Der „Hohle Stein“
Neandertaler und Eiszeitjäger in der Altmühlalb

30.09.2018 | Stand 02.08.2023, 18:53 Uhr
−Foto: n/a

Zu einem Vortrag über einen einzigartigen altsteinzeitlichen Höhlenfundplatz laden die „Dolina“ Gesellschaft für Landeskunde e. V. und das Römer- und Bajuwaren-Museum alle an Geschichte und Archäologie Interessierten ein. Am Freitag, 5. Oktober, um 19 Uhr referiert Dr. Karl Heinz Rieger auf der Burg Kipfenberg über das Thema „Der Hohle Stein bei Schambach – Neandertaler und Eiszeitjäger in der Altmühlalb“.

KIPFENBERG/LANDKREIS EICHSTÄTT Der „Hohle Stein“, ein insgesamt gut 35 Meter langes Höhlensystem, war seit 1901 immer wieder Schauplatz archäologischer Ausgrabungen, von 1977 bis Ende der 1980er Jahre von Karl Heinz Rieder, damals Archäologe am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Die Funde belegten eine erste Begehung durch den Neandertaler vor rund 120.000 Jahren und eine weitere vor 80.000 bis 60 000 Jahren. Weitere Funde reichen über eiserne Lanzenspitzen und römische Denare bis hin zur Neuzeit. Im Dritten Reich hatte Walther Krauß, Bürgermeister von Eichstätt und Kreisleiter, in der Höhle vergeblich nach dem Skelett eines „Urgermanen“ gesucht. Das Fundmaterial gibt u.a. einen Einblick in Lebensgewohnheiten des steinzeitlichen Menschen und in den Gebrauch von Stein- und Knochengeräten in den verschiedenen Begehungsphasen. Es gibt auch Aufschluss über die reiche eiszeitliche Tierwelt und die Klimageschichte Süddeutschlands.

Dr. Rieder beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit diesem wissenschaftlich besonders ergiebigen Höhlenfundplatz. 2016 hat er ein Buch zum Thema herausgegeben, das beim Verlag Friedrich Pustet in der Reihe „Archäologie in Bayern“ erschienen ist. Zu seinem Vortrag wird Dr. Rieder einige Exemplare mitbringen und auf Wunsch signieren. DerEintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Kelheim