10. Starkbierfest vom Hofbräuhaus TS
„Merkelwürdiges und Söderbares“

12.03.2019 | Stand 03.08.2023, 12:59 Uhr
−Foto: n/a

Neuer Skandalbierdeckel, Albert Rosenegger und Roland Hefter begeisterten das Publikum beim Starkbierfest Traunstein.

TRAUNSTEIN. Bereits zum zehnten Mal fand das Starkbierfest von Traunsteinern für Traunsteiner am vergangenen Samstag im historschen Saal des Hofbräuhaus Traunstein statt.

Bräu Maximilian Sailer hatte gemeinsam mit seiner Frau Birgit diese urbayerische Tradition in Traunstein wieder aufleben lassen. Unter der künstlerischen Leitung des NUTS musste sich seither viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Sport Spott, Kritik und beißenden Witz anhören.

Heuer unter anderem mit dabei die starken Frauen der Region, Dr. Bärbel Kofler, Gisela Sengl sowie die Bayerische Bierkönigin, Johanna Seiler. Festredner und Insider Albert Rosenegger charakterisierte unter großem Beifall den Chiemgauer als Grant, der tiefsinnig und melancholisch in seinem Maßkrug, unbeugsam gegenüber der Obrigkeit, vergeblich den Sinn politischer Entscheidungen suche.

Zum Beispiel zu OB Christian Kegels „urbaner Finanzversitzgrube“, der Traunsteiner Klosterkirche, dem Schneeräum-Helferfest von Landrat Siegfried Walch, nachdem sich jeder Feuerwehrler wieder kräftigen Schneefall wünsche, den Selbstheilungsprozess auf der letzten CSU-Klausurtagung in Seeon sowie das Artensterben und die Milchbauern, die in der Kirche nun „St.Monsanto bitt für uns“ beten würden.

Zum zehnjährigen Jubiläum begrüßte die gesamte Geschäftsleitung des Hofbräuhaus Traunstein die Gäste mit einer ganzen Sammlung an Werbemotiven, die seit Jahrzehnten immer wieder für öffentliches Aufsehen sorgten. Nach der „leichten Weißen“, dem sogenannten „Neger-Plakat“ und dem Skandal-Bierdeckel mit dem Dirndl-Dekolleté vom vergangenen Jahr moniert der Deutsche Werbetrat nun aktuell das „Weißbier-Motiv“, das ausgerechnet Bräu Maximilian mit seiner Frau Birgit zeigt. „Die scheinheiligen Moralisten“ unterstellen, dass zusammen mit dem Slogan „Hilft in Sekunden, wirkt für Stunden“ die Konsumenten meinen „Alkohol könne zu einem leichteren, unbeschwerten Lebensgefühl, auch im zwischenmenschlichen Bereich beitragen“, so Hofbräuhaus -Geschäftsführer Josef Schumacher.

„Stimmt“, meinte Bräu Maximilian Sailer augenzwinkernd,“ und wenn es nach dem Deutschen Werberat ginge, gäbe es unsere drei Buam gar ned…“

Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt von Kabarettist Roland Hefter, der kurz vor der letzten Landtagswahl mit seinem Anti-Afd-Song „Mia ned“ einen Millionenhit in den sozialen Netzwerken landete und das Starkbierfest-Publikum mit seinen humorvollen Liedern begeisterte.

Der traditionelle Orden für Nix und wieder nix wurde in diesem Jahr dem Nuts (Christa und Franz-Josef Fuchs sowie Willi Schwenkmeier) verliehen, ohne die es das Traunsteiner Starkbierfest nicht gäbe.

Berchtesgadener Land