Filmpräsentation
„Die Wölfe von Rinchnach“

24.10.2018 | Stand 31.07.2023, 12:14 Uhr
−Foto: n/a

Der Filmautor Martin Weinhart hat in monatelanger Arbeit einen Film über das Wolfauslassen in Rinchnach produziert. Dieser wird am Mittwoch, 31. Oktober, um 19 Uhr in der Schulaula vom Leiter der BR-Redaktion Heimat Corbinian Lippl und seinem Kameramann Pascal Hoffmann den Beteiligten präsentiert.

RINCHNACH Das Team will sich mit dieser Präsentation vor Ort, vor allem bei allen Helfern und Mitwirkenden bedanken, die bei der Entstehung dieser bisher einzigartigen Dokumentation mitgeholfen haben, die das Wolfauslassen nicht nur als besonderen Brauch sondern auch als Kult im Bayerischen Wald vermitteln will.

Darum geht es in dem 45 Minuten langen Film, der am 4. November um 19.15 Uhr erstmals im Bayerischen Fernsehen in der Sendung „Unter unserem Himmel“ gesendet wird:

Jedes Jahr zu Martini, in der Nacht vom 10. auf den 11. November, findet in dem 3200 Seelen Ort Rinchnach im Bayerischen Wald das Wolfauslassen statt, ein wuchtiges Spektakel, das auf einen alten Hirtenbrauch zurückgeht: Nachdem das Vieh von der Waldweide abgetrieben war, zogen die Hirten mit Glocken von Haus zu Haus, um ihren Lohn einzutreiben und den Bären und Wölfen kundzutun, dass sie nun wieder auf die Weide dürfen. Heute beteiligen sich über 500 Glockenschläger an dem Brauch, der überregionale Anziehungskraft entwickelt hat. In der Nacht zu Martini wird „g’schnoizt und g’litten“, das ganze Dorf gerät in Ekstase. Doch gleich aus welchen Gründen, das Wolfauslassen fasziniert jeden, der mit dabei ist. Wie auch den Mythenforscher Jakob Wünsch, der frühgeschichtliche Wurzeln dieses archaisch anmutenden Treibens untersucht hat. Zuschauern wie Teilnehmern ist eines gemeinsam: ein Mitschwingen im Bann der Glockenschläge, eine Gaudi, die zu Herzen geht, ein Zustand in rauschhaftem Rhythmus. Wenn es wieder heißt, „Buama seids oizam da? Geht koaner mer oo?“ spürt man die Bindungskraft eines bizarren Brauchs, ein gestandenes Stück niederbayerischer Heimat.

Der Film gibt einen besonderen Einblick in die Seele der Wolfauslasser. Martin Weinhart, der übrigens neben diesem Film über Rinchnach, auch einen über den Dreisessel und zuletzt über den Bayerischen Pfahl mit Weißenstein, das Fressende Haus und S. v. Vegesack fertig gestellt hat und damit langsam zu einer Art Bayerwald-Spezialist wird, steht nach der Präsentation gerne noch für Fragen zum Film zur Verfügung.

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