital-Stiftung in eine Seniorenwohnanlage für den Eigenbetrieb Seniorenstift Stadt Passau die sehr gute Chance bieten würde, Bewohner mit hohen Pflegegraden im Seniorenheim Heiliggeist zusammenzuziehen und damit PSG 2-kompatibel (Pflegestärkungsgesetz) zu werden sowie den anderen Bewohnern, Rüstigen wie

Bewohnern überwiegend mit den Pflegegraden 1 und 2, attraktive Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten in einer sanierten Seniorenwohnanlage der St. Johannis-Spital-Stiftung anzubieten.

Untersuchungen der vorhandenen Bausubstanz im Seniorenheim St. Johann haben ergeben, dass in den kommenden Jahren mehrere bauliche Maßnahmen erforderlich wären, die ohnehin im Rahmen einer Generalsanierung zusammengefasst werden müssten. In diesem Zug sollen gleichzeitig die baulichen Voraussetzungen für die Neuausrichtung „Betreutes Wohnen“ geschaffen werden.

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