Wölflauer Skulpturen-Sommer
„Ein Abenteuer für den Betrachter“

25.06.2020 | Stand 13.09.2023, 0:29 Uhr
−Foto: n/a

In Wölflau bei Vilsbiburg haben Besucher die Möglichkeit, einen Kunstpark in der Region zu erleben.

Vilsbiburg. Der Wölflauer Skulpturen-Sommer, die jährliche Hauptausstellung des Bildhauers Remo Leghissa, findet dieses Jahr mit weiteren eingeladenen Gastkünstlern statt. Letzten Freitag wurde die mehrtägige Ausstellung eröffnet.

„Es ist ein Erlebnis! Schöner kann eine Ausstellung nicht sein!“, so ein Besucher. Er ist einer von vielen begeisterten Gästen, die sich am Freitagabend von der Vielfalt der Kunst in Wölflau faszinieren ließen. Beinahe wirkt das etwa 6.000 Quadratmeter große Privatareal (aus Garten, Lebensraum, Arbeits- und Galerieräumen), das sich in einen Skulpturenpark verwandeln hat, selbst wie ein Stück aus einer anderen Welt. Ein „Abenteuer für den Betrachter“, wie Gastgeber Remo Leghissa es sich in der Eröffnungsrede gewünscht hat. Er lädt die Menschen ein, zu kommen und zu sehen. Hier besteht jedes Fleckchen aus liebvollen Details, hier wirkt Kunst, als wäre die Natur ohne sie nicht zu denken. Hier stellt nicht nur ein Künstler aus, sondern hier bietet ein Künstler sein Zuhause an: Für andere Künstler zum Ausstellen ihrer Werke, für künstlerisch-sozialen Austausch und der Öffentlichkeit für kostenlose Besuche. Er selbst nennt es seinen „Tempel der Arbeit“. Die Künstler sind keinesfalls unbekannt, hauptberuflich verkaufen sie unter anderem nach Moskau, Ägypten, Venedig. Neugierige müssten, um sie zu sehen, sonst etwa ins Haus der Kunst nach München fahren.

Die „Freude an der Schönheit“ und den „Herzensberuf“ des Künstlers merkt man den Skulpturen des Gastgebers an. Remo Leghissa blickt auf ein Gesamtwerk von über 30 Jahren Arbeit. Als „100 Prozentiger Autodidakt“ sieht man seine „Freude am Edelstahl“ nicht erst, wenn man in seiner Werkstatt vor dem beeindruckenden Schmiedeofen steht. Nicht geschmiedet, sondern einzeln mit dem Skalpell ausgeschnitten, präsentieren sich geometrisch die dreidimensionale, zum Teil beleuchtete „Diamandalas“ der Künstlerin Desiree Jasmin Tuschl. Mattias Bischoff kennt man ebenfalls von (inter-)nationalen Ausstellungen. Ein kleiner Findling habe einmal Stilblüten getrieben, sagt er bescheiden, wenn er über seine Werke spricht. Die archaisch-filigranen Skulpturen des Künstlers Horst Wendland zeigen eine Lebendigkeit, die zwischen zwei Welten, der des Mythischen und der des Diesseits, ein den Betrachter neckendes Eigenleben führt. Den Landshuter Künstler Leander Wennige haben Drachen „in ihrer Ganzheitlichkeit schon früh fasziniert“: In Stahl und Edelstahl fängt er ihre ungebändigte Kraft und ihr Feuer ein. Mit seinen neuen Arbeiten, den „Tänzer/innen“ ist auch Peter Schwenk vertreten. „Als würden sie den Gesetzen der Schwerkraft spielerisch trotzen“, schreibt Matthias Oesterheld darüber.

Alle Interessierten haben noch bis 28. Juni, täglich von 14 bis 20 Uhr, die Möglichkeit, die kostenlose Ausstellung in Wölflau bei Vilsbiburg zu besuchen. Darüber hinaus bietet Remo Leghissa Gästen auch an, nach telefonischer Voranmeldung ganzjährig seinen Skulpturenpark zu besuchen. Näheres auch unter http://www.leghissa.de

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