Tolle Freizeitgestaltung
Kulturelles Programm in Kelheim – Tourismus, „Lost Places“ und Körbeflechten

16.03.2018 | Stand 25.07.2023, 1:12 Uhr
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Der Tourismusverband im Landkreis Kelheim e. V. hat für Interessierte wieder einige tolle Veranstaltungen, Kurse und Ausstellungen auf die Beine gestellt. So kann man die Kunst des Korbflechtens erlernen, Interessante Fakten über die Geschichte des Tourismus in Kelheim erfahren oder die Ausstellung „Lost Places“ besuchen.

KELHEIM Am Samstag, 17. März, und Samstag, 24. März, findet jeweils von 9 bis 16 Uhr Am Kanal, 92345 Dietfurt an der Altmühl ein Kurs statt, in der man die Kunst des Korbflechtens erlernen kann. Ein Korbflechter führt die Teilnehmer in das alte Flecht-Handwerk ein. Während des Kurses fertigt jeder Teilnehmer unter Anleitung mindestens einen Korb und kann diesen im Anschluss mit nach Hause nehmen. Der Kurs ist für Teilnehmer ab 14 Jahren geeignet. Der Preis beträgt 40 Euro plus zehn Euro Materialkosten. Information und Anmeldung per Mail an info@alcmona.de. Die Teilnehmer werden gebeten, eine Brotzeit mitzubringen. Warm- und Kaltgetränke können über Alcmona bezogen werden.

Geschichte des Tourismus in Kelheim

Von Mittwoch, 21. März, bis Sontag, 5. November, findet täglich (außer montags) jeweils von 10 bis 17 Uhr die Veranstaltung „Vorzügliche Betten zu billigsten Preisen – Die Geschichte des Tourismus in Kelheim“ im Archäologisches Museum Kelheim, Lederergasse 11, statt. Das Archäologische Museum der Stadt Kelheim hat für die Museumssaison 2017/18 eine große Sonderausstellung für seine Besucher zusammengestellt: unter dem Titel „Vorzügliche Betten zu billigsten Preisen. Geschichte des Tourismus in Kelheim“ ist diese zu sehen. Ausstellungsmacherin Petra Neumann-Eisele hat dafür hunderte Seiten Archivmaterial, alte Plakate und Prospekte, Gästebücher und Werbeanzeigen und sogar historisches Filmmaterial unter die Lupe genommen. Und dabei kamen viele Überraschungen zum Vorschein. Nicht nur, dass der älteste Hinweis auf Tourismus in Kelheim bereits aus dem ausgehenden Mittelalter stammt, sondern auch, dass die Gastgeber vor dem ersten Weltkrieg die Sommerfrischler in der Anzeige noch „Hochachtungsvollst“ zu grüßen pflegten. Gezeigt wird unter anderem zu den Themen Schifffahrt, Naturschönheit oder der „Bildungsreise“ aber nicht nur alte Werbung. Vom historischen Fotoapparat oder Koffer über Souvenirs und Liegestühle bis hin zu einer geheimnisvollen Keule ist alles zu sehen, was die „Sommerfrischler und Radfahrer“ brauchten und was neben „Aufmerksamer Bedienung“ noch getan wurde, um ihnen „vorzügliche Betten zu billigsten Preisen (auch im Abonnement)“ in Kelheim anbieten zu können. Weitere Informationen gibt es per Mail an info@archaeologisches-museum-kelheim.de.

Ausstellung „Lost Places“

Von Mittwoch, 21. März, bis Sonntag, 5. November, kann man täglich (außer montags) die Ausstellung „Lost Places“ von Fotograf Peter Untermaierhofer im Archäologischen Museum Kelheim, Lederergasse 11, besuchen. Weitere Informationen gibt es per Mail an info@archaeologisches-museum-kelheim.de. Wie Relikte aus einer anderen Welt, so wirken die so genannten „Lost Places“, vom Menschen verlassene und sich selbst überlassene Orte, die dem Verfall ausgesetzt sind. Eine junge Fotografenszene sucht seit einigen Jahren diese aufgegebenen Gebäude wie Villen, Hotels, Fabriken, Krankenhäuser und Kirchen auf, um sie mit der Kamera zu erforschen. Sie begibt sich damit auf eine Reise in nicht selbst miterlebte Zeiten und hält die Spuren der Vergänglichkeit vor dem endgültigen Verschwinden fest. Was ist an diesen verlassenen, maroden und oftmals baufälligen Plätzen erlaubt und was nicht? Ein selbst auferlegter Ehrenkodex zum Schutz der „Lost Places“ besagt: Nimm nichts mit außer Bilder und hinterlasse nichts anderes als Fußspuren. Das Ergebnis sind Fotografien, auf denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Es kommt einem der Gedanke, dass jeden Augenblick Menschen die Szene betreten, um den Ort wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Doch eine mehr oder weniger dicke Staubschicht, bröckelnder Putz und in den Gebäuden wachsendes Unkraut und Buschwerk trennen das Vergangene von der Gegenwart. Was bleibt, ist der Charme der Vergänglichkeit und die morbide Schönheit des Verfalls, wenn sich die Natur diese Plätze langsam zurückerobert. Peter Untermaierhofer wurde 1983 in Eggenfelden geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Diplomingenieur für Medientechnik (FH). Seit 2008 widmet er sich verstärkt der Fotografie. An der James Cook University in Townsville, Australien, belegte er ein Semester Photography. Seit 2009 widmet er sich verlassenen Orten aller Art. 2013 wurden seine Bilder „Lost Places“ erstmals im Rahmen der Hauptausstellung „urbEXPO“ in Bochum präsentiert. 2014 zeigte Untermaierhofer seine Arbeiten auf der Stroke Art Fair, Deutschlands führender Messe für neue zeitgenössische Kunst im „urban exploration“ Bereich. 2014, 2015 und 2016 war er erneut auf der „urbEXPO“ + „urbEXPO Retrospectiva“ vertreten. Seitdem fanden zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen statt. Ende 2013 erschien Peter Untermaierhofers Bildband „Vergessene Orte im Ruhrgebiet“. 2016 publizierte er neben seiner Werkschau „Lost Places Retrospektive 2013 – 2016“ ein Fachbuch mit dem Titel „Lost Places fotografieren“, in dem Untermaierhofer seine Arbeitsweise erklärt und sich über die Schulter schauen lässt.

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