Die Welt in wenigen Minuten
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich übergibt Kurzfilmpreis in der Kategorie „DaHome“

19.03.2018 | Stand 24.07.2023, 19:55 Uhr
−Foto: n/a

Sie sind skurril und überraschend, witzig, aufrüttelnd, gesellschaftskritisch oder gruselig: Kurzfilme zeigen die Welt in wenigen Minuten. Seit 19 Jahren findet in Landshut das Kurzfilmfestival statt, bei dem sich vier Tage lang alles um die Kunstwerke im Kleinen dreht.

NIEDERBAYERN Am Sonntagabend, 18. März, wurden die Preisträger gekürt. Erstmals dabei war dabei Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der den Preis in der Kategorie „DaHome“ vergab. Der Bezirk, der das Festival seit vielen Jahren mit Mitteln aus der Kulturstiftung fördert, hat heuer zum ersten Mal das Patronat für eine eigene Sparte übernommen.

Eine ganz normale Familie. Ein Haus mit Garten, zwei hübsche Kinder, ein kleines englisches Vorstadtidyll. Doch plötzlich fällt ein Schatten auf das Paradies, der sich zur Katastrophe auswächst. Die englische Familie wird aus ihrem Zuhause vertrieben. Bewaffnete Männer in Uniform treiben sie durchs Land. Verstörte Gesichter, große Angst, der verzweifelte Versuch, durch gepflückte Brombeeren etwas in den Magen zu bekommen: Daniel Mulloy hat in seinem Kurzfilm „Home“ die Welt auf verstörende Weise einfach umgedreht. Statt Menschen aus einem Kriegsgebiet flieht eine englische Durchschnittsfamilie in ein Land voller Krisenherde. Die Wiege des 2015 erstmals gezeigten Films liegt laut Mulloy im Kosovo, übertragbar ist er auf aktuell Geflüchtete. Preiswürdig, fand die Jury und zeichnete den 20 Minuten langen Kurzfilm des englischen Filmemachers mit dem Preis für den besten Heimatfilm aus.

Preiswürdig, das fand auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der eine neu gestaltete Figur eines Panters, das Wappentier des Bezirkes Niederbayern, mitgebracht hatte. Der gläserne Preis wird Daniel Mulloy gemeinsam mit der Summe von 2.000 Euro zugestellt. Denn da beim Kurzfilmfestival, das international als bedeutend gilt, Filme aus 33 Ländern gezeigt werden, war nicht jeder Preisträger anwesend, meldete sich aber teilweise durch Videobotschaften. Der Bezirkstagspräsident sagte, Heimat passe gut zum Bezirk Niederbayern und besitze viele Gesichter: „Und wir sind alle froh, dass wir das, was im Gewinnerfilm gezeigt wurde, nicht erleben müssen.“

Die Begeisterung bei Dr. Olaf Heinrich für die kreative Ausrichtung des Kurzfilmfestivals war groß. Begleitet wurde Heinrich von Dr. Max Seefelder, leitender Kulturdirektor des Bezirks. „Die Förderung, die alljährlich von uns fließt, ist hervorragend angelegt. Die gezeigten Filme machen Lust auf mehr“, freute er sich. Und gab bereits für nächstes Jahr, wenn das Festival den 20. Geburtstag feiert, eine Zusage: „Wir stiften auch im kommenden Jahr diesen Preis.“

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