Zuschüsse
Bezirksausschuss greift Naturpark, Volksmusikakademie und Jugendbildungsstätte unter die Arme

20.10.2017 | Stand 03.08.2023, 0:22 Uhr
−Foto: Foto: Blöchinger/Bezirk Niederbayern (

Der Bezirk kommt immer dann ins Spiel, wenn eine Einrichtung von landkreisübergreifender Relevanz ist. Gleich mehrere solche Fälle standen bei der jüngsten Bezirksausschusssitzung in Mainkofenkürzlich auf der Tagesordnung.

NIEDERBAYERN Den Anfang machte die Volksmusikakademie, die derzeit in Freyung entsteht. Der Bezirk fördert bereits die Musikakademie in Alteglofsheim, die sich jedoch vorrangig der Klassik widmet. Eine Einrichtung mit Schwerpunkt Volksmusik gibt es bisher in ganz Bayern nicht – und das ist für den Bezirk Niederbayern mit ein Grund, sich auch finanziell zu beteiligen. Bis zu 400.000 Euro gibt es jährlich - sofern das Defizit der Stadt Freyung beim Betrieb mindestens in dieser Höhe vorliegt, ansonsten reduziert sich der Betrag. Zudem soll die Leitung der Volksmusikakademie vom Kulturreferat des Bezirks aus erfolgen, das die notwendige fachliche Unterstützung und Vernetzung gewährleisten kann. Die Ausschussmitglieder stimmten dem einstimmig zu.

Ebenso einstimmig wurde über den Antrag des Naturparks Bayerischer Wald e. V. entschieden. Dieser bekommt ab 2017 einen jährlichen Zuschuss von knapp 56.000 Euro, der Naturpark Altmühltal anteilsmäßig seiner Flächen gut 4.000 Euro. „Der Naturpark tut mit seinen Infostellen und seinem umfangreichen Programm viel für die Region. Dieses erfolgreiche Engagement wollen wir unterstützen“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Ähnlich ergeht es der Jugendbildungsstätte in Windberg. Seit 2009 wurde der Zuschuss des Bezirks nicht mehr erhöht. Gab es bislang 65.000 Euro jährlich, so beantragte der Leiter einen jährlichen Zuschuss von 100.000 Euro. In der Jugendbildungsstätte finden viele Schulungen von Jugendverbänden aus ganz Niederbayern statt und da die Jugendarbeit auch zu den Aufgaben den Bezirks gehört, waren die Bezirksausschussmitglieder dem Antrag prinzipiell wohlgesonnen. Eine sofortige Aufstockung in dieser Höhe empfahl aber die Verwaltung nicht, stattdessen sollte die Zuschusserhöhung in Stufen vollzogen werden. Im Jahr 2018 gibt es demnach 70.000 Euro, 2019 dann 75.000 Euro und 2020 80.000 Euro - dieser Betrag soll bis 2023 beibehalten werden. „Das ist ein klares Signal für die Jugendbildungsstätte, die damit auch die gewünschte Kalkulationssicherheit erhält“, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Ein weit geringerer Betrag wurde dem Verein der Freunde und Förderer des Technologiecampus Teisnach e. V. zugesprochen. Er beantragte für den Kauf eines Interfertometerobjektivs einen Zuschuss von knapp 2.000 Euro, was genehmigt wurde.

Auch für ein Vorhaben des Agrarbildungszentrums Landhut-Schönbrunn gab der Ausschuss grünes Licht, allerdings wird es zumindest vorerst keine Kosten verursachen. Die dortige Fachoberschule möchte sich um eine neue Ausbildungseinrichtung Gesundheit bemühen, braucht dazu aber die Zustimmung des Bezirks als Sachaufwandsträger. Da es beim bisherigen Schulschwerpunkt Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie immer mehr andere Schulanbieter gibt, rechnet die FOS Schönbrunn mit einem Schülerrückgang. Um dies abzufangen, will sie eine neue Ausbildungsrichtung anbieten. Weil die bisherigen Schulräume dafür ausreichen, werden keine räumlichen Veränderungen und somit Kosten nötig. Die Bezirksräte stimmten einstimmig dafür und wünschten der Probeeinschreibung (man braucht zum Start mindestens 40 Schüler) viel Erfolg.

Außerdem musste in der Sitzung die Zustimmung zu einem Forschungsvorhaben am Bezirksklinikum Mainkofen und Straubing gegeben werden. Das Institut für Psychologie der Universität Ulm will mit Einwilligung der betroffenen Patienten eine Studie zur Emotionsverarbeitung kindlicher und erwachsener Gesichter bei Pädophilie erstellen. Die Daten dienen ausschließlich Forschungszwecken und werden anonymisiert gespeichert - damit sah das Gremium keinen Grund, das Vorhaben nicht zu befürworten.

Zuletzt wurde der Jahresabschluss des Bezirkskrankenhauses Landshut im Jahr 2016 zur Kenntnis genommen, der Verlust beträgt rund 25.600 Euro.

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