Auwärter-Automobilmuseum öffnet
Museumstag mit rollenden Schmuckstücken und motorisierten Filmstars

18.05.2019 | Stand 28.07.2023, 13:40 Uhr
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Das Auwärter-Museum in Pilsting bietet am Sonntag eine besondere Zeitreise in die Automobilgeschichte an.

PILSTING Am kommenden Sonntag, 19. Mai, findet er wieder statt: der internationale Museumstag. Wer dabei bislang automatisch „nur“ an Gemälde, Skulpturen und womöglich langweilige Ausstellungen gedacht hat, der kann sich freuen: Denn dieses Mal stehen auch PS, Reifen, Motoren und Co. im Fokus – zumindest im Auwärter-Automobilmuseum in Pilsting, das sich heuer erstmals an dem Aktionstag beteiligt.

„Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ lautet das offizielle Motto des Internationalen Museumstages 2019, das perfekt auf den modernen Pilstinger Bau zugeschrieben scheint. Denn wo findet sich die Verbindung von lebendiger Tradition, modern in die Zukunft geführt, besser als im Auwärter-Automobilmuseum? Dort, wo Glas Automobile einst geboren und Neoplan groß geworden war, haben die historischen Schmuckstücke im Besitz von Dr. Konrad Auwärter seit vergangenem Herbst ihr neues, schickes Zuhause gefunden.

Nicht minder begeistert zeigt sich Dr. Auwärter, als er über die rund 15 ausgestellten Bus-Modelle – vom 1928er Lancia bis hin zum 2012er Neoplan Starliner 2 – spricht. „Einer der für mich Wertvollsten ist sicherlich der Opel Blitz aus dem Jahr 1938, mit dem mein Vater Gottlieb seine Karosseriebaufirma gestartet hat. Auch einen Kilometer-Millionär mit fast 1,7 Millionen gefahrenen Kilometern kann man bei uns finden.“

Immer wieder kämen auf den 80-Jährigen auch Filmfirmen zu, die für Drehs historische Fahrzeuge benötigen würden. So hat es beispielsweise sein Neoplan-Bus aus dem Jahr 1955 in „Das Wunder von Bern“ geschafft.

„Mir war und ist wichtig, dass das Auwärter-Museum ein rollendes Museum ist und bleibt. Deshalb sind 90 Prozent aller Exponate auch zugelassen und fahrbereit, so dass man sie für besondere Fahrten und Veranstaltungen gerne bei uns buchen kann. Wir sind sozusagen ein ,rollendes Museum‘.“

Das Besondere am Auwärter-Museum ist aber allein nicht nur die Vielzahl echter Liebhaber-Stücke, die man hier findet. „Das Museum ist mein Leben. Es erzählt die Geschichte meiner Familie, und die gilt es zusammen mit den ehemaligen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten zu bewahren. Auf einem Zeitstrahl von 1935 bis zum Jahr 2000 wird die Entwicklung der Firma Neoplan, die mein Vater Gottlob Auwärter einst in Stuttgart gründete und mit der wir 1973 nach Pilsting gingen, dargestellt.“ Des Weiteren gibt es noch sogenannte Informationsinseln beispielsweise über die Entwicklung des Wagner-Handwerks und der Formel V-Renngeschichte. Exponate zeigen auch die Industriegeschichte von Hans Glas (Goggomobil) und der Firmen Reutter und Porsche.

Wer jetzt glaubt, dass der 80-Jährige mit seiner Sammelleidenschaft bereits am Ende ist, der irrt, wie der rüstige Senior mit leuchtenden Augen verrät: „Die Sammlung des Automobil-Parks Auwärter wird kontinuierlich erweitert.“ Die meiste Freude hat Dr. Konrad Auwärter aber zweifelsohne daran, wenn sich Omnibus- und Automobil-Fans für seine Schmuckstücke interessieren und er ihnen etwas darüber erzählen kann. So wie eben auch am kommenden Sonntag, wenn sich der Auwärter-Park an der Bürgerwiese in Pilsting von 11 bis 16 Uhr bei kostenlosem Eintritt öffnet und bei Weißwurstfrühstück und Musik der Band „Dizzy Chills Beats“ zur Zeitreise in die Automobilgeschichte einlädt.

Dingolfing-Landau