Burghauser Jazzwoche 2018
Nachwuchsjazzpreis mit hoher Frauenquote

01.02.2018 | Stand 25.07.2023, 2:38 Uhr
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Der Gewinner darf am Mittwoch, 7. März, in der Wackerhalle vor großem Publikum die Jazzwoche offiziell eröffnen

BURGHAUSEN. Bereits zum 10. Mal findet der Europäische Nachwuchs-Jazzpreis dieses Jahr am Dienstag, 6. März, um 19 Uhr, im Rahmen der 49. Internationalen Jazzwoche Burghausen statt. Traditionell ist der Nachwuchs-Jazzpreis im Stadtsaal sehr beliebt und schnell ausverkauft. Es gibt noch wenige Stehkarten bzw. eine Warteliste bei der IG Jazz e.V.

Der 10. Nachwuchs-Jazzpreis zeichnet sich vor allem durch die hohe Frauenquote aus. Standen in den vergangenen Jahren kaum oder nur vereinzelt Frauen auf der Jazzpreis-Bühne, sind es in diesem Jahr acht. Der Gewinner des Jazzpreis-Finales darf am Abend darauf in der Wackerhalle vor großem Publikum die Jazzwoche offiziell eröffnen und bekommt 5.000 Euro.

Dabei fällt vor allem eine Band auf: „OF CABBAGES AND KINGS“ ist ein Frauen-Vokal-Quartett aus Köln. Es ist ein Novum, dass sich die Jury – im Blindverfahren – für ein reines Vokal-Ensemble entschieden hat. Das Quartett macht Neo-Acappella und gründete sich in Köln. Als Vokalensemble lernten sich die Jazzsängerinnen im renommierten Bundesjazzorchester kennen, mit dem sie bereits durch Ecuador, Russland, England sowie ganz Deutschland tourten. Seit Herbst 2015 sind sie eine Band und seit Frühjahr 2016 räumen sie einschlägige Preise ab: 3. Platz beim Sparda-Jazz-Award mi Klaus Doldinger in der Jury, Finale beim Acapella-Award Ulm und Finale beim Internationalen Acapella-Award in Leipzig. Alle vier Sängerinnen haben Jazzgesang studiert.

Das „Auxane Trio“ aus Frankreich ist ebenfalls bereits ein Preisträger: Golden Jazz Trophy 2017 Jury und Publikumspreis und Jurypreis bei Jazz en Ville 2017. Pianist Auxane Cartigny gründete das Trio mit Samuel F’hima am Kontrabass und Tiss Rodriguez am Schlagzeug. Das „Auxane Trio“ beschreibt seine Kompositionen so: „Kraftvolle Melodien geben den Musikern großen Spielraum für Improvisationen.“ Das Trio möchte das musikalische Universum zur Perfektion bringen. Ob ihnen das beim Nachwuchs-Jazzpreis in Burghausen gelingt, entscheidet allein die Jury.

Die kopfmäßig umfangreichste Formation beim Burghauser Jazzpreis ist die Band „Stadtgespräch“ aus Köln. Die acht Musiker lernten sich beim Studium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln kennen. 2014 gründet einer von ihnen, der Trompeter Pascal Hahn, das Ensemble mit Johanna Risse (Violine), Johanna Hoppstock (Violine), Pauline Buss (Viola), Katharina Pannes (Violoncello) sowie Martin Klein am Klavier, Malte Viebahn am Bass und Lukas Schäfer am Schlagzeug. Pascal Hahn komponiert für die Formation, in der sich ein klassisches Streichquartett mit einem Jazz-Quartett verbindet. Die Nachwuchstalente haben bereits ihre erste EP „Stadtgespräche Vol. 1“ veröffentlicht.

Auch das „Anton Mangold Quartett“ aus Würzburg hat bereits eine EP „Beijing Underground“ veröffentlicht. Seit 2014 machen Anton Mangold (Saxophon), Theodor Spannagel (Kontrabass), Felix Schneider (Klavier) und Zhitong Xu (Schlagzeug) gemeinsam Musik. Das Quartett lernte sich beim gemeinsamen Jazzstudium kennen. Gespielt werden Eigenkompositionen, die, so die Zielsetzung, durch rhythmische Vielschichtigkeit und harmonischen Einfallsreichtum überzeugen.

Die Ethno-Jazz-Band „Leléka“ aus Berlin ist ebenfalls ein Quartett. Die Musiker aus Deutschland, Polen und der Ukraine verflechten in ihrer Musik altertümliche ukrainische Motive mit zeitgenössischen Jazzrhythmen. Ihr Ziel: Die Schönheit traditioneller Musik mit zeitgenössischem Jazz mischen und etwas Neues entstehen lassen. Die vier Musiker kennen sich aus verschiedenen Bandprojekten in der Berliner Jazzszene: Robert Wienröder (Klavier), Thomas Kolarczyk (Kontrabass), Jakob Hegner (Schlagzeug) und Viktoria Anton (Gesang).

Die Reihenfolge, in der die Bands auftreten, wird am Finaltag ausgelost.

Jeden Abend während der 49. Int. Jazzwoche Burghausen von 6. bis 11. März 2018 findet im legendären Jazzkeller im Mautnerschloss ab 23 Uhr bzw. am Sonntag, 11. März, ab 21 Uhr eine Session mit dem Don Menza Quartet statt. Am Dienstag nach dem Jazzpreis-Finale ist der Eintritt frei.

Tickets gibt es direkt bei der IG Jazz e.V. über die Hotline 08677/91 64 63 33 oder bei der Burghauser Touristik sowie im Bürgerhaus.

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