Sensation
Theater am Bahnhof in Abensberg bringt „Terror“ von Ferdinand von Schirach auf die Bühne

29.01.2019 | Stand 01.08.2023, 16:58 Uhr
−Foto: n/a

Der in Berlin ansässige Medien- und Theaterverlag Gustav Kiepenheuer-Bühnenvertrieb hat mit dem Stück „Terror“ von Strafverteidiger und Autor Ferdinand von Schirach eines DER großen Theaterereignisse im Programm; seit der Doppeluraufführung im Oktober 2015 wurde es auf allen fünf Kontinenten gespielt – mit riesigem Erfolg. Auch die Fernsehverfilmung „Terror – Ihr Urteil“ geriet zum Ereignis. Der Verlag wacht deshalb mit Argusaugen darauf, dass das Stück nicht x-beliebig verbreitet wird; Amateurtheatern ist die Aufführung schlichtweg untersagt.

ABENSBERG Nicht in Abensberg! „Terror“, dieses Stück um einen Kampfpiloten der Bundeswehr, der vor der Entscheidung steht, eine Passagiermaschine der Lufthansa abzuschießen oder dabei zuzusehen, wie sie von Entführern in die voll besetzte Allian-Arena in München gesteuert wird, das wird im Theater am Bahnhof zu sehen sein. Regisseur Franz Englbrecht: „Der Verlag wollte uns das zunächst nicht gestatten.“ Er ließ nicht locker, und mit der Dreigroschenoper oder dem Brandner Kaspar im Regienacken hat er darauf bestanden, dass sie sich das nochmal überlegen. „Das Theater als Schwurgericht, die Zuschauer als Schöffen, die entscheiden müssen, ob da vorne ein Mörder oder ein Held sitzt! Das wühlt doch auf, das müssen wir zeigen!“ Kurz gesagt: Die Verlagsleute schauten sich die Abensberger Theatermacher vom Bahnhof und ihr bisheriges Wirken an – und: „Wir sind das erste Amateurtheater, das das spielen darf.“ Premiere ist am Freitag, 26. April, die letzte Vorstellung gibt es am Samstag, 11. Mai.

A bissl lustig und bled

Kein schlechtes Omen für die neuen Pläne im Theater am Bahnhof. Erster Vorstand Hans Schmid und seine Mannschaft haben am Freitagabend, 25. Januar, informiert, was bis in den Mai bei ihnen „läuft“. „Ich freue mich sehr, wir haben ganz besondere Sachen.“ Und dazu gehören die stets ganz besonderen D’Not’nquetscha, die am Freitag und Samstag, 22. und 23. Februar, wieder zwei Bunte Abende mit schöner Musik und humoristischen Erzählungen anbieten. „Diese Abende sind stets ausverkauft“, so Schmid, sie sind „immer gmiatlich, romantisch und unterhaltsam.“ Willi Herrmann, Gitarrist, Geiger und Erzähler, dazu: „A bissl lustig und bled“ sei es auf alle Fälle. - Achtung: Beide Abende werden bereits stark gebucht. „Wieso eigentlich seid ihr die Quetscher?“, will da noch schnell „Terror“-Regisseur Englbrecht wissen. „Na wegen der Quetschn“, sagt Heinz Bauer, der Mann am Akkordeon. Jo, mei. Manches ist einfach.

Wunderschöne Musik bei „Orpheus und Eurydike“

Nicht ganz so einfach wird es, die vielen Mitwirkenden der Oper „Orpheus und Eurydike“ auf der Theaterbühne unterzubringen. Ist ja ohnehin etwas, das - siehe auch den „Terror“ - aus dem Rahmen fällt. Felix C. Groll macht’s möglich; er führt die Regie und singt/spielt die Hauptrolle der halbszenischen Inszenierung, die der 20-jährige nach der Vorlage von Christoph Willibald Gluck selbst geschrieben hat. Die musikalische Leitung hat sein ehemaliger Musiklehrer am Gabelsberger Gymnasium Mainburg, Reinhold Furtmeier. Groll selbst studiert klassischen Gesang an der Musikhochschule Nürnberg, zwei Studienkollegen, Mara Möritz (Sopran) und Lars Tappert (Tenor) geben die „Eurydike“ bzw. den „Amor“, Groll selbst den „Orpheus“, der sich ins Totenreich begibt und mit seinem himmlischen Gesang die geliebte Eurydike wieder zu den Lebenden holen will.

Tolle Akustik im Theater am Bahnhof

Da kommt wieder eine Besonderheit zutage: „Beim Weihnachtsstück im letzten Jahr bemerkte ich, wie toll die Akustik hier ist!“ - das hören alle gern, die das Theater in Abensberg mit errichtet haben. Und gut für die Besucher der Aufführungstermine an den Freitagen 8. und 15. März und am Sonntag, 17. März. „Ein ambitioniertes Projekt mit wunderschöner Musik, das von der Kreissparkasse, der Raiffeisenbank und der Stanglmeier-Stiftung unterstützt wird“, so Groll, der die Oper neben den Hauptpersonen mit Mitgliedern des Hallertauer Kammerorchesters, der Theatergruppe „Lampenfieber“ sowie einem Projektchor ermöglicht.

Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es bei Bellibri (Karmelitenplatz 8, 09443/ 9929877) in Abensberg, im Herzogskasten der Stadt Abensberg und im Internet auf der Homepage des Theaters unter www.tab-abensberg.de.

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