Vor Übergriffen jeder Art
Der Regensburger Dom soll noch besser geschützt werden – neue Hinweistafeln informieren die Besucher

09.12.2020 | Stand 21.07.2023, 3:02 Uhr
−Foto: n/a

Regierungspräsident Axel Bartelt, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Polizeipräsident Norbert Zink wollen den Dom in Zukunft noch besser vor Übergriffen jeder Art schützen.

Regensburg. Der Regierungspräsident hatte im Juli 2020 erstmals zu einem Runden Tisch zur Verbesserung des Schutzes des Regensburger Doms eingeladen. Der Brand der Kathedrale in Nantes und der Absturz eines unberechtigten Kletterers am Domgerüst im Sommer 2020, aber auch vermehrte Fälle von Vandalismus hatten dazu geführt, dass man gemeinsam ein Sicherheitskonzept für den Dom erarbeitete.

Als erste gemeinsame Maßnahme stellten die Beteiligten des Runden Tisches die drei neuen Hinweistafeln vor dem Südportal des Regensburger Doms der Öffentlichkeit vor. Die Stelen weisen in Deutsch und Englisch auf ein angemessenes Verhalten der Besucherinnen und Besucher im Umfeld des Domes hin. „Der Dom St. Peter ist das geistliche Herz des Bistums Regensburgs. Er ist zu Stein gewordener Glaube, der seit Jahrhunderten das Leben der Menschen in unserer Region prägt. Der Regensburger Dom ist vor allem eine Stätte der Ruhe und des Gebets“, heißt es in der Einleitung der drei Hinweistafeln. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, den Dom St. Peter, der zum Weltkulturerbe zählt, zu bewahren und zu schützen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass es nachts (von 22 bis 6 Uhr) nicht gestattet ist, das Bauwerk und die Stufen zu betreten, dass rund um den Dom ein ganztägiges Alkoholverbot gilt, dass keine laute Musik zum Beispiel aus Musikboxen abgespielt werden darf und dass das Wegwerfen von Müll und das Urinieren rund um den Dom untersagt ist. Auch ein Hinweis zur nächsten Toilette am Neupfarrplatz 9 ist auf den Schildern angebracht.

Regierungspräsident Axel Bartelt: „Unser Dom ist als Weltkulturerbe nicht nur für die Stadt Regensburg und die Oberpfalz von besonderer Bedeutung. Er ist auch für ganz Bayern und weit darüber hinaus ein jahrhundertealtes Wahrzeichen von besonderer Strahlkraft, das mit dem angemessenen Respekt behandelt und in seiner Schönheit bewahrt werden soll. Für die meisten Besucherinnen und Besucher wären die neuen Schilder gar nicht notwendig gewesen, weil sich diese ohnehin korrekt verhalten. Der Domplatz soll auch weiterhin ein Ort der Begegnung bleiben und nach der Corona-Pandemie hoffentlich wieder werden. Mir ist es aber auch wichtig, dass wir gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um unseren Dom zu schützen. Der Dom und sein Vorplatz ist nicht der richtige Ort für laute Partys. Deshalb hoffe ich auf Einsicht bei denjenigen, die das bisher anders gesehen haben. Es muss aber auch klar sein, dass wir hier bei Verstößen künftig konsequent Anzeige erstatten werden.“

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer: „Der Dom St. Peter ist für die Christen zuallererst ein Gotteshaus. Gleichzeitig ist er für alle Regensburger das Symbol heimatlicher Verbundenheit. Sein Umfeld ist eine Einladung an jeden Menschen, zu verweilen, zu schauen, die Sonnenstrahlen zu genießen, sich zu treffen oder die Blicke nach oben, in die Weite des Himmels leiten zu lassen. Eine Partymeile ist dieser Raum nicht. Alkohol, Müll, Exkremente und entsprechende Geräuschkulissen sind der Aura der Kathedrale unangemessen. Der Raum um den Petersdom muss offen bleiben für alle. Deshalb begrüße ich die Initiative des Regierungspräsidenten der Oberpfalz, diesen öffentlichen Raum zu schützen. Er soll einladend bleiben und den Menschen mit seiner Schönheit dienen. Wer sie genießen will, tue dies in Rücksicht, mit Verständnis für den Ort und auch im Bewusstsein, dass im Mittelpunkt Regensburgs ein mehr als 700 Jahre alter gotischer Dom steht.“

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer: „Der Dom ist als eines unserer Regensburger Wahrzeichen nicht nur eine Attraktion für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, sondern auch ein wichtiger Ort für die Regensburgerinnen und Regensburger. Umso mehr gilt es, ihn vor Vandalismus zu schützen und dafür zu sorgen, dass die Menschen in seinem Schatten Ruhe finden können und die Würde des Ortes gewahrt bleibt. Die Stadt Regensburg begrüßt deshalb den Runden Tisch und beteiligt sich selbstverständlich gerne daran. Mit den neuen Schildern setzen wir ein erstes sichtbares Zeichen dieser Zusammenarbeit zum Schutz des Domes, das hoffentlich Wirkung zeigen wird.“

Polizeipräsident Norbert Zink: „Damit auch zukünftige Generationen den Dom in seiner ganzen Schönheit bewundern können, genießt der Schutz dieser historischen Kathedrale für die Regensburger Polizei eine ganz besondere Priorität. Die klaren Verhaltenshinweise erleichtern künftig ein polizeiliches Einschreiten.“

Regensburg