Armutswochen
Bischof Voderholzer übernimmt Caritas-Familienpatenschaft

17.11.2020 | Stand 24.07.2023, 20:16 Uhr
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Die Armutswochen der Caritas sind am Wochenende, 14. und 15. November, mit dem Päpstlichen Welttag der Armen zu Ende gegangen. Zum Abschluss fiel der Startschuss für die neuen Familienpatenschaften.

Regensburg. Einen Monat lang stellte der Deutsche Caritasverband ein nicht immer sichtbares gesellschaftliches Problem in den Mittelpunkt: Armut. Die Armutswochen begannen mit dem Welttag zur Beseitigung der Armut der Vereinten Nationen und sie enden, vier Wochen danach, mit dem Päpstlichen Welttag der Armen. „Mit den Armutswochen möchten wir die Gesellschaft für die sozialen Probleme vor unserer Haustür sensibilisieren und zugleich auf das breite Hilfsangebot der Caritas hinweisen“, so Michael Weißmann, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Regensburg.

Auch die Caritas in Regensburg beteiligte sich mit Aktionen an den Armutswochen und richtete unter anderem ein Expertentelefon der Schuldnerberatung ein. Menschen mit finanziellen Sorgen und Problemen konnten sich unter dieser Nummer in zusätzlichen Sprechzeiten niedrigschwellig und anonym beraten lassen. Zahlreiche Deutsche sind überschuldet; durch die Corona-Krise könnte diese Zahl weiter ansteigen. „Deshalb wollen wir gerade jetzt auf unser professionelles Beratungsangebot aufmerksam machen“, erklärt Brigitte Weißmann, Leiterin des Referats Soziale Beratung bei der Caritas Regensburg.

Gleichzeitig fiel in den Armutswochen der Startschuss für die neu ins Leben gerufenen Caritas-Familienpatenschaften. Als Paten möchte der Caritasverband prominente Regensburgerinnen und Regensburger gewinnen, Familien eine kleine Freude zu bereiten. Den Beginn machte Regensburgs Oberhirte: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer übernahm die erste Caritas-Patenschaft für eine Regensburger Familie mit drei Töchtern im Alter von drei, fünf und neun Jahren. Die Familie ist seit einem Jahr bei der Caritas in Beratung; trotz Voll- und Teilzeitarbeit ist die finanzielle Lage angespannt. Die Eltern freuten sich sehr über die Unterstützung, die ihren Töchtern zugute kommt. Der Bischof hatte aber noch eine weitere Überraschung parat: „Ich besuche die Familie zu einem gemeinsamen Hausgottesdienst im Advent.“

Die Familienpatenschaften sind zunächst für ein Jahr geplant; jeden Monat soll ein Pate eine Familie glücklich machen. „In der Weihnachtszeit möchten wir mehr Patenschaften vergeben, um möglichst vielen Familien mit Kindern Wünsche zu erfüllen, die sie sich ansonsten nicht leisten könnten“, sagt Brigitte Weißmann. Die Allgemeine Sozialberatung sowie die soziale Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas Regensburg sind ganzjährig erreichbar, um Menschen mit finanziellen Problemen zu helfen. Der Caritasverband sieht aber auch die Politik in der Verantwortung: „Grundsätzlich haben wir in Deutschland ein gutes Grundsicherungssystem, das aber weiterentwickelt werden muss. Der Sozialstaat bietet Hilfe, aber es gelingt bisher nicht in ausreichendem Maß, Notlagen zu verhindern. In diesem Zusammenhang fordern wir von der Politik, die Lage sozial schwacher Menschen zu verbessern“, so der Caritasdirektor.

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