Eklat beim „Festi Ramadan“ am Ländtor
„Der arabisch gesungene Koranvers hat nichts mit Integration zu tun“

05.06.2018 | Stand 29.07.2023, 9:10 Uhr
−Foto: n/a

Als beim interkulturell angedachten „Festi Ramadan“ vergangenen Samstag plötzlich arabische Töne in Form eines gesungenen Koranverses erklangen, verließen Stiftspropst Monsignore Dr. Franz-Joseph Baur und CSU-Kreischef Dr. Thomas Haslinger spontan das Fest. Die Stadt diskutiert, ob das katholische Oberhaupt der Stadt recht hat oder komplett daneben liegt. Er selbst beharrt auch Tage nach dem Vorfall auf seiner Meinung.

LANDSHUT „Diese Aktion hat wegen fünf Minuten das ganze Fest überschattet. Von den anderen sechs Stunden redet keiner“, erklärt Ahmet Karaman vom Orient Kulturverein. Er veranstaltete am Wochenende das „Festi Ramadan“ am Ländtorplatz, ein interkulturelles Fest, um das Fastenbrechen gemeinsam zu feiern. Als in besagten fünf Minuten ein Koranvers auf arabisch vorgetragen wurde, sahen Stiftspropst Monsignore Dr. Franz-Joseph Baur und CSU-Kreischef Dr. Thomas Haslinger rot und verließen das Fest.

Stein des Anstoßes war ein, laut Karaman, gängiger Koranvers über das Fasten: „Er wurde vom Landshuter Adem Erdem auf arabisch vorgesungen, wegen seiner schönen Stimme.“ Stiftspropst Baur, der als Redner vorgesehen war, und Dr. Haslinger waren über die arabische Rezitation so irritiert, dass sie das Weite suchten.

„Es handelt sich hier um ein Missverständnis. Das Konzept wurde Herrn Baur vorab zugesandt und da stand deutlich, dass aus dem Koran rezitiert und anschließend vom Islamwissenschaftler Serdar Aslan übersetzt werden wird“, erklärte Karaman, Vorstandsvorsitzender vom Orient Kulturverein. Er habe noch versucht, dem Stiftspropst alles zu erklären, „aber es war zu spät, wir waren schon über den Ländtorplatz hinaus.“

Doch das sieht Dr. Baur etwas anders: „Ich meine nicht, dass das nur ein Missverständnis war. In der Tageszeitung habe ich auch gelesen, es wären folkloristische Gründe gewesen, den Koran auf arabisch zu singen – das würde mich schon sehr wundern! Ich empfand das als ein sehr massives Statement!“

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