Beim Römerfest wird gefeiert
140 Jahre Ausgrabungen im Kastell Abusina

08.08.2019 | Stand 04.08.2023, 12:42 Uhr
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Bei Bayerns größtem Römerfest „Salve Abusina“ vom 16. bis zum 18. August bringen sich zahlreiche historische Gruppen und mehr als hundert Darsteller in Stellung, um die Besucher mit auf eine Zeitreise in die Antike zu nehmen.

EINING Wie in den vergangenen Jahren können sich Römerfans bei „Salve Abusina“ auf spannende Mitmachaktionen und authentische Geschichtsvermittlung zum (Militär-)Alltag der Römer freuen. Römergruppen und Legionäre präsentieren ihre Ausrüstung, exerzieren über das weitläufige Gelände, demonstrieren verschiedene Formationen und stehen den Besuchern in ihren Lagern für alle Fragen zur Verfügung. Der römische Alltag war aber nicht nur vom militärischen Drill bestimmt. Handwerker und Händler zeigen die zivile Seite des römischen Lebens, erklären ihre Arbeitstechniken und Produkte und bieten für kleine Besucher tolle Aktionen wie Weben, Sonnenuhren bauen, Drechseln oder Mosaik legen an.

Die Freude an Geschichte und deren anschauliche, aber auch authentische Vermittlung stehen im Mittelpunkt des Römerfestes. So gehören auch die wissenschaftlichen Vorträge von namhaften Experten seit jeher zu den festen Programmpunkten. Und dabei gibt es heuer etwas Besonderes: Denn der Ort des Festes, das Kastellgelände Abusina in Eining (Bad Gögging), feiert ein Jubiläum: Vor 140 Jahren begannen dort durch den damaligen Pfarrer die archäologischen Grabungen. Er und seine Nachfolger schaufelten zunächst einmal ohne nähere Dokumentation die größeren Mauern frei, leider wurde vieles dabei zerstört. Kein Wunder – sie hatten ja keine archäologische Ausbildung. Doch ab 1911 gerieten die Grabungen in Eining durch den Bayerischen Staat und den Vorläufer des heutigen Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in geordnete Bahnen. Thomas Fischer, Professor für die Archäologie der römischen Provinzen am Archäologischen Institut der Universität zu Köln, lässt bei „Salve Abusina“ die Geschichte der Ausgrabungen in spannenden Vorträgen Revue passieren.

Auch Prof. Dr. Christoph Schäfer von der Universität Trier bereichert die Römertage mit neuen Erkenntnissen. Die Koryphäe auf dem Gebiet der experimentellen Archäologie erzählt über seine aktuelle Rekonstruktion eines römischen Hochseehandelsschiffes, mit dem Güter in die ganze antike Welt transportiert wurden und die „Globalisierung im Imperium Romanum“ ermöglichte.

Um nach so viel Programm und spannenden Informationen wieder zu Kräften zu kommen, bietet sich ein Besuch im römischen Biergarten an. Dort kann man beim Genuss von kulinarischen Leckereien nach antikem Vorbild gemütlich die Seele baumeln lassen.

Römer auf Zeit: Für Familien und Gruppen gibt es außerdem die aufregende Möglichkeit, das Leben der Römerzeit aus nächster Nähe kennenzulernen: Das Römer- und Bajuwarenmuseum Burg Kipfenberg bietet Familien die Möglichkeit, für die Dauer des Festes in die Rolle eines Römers zu schlüpfen – Schlafen im Römerzelt, Kochen am Lagerfeuer, Patrouillengänge im Kastellgelände, historisches Handwerk und viele weitere Abenteuer in historischer Ausrüstung inklusive. Anmeldung und weitere Informationen unter www.bajuwaren-kipfenberg.de.

Shuttle-Service

Vom Bahnhof Neustadt an der Donau fahren kostenlose Shuttlebusse zum Festgelände. Den Fahrplan zum Shuttlebus findet sich im Internet unter www.abusina.com.

Baden und entspannen wie die Römer

Schon vor 2.000 Jahren entspannten die alten Römer im heutigen Bad Gögging bei Schwitzbädern und nutzten die gesundheitsfördernde Wirkung des Schwefelwassers. Mit dem Ticket zum Römerfest Salve Abusina bekommen die Besucher dieses Jahr einen Gutschein im Wert von drei Euro für die Limes-Therme Bad Gögging geschenkt. Mit großer Thermalwasser-Badelandschaft, Römer-Sauna und Wellnessbereich dürfen sich Besucher auf römische Badekultur wie vor 2.000 Jahren freuen.

Kelheim