Landestheater-Spielplan 2018/2019
Vorfreude auf den Ring-Zyklus und große Schauspiel-Klassiker

23.01.2018 | Stand 24.07.2023, 19:59 Uhr
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Im Rahmen der Sitzung des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern am Dienstag in Landshut stellte Intendant Stefan Tilch den Spielplan für die kommende Saison 2018/2019 vor. 18 der insgesamt 20 Produktionen der Spielzeit sind Neuproduktionen, drei davon Uraufführungen, zehn weitere zum ersten Mal am Landestheater Niederbayern zu sehen.

LANDSHUT Das Musiktheater eröffnet mit der Wiederaufnahme von Richard Wagners „Der fliegende Holländer“, der bei den Burgenfestspielen Niederbayern im Sommer 2018 Premiere hatte. Die erste Neuproduktion der Spielzeit wird Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“, eine Sternstunde der Berliner Operette und charmante Karikatur der spießbürgerlichen Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts. Nach Lucrezia Borgia widmet sich das Passauer Ensemble auch in der kommenden Spielzeit wieder einer der großen, dramatischen Frau- engestalten der Opernliteratur: „Anna Bolena“ setzt die Donizetti-Reihe am Landestheater fort. Barockopern haben inzwischen eine lange Tradition in Niederbayern – umso mehr erstaunt, dass Händels furioser „Ariodante“ 18/19 zum ersten Mal auf dem Spielplan steht.

Nach „Tristan und Isolde“ und dem „Fliegenden Holländer“, wagt sich das Landestheater ab Frühjahr 2019 an Wagners Hauptwerk und beginnt den ersten Niederbayerischen Ringzyklus mit „Das Rheingold“. Die Musiktheater-Saison endet im Freien und mit Verdis zeitlosem Epos „Nabucco“.

Nach einigen Jahren Unterbrechung darf sich das Niederbayerische Publikum wieder auf eine eigene Ballett-Produktion freuen: Gemeinsam mit dem Südböhmischen Theater Budweis zeigt das Landestheater Niederbayern die Uraufführung von „Endstation Sehnsucht“ nach dem Drama von Tennessee Williams zur Musik von Avro Pärt.

Ein Klassiker der Unterhaltungsliteratur eröffnet die Schauspiel-Spielzeit: Nach sage und schreibe 40 Jahren ist „Arsen und Spitzenhäubchen“ wieder zu sehen. Lessing schuf bereits vor Jahrhunderten das wegweisende Drama um das große, heute mehr denn je wichtige, Thema der religiösen Toleranz: „Nathan der Weise“.

„Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ von Richard Alfieri ist die erste von insgesamt drei STUDIO-Produktionen der kommenden Spielzeit. Parallel dazu findet nach 26 Jahren wieder ein moderner Klassiker seinen Weg auf die große Bühne: „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Edward Albee. Ebenfalls als STUDIO-Produktionen zu sehen sind „Die lächerliche Finsternis“ des jungen deutschen Autors Wolfram Lotz, der 2015 zum Dramatiker des Jahres gewählt wurde, sowie „Das Abschiedsdinner“, ein Schauspiel das sich mit dem immer mehr in Mode kommenden Phänomen der Freundschaftsoptimierung auseinandersetzt.

Auch 2019 wird es wieder die Niederbayerischen Volkstheatertage geben – eröffnet werden sie mit der Uraufführung von Wolfgang Maria Bauers „Bayernsonate“. Bei den Burgenfestspielen Niederbayern gehört die Open-Air-Bühne einer der großen, tragischen Gestalten der Weltliteratur: „Der Glöckner von Notre Dame“.

Das Theaterpublikum von Morgen darf sich auf unterhaltsame Begegnungen mit Mogli, Balu und Kaa in Kiplings „Das Dschungelbuch“ freuen. Zur Weihnachtszeit feiert das Opern-Ensemble nach einem Jahr Unterbrechung wieder die britische Tradition der Christmas-Pantomime und präsentiert in einer Uraufführung eine schräge und bunte Version von „Aladdin“.

Das Erfolgsstück „Gold!“ fasst Grimms Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ spielerisch und poetisch in Musik und führt junge Menschen an das Musiktheater heran.

Nachdem sie im Sommer 2018 unter freiem Himmel für Trubel gesorgt haben, heizen die „Blues Brothers“ dem Publikum auch im Herbst und Winter wieder ordentlich ein. Ganz und gar nicht jugendfrei ist die Musi- cal-Neuproduktion: Inspiriert von Fernsehserien wie Sesamstraße, Muppet Show und Southpark kämpfen sich fast lebensgroße Puppen in „Avenue Q“ mit Humor, Schlagfertigkeit und viel Gesang durch die Unwägbarkeiten des modernen Lebens (freigegeben ab 18 Jahren).

Landshut