Ozapf is
Sturmtief „Adam-Ator“

02.03.2020 | Stand 13.09.2023, 1:42 Uhr
Wolfgang Mühlbauer
−Foto: n/a

Starkbierauftakt beim Adam-Bräu in Bodenmais mit Bürgermeister Haller.

Bodenmais. Kein kompetenter Meteorologe sondern Bürgermeister Joachim Haller brachte den Beginn der Starkbierzeit in Bodenmais mit der vergangenen Wetterlage in Verbindung: „Die letzten Tage waren wir von diversen Sturmtiefs belagert, die alle einen weiblichen Namen haben“ und der Rathauschef sagte am Freitagabend beim Adam-Bräu wieder ein Sturmtief aber männlichen Namens voraus: „Das schreibt sich Adam-Ator“. Es war die Stunde des Anstichs und damit der Auftakt des Ausschanks der besonders gehaltvollen edlen Gerstengetränke. „Der mog ned“, blickte der Bürgermeister sinnierend fragend, während er mit acht Schlägen dennoch sicher den Wechsel in das „Adam-Ator“-Holzfass trieb. Ein Malheur, wie beim letzten Bennofest-Start, auf das Bürgermeister Joachim Haller beim Anzapfen einging, blieb ihm erspart.

Wohl auch Dank des Zurufs „G‘scheid festhalten“ durch Marco Felgenhauer, dem Geschäftsführer der Bodenmais Tourismus und Marketing GmbH, der auch mit den Gastwirten Franz Josef und Susanne Adam, Juniorchefin Steffi Adam und Seniorchefin Rosemarie Wilder, Einheimischen, Feriengästen, Geschäftspartnern, Vereins- und Firmenabordnungen zur „Adam-Ator“-Starkbiergemeinde gehörte. Im Juni 2019 bei der Eröffnung des Bodenmaiser Traditionsfestes machte nämlich der Wechsel nach dem ersten Hieb des Bürgermeisters einen Rückzieher und entschwand flugs dem Fass, da musste der Rathauschef schnell reagieren. „Er ist einfach ein Profi“, hatte ihn in dieser Aufgabe allerdings Gastwirt Franz Josef Adam ermutigt, der auch im Namen des verhinderten Braumeisters Frank Reuter einen Willkommensgruß sprach und zum „Adam-Ator“ erklärte: „Er hat einen Alkoholgehalt von 7,5 Prozent und 19 Prozent an Stammwürze“. In seiner Wettervorhersage von böigen Winden forderte Bürgermeister Joachim Haller die „Adam-Ator“-Genießer beim Heimgehen auf, sich an der Hand zu nehmen und: „Halten sie diesen Winden stand“. Jetzt aber sei ein Hoch, denn der „Adam-Ator“ ist nach den Worten des Bürgermeisters, „das beste Bier, das ihnen Bodenmais bieten kann“, echte Handwerkskunst aus dem Ort.

Seit Oktober 2016 sind es nun neue Wirtsleute, die beim Adam-Bräu die Regie führen, unterstützt von einem bewährten Team: Und es ist auch der Name Adam, der dort wieder Einzug gehalten hat. Die Familie Adam, Eigentümer des Erlebnisparks Geiersthal und der Disco Vulcano in Aicha vorm Wald, haben das Unternehmen von Karin Geiger-Wastl erworben. Erwin Breu aus Arnschwang sorgte mit seiner Diatonischen für die musikalische Unterhaltung des Abends. Die Abfüllung des „Adam-Ator“ war sehr gut gelungen, bestes weiches Quellwasser aus den Bergen und all erforderlichen Zutaten nach dem Bayerischen Reinheitsgebot. Der ehemalige und bereits verstorbene Hotelier und Gastwirt Josef Adam hat vor mittlerweile schon 29 Jahren die Brauerei an der Bahnhofstraße gebaut. Zum Anstich durfte sich die Familie Adam über eine sehr gut gefüllte Gaststätte freuen und sicherlich sind auch die kommenden Tage in denen das Starkbier aus der hauseigenen Brauerei zum Ausschank kommt von einem regen Zulauf bestimmt. Der „Adam-Ator“ ist ein bedeutend mildes hopfiges Getränk, wie die versammelte Starkbier-Gemeinde feststellte

Das große und fleißige Team der Adam-Brauerei sorgte für eine flotte Bedienung, der „Adamator“ mundete vorzüglich und da war das mehrmalige „Prosit der Gemütlichkeit“ nur allzu selbstverständlich. Eine reichhaltige Speisenauswahl schuf schließlich eine „feste Grundlage“ zum leiblichen Wohl. Braumeister Frank Reuter – seit 1993 im Betrieb tätig - kredenzte den „Adamator“ auch in diesem Jahr. Drei Monate lange Arbeit umfasst der gesamte Herstellungsprozess. Man muss eben in der Geschichte bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen, um die Ursprünge zu erforschen, das gilt auch für die Bezeichnung „des Letzten Alten Bieres“, denn zu dieser Zeit wurde Bier auf Vorrat produziert, um es haltbar über die warme Jahreszeit zu bringen. In Bayern ist die Auswahl von Starkbieren enorm, zumal nach alter Überlieferung derartige Biere auch in der Fastenzeit getrunken werden dürfen. Jedenfalls nutzten wohl alle Besucher die Gunst der Stunde beim Adam-Bräu, wo auch in den kommenden Wochen der bernsteinfarbene „Adam-Ator“ fließt.

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