Touristenattraktion
Tradition der Osterbrunnen in der Oberpfalz lebt wieder auf

05.04.2019 | Stand 04.08.2023, 13:39 Uhr
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Eine farbige Frühlingstradition erfreut sich in Ostbayern wieder wachsender Beliebtheit. Besonders gepflegt wird der alte Brauch im Amberg-Sulzbacher Land. Dort gibt es rund um Ostern sogar Bustouren, um möglichst viele der liebevoll geschmückten Kunstwerke bestaunen zu können.

SULZBACH-ROSENBERG Seit vielen Jahren pflegen im Amberg-Sulzbacher Land Freiwillige aus Vereinen, Institutionen und Dorfgemeinschaften die Tradition, zu Ostern Brunnen mit Zweigen und bunt bemalten Eiern zu dekorieren: Knapp 30 solcher Osterbrunnen gibt es in der Region in diesem Jahr zu bestaunen, wie die Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach mitteilt. Die Osterbrunnen-Saison dauert in diesem Jahr vom 14. April bis zum 5. Mai.

Der Brauch reicht rund 100 Jahre zurück: Damals wurde in Aufseß in Nordbayern nach mündlicher Überlieferung der erste Osterbrunnen geschmückt. Die alte, ursprünglich aus dem Fränkischen stammende Tradition zum Osterfest den Brunnen mit bemalten Eiern, Kränzen, Girlanden und Blumen zu schmücken, ist heute in vielen Orten in der Oberpfalz und Niederbayern verbreitet. Die Kreisstadt Sulzbach-Rosenberg begeistert seine Besucher auch regelmäßig sogar mit dem größten Osterbrunnen der Welt. Verziert mit rund 16.500 Eiern fand er schon im Jahr 2005 Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde.

Frauen und Kinder verwandeln die kostbaren Wasserquellen in den Ortszentren für die Zeit um Ostern zu einem bunten Kunstwerk aus Tannengrün und bunten Ostereiern. Das Schmücken des Dorfbrunnens war ursprünglich Teil des Frühjahrsputzes, bei dem der Brunnen des Orts gründlich vom Schmutz des Winters gereinigt und anschließend entsprechend herausgeputzt wurde.

Die zerbrechlichen Kunstwerke wurden in vielen Orten mittlerweile zur Touristenattraktion. Der Landkreis Amberg-Sulzbach organisiert sogar eigene „Osterbrunnen-Safaris“, bei denen in halb- oder ganztägigen Bustouren Besucher möglichst viele der aufwändig geschmückten Brunnen bestaunen und fürs heimische Album fotografieren können. Einen ganz besonderen „Brunnen“ präsentiert die Marktgemeinde Schmidmühlen: Ein mit hunderten bunter Gießkannen geschmückter Baum will in ungewöhnlicher Weise auf die Bedeutung des kostbaren Guts Wasser hinweisen. Die Standorte der 28 farbenfrohen Kunstwerke und Infos zu den „Foto-Safaris“ finden Besucher im Internet unter www.osterbrunnen-online.de.

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