Jahrzehntelanges Schweigen
Jetzt sprechen die Zweit-Zeugen

07.01.2020 | Stand 31.07.2023, 16:39 Uhr
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Ein Abend als wichtiger Beitrag für die Erinnerungskultur.

STRAUBING Charlotte Dietrich, Mag.theol., wissenschaftl. Mitarbeiterin a.d. Uni Regensburg, referiert am Montag, 13.01.2020 um 19.30 Uhr im Gemeindesaal der Israelt. Kultusgemeinde, Wittelsbacherstr. 11, 94315 Straubing zum Thema: „Zweit-Zeugen - ... wenn Familien schweigen.

Elie Wiesel und Jorge Semprun erklären im Gespräch miteinander, dass sie im Teilen ihrer Erinnerungen an die Shoa „eine Generation übersprungen“ haben - dies gilt oft gerade auch in der eigenen Familie.

Die zweite Generation hat unterschiedliche Modelle gefunden, damit umzugehen. So wie die dritte Generation teils umstrittene Lösungen gefunden hat, um auch heute noch nach der Geschichte ihrer Großeltern gefragt zu werden, damit deren Geschichte erhalten bleibt und auch in den heutigen Generationen ihre (Zweit-) Zeugen findet - trotz teilweise jahrzehntelangem Schweigen.

Die Verarbeitung des Schweigens innerhalb der Familie, die sowohl literarisch als auch künstlerisch erfolgte, soll ebenso betrachtet werden wie die Frage, inwiefern sich die von Elie Wiesel geäußerte Hoffnung, dass „jeder, der heute einem Zeugen zuhört, selbst ein Zeuge“ wird, erfüllen kann.

Die Katholische Erwachsenenbildung Straubing in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Niederbayern e.V. und der Israelitischen Kultusgemeinde Straubing laden ein zu diesem Abend, bei dem in der anschließenden Diskussion auch die Relevanz heutiger Erinnerungskultur zur Sprache kommen soll. Der Abend möchte ein wichtiger Beitrag für die Erinnerungskultur sein und gegen das Vergessen und Verdrängen, denn das Vergessen birgt die Gefahr einer Wiederholung.

Der Eintritt ist frei, Spenden erwünscht.

Straubing-Bogen