Einmalig schön
Klostermarkt in Raitenhaslach – dem Paradies so nah

25.05.2018 | Stand 29.07.2023, 4:14 Uhr
−Foto: n/a

30 Klöster aus vier Ländern bieten am 9. und 10. Juni Erzeugnisse aus eigener Herstellung im Garten des ehemaligen Zisterzienserklosters an – Kulinarische Köstlichkeiten, Kirchenführungen und Musik

BURGHAUSEN. Es duftet nach Lavendel, ein Hauch Basilikum liegt in der Luft, Apfelminze mischt sich darunter: Der Klostermarkt in Raitenhaslach im Garten des ehemaligen Zisterzienserklosters kommt dem Paradies ganz nahe. 30 Klöster aus vier Ländern und Werkstätten mit klösterlicher Tradition bieten am Wochenende des 9. und 10. Juni ihre Erzeugnisse aus eigener Herstellung an. Wissenswertes erfahren die Besucher in Vorträgen über Kräuter und in Führungen durch die Pfarrkirche und das TUM-Akademiezentrum. Schwungvoll unterhält Blasmusik an beiden Tagen. Dem Ideenreichtum der jüngsten Gäste sind am Spielmobil des Freizeitheims kaum Grenzen gesetzt.

Aus Deutschland, Österreich, Ungarn und Griechenland reisen die Mönche und Nonnen an, ihr vielfältiges Angebot im Gepäck mit dabei. Da gibt es etwas zum Probieren, da macht sich Genuss breit. Honigmild glänzt Kräuterlikör im Stamperl, überschäumend fließt selbstgebrautes Klosterbier in graue Steinkrüge, einfach himmlisch schmecken die Käse- und Knoblauchstangerl vom Augustiner Chorherrenstift St. Florian. Im Fünf-Minuten-Takt schiebt Helmut Gragger aus Ansfelden sein Gebäck auf breiten Blechen in den Holzbackofen und zieht es goldbraun wieder heraus – unwiderstehlich. Imkerprodukte, Tee und selbstgemachte Marmeladen kommen vom ungarischen Zisterzienser-Kloster Kismaros, das koptisch-orthodoxe Kloster Höxter-Brenkhausen bringt Weihrauch und ägyptische Gewürze mit, und von sonnenverwöhnten Olivenhainen auf Kreta stammt das kalt gepresste Öl des Klosters Agia Triada Zangaroli. Bier aus dem oberbayerischen Baumburg wird ausgeschenkt und natürlich auch aus Mallersdorf im Landkreis Straubing-Bogen. Schließlich darf Ordensschwester Doris nicht fehlen, Bayerns einzige Braumeisterin mit Gelübde und Stammgast in Raitenhaslach. Auf die wohltuende Wirkung von Lebenselixieren und Kräutertropfen setzt Schwester Silvia, die Klosterbetriebe Plankstetten verkaufen Wurstwaren in Bioqualität, und selbstverständlich ist der Gastgeber vertreten: Das ehemalige Weingut des Klosters Raitenhaslach schenkt Rot- und Weißweine aus. Wer eher die süße Seite des Lebens genießen möchte, kann sich von den Klosterspatzen Raitenhaslach mit selbstgemachtem Kuchen zum Kaffee im idyllischen Prälatengarten verwöhnen lassen.

Ein Meer von Kräutern und Blumen erstreckt sich am Stand der Klostergärtnerei Gars am Inn, die Pflanzen mit Gedeihgarantie zu züchten scheint. Neben Schnittlauch, Petersilie und Oregano stehen da aromatischer Zitronenthymian oder einjährige Mariendisteln. Und zu all den sinnesreichen Eindrücken spielt die Musik: Kone Raischl flaniert mit seinen Brasshüpfern über das 3000 Quadratmeter große Areal, bringt den leichten Swing mit und wechselt sich mit der „Gmahden Wiesn“ und dem

„Bergler Quintett“ ab. Heimspiel hat die Musikkapelle St. Georg Mehring-Raitenhaslach mit ihrem Dirigenten Bernhard Waas. Ebenfalls auf bestens vertrautem Terrain wandert Ortsheimatpfleger Wolfgang Hopfgartner, wenn er durch die Außenanlagen des Klosters und die Kirche führt. Das neue Akademiezentrum der TU München darf auch besichtigt werden.

Der festliche Gottesdienst findet in der Klosterkirche am Sonntag um 9 Uhr statt. Ein Frühschoppen schließt sich um 10 Uhr an.

Der Klostermarkt beginnt am Samstag, 9. Juni, um 11 Uhr und endet um 20 Uhr, am Sonntag, 10. Juni, sind die Stände von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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