Jahresrückblick
Das Jahr 2019 brachte eine neue Heimat für die jüdische Gemeinde

04.01.2020 | Stand 13.09.2023, 1:53 Uhr
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Es war ein Freudentag, auf den in Regensburg nicht nur die jüdische Gemeine lange gewartet hat – sehr lange!

REGENSBURG 1938 wurde die Synagoge in Regensburg von den Nazis zerstört. 2013 konnte die jüdische Gemeinde die Pläne für eine neue Synagoge bei der Stadt einreichen, im Oktober 2016 wurde endlich der Grundstein gelegt – Joachim Wolbergs sagte damals: „Mit der heutigen Grundsteinlegung schließt sich eine Wunde in unserer Stadt, die in einer der dunkelsten Stunden unserer Stadtgeschichte geschlagen wurde.“ Am 27. Februar 2019 wurde die Synagoge dann endlich feierlich eingeweiht. Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Regensburg, Ilse Danziger, sprach damals von „einem historischen Moment für Juden in Regensburg, Bayern und Deutschland“. Der Bau der Synagoge hat rund neun Millionen Euro gekostet, ein erheblicher Teil wurde über Spenden finanziert. Spenden, die zeigen, dass jüdisches Leben in Regensburg einen festen Platz hat.

Die Freude, die die jüdische Gemeinde 2019 erleben durfte, wurde Anfang Oktober getrübt. Die tödlichen Schüsse, die ein mutmaßlicher Rechtsextremer am Mittwoch, 9. Oktober, nach dem Angriff auf die Synagoge in Halle an der Saale abgegeben hatte, haben auch Nachwirkungen in der Oberpfalz. Auch hier sorgt man sich nun noch mehr um jüdische Einrichtungen – noch mehr, denn auch in normalen Zeiten gibt es ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Ilse Danziger berichtete, dass man „in ständigem guten Einvernehmen mit der Polizei“ stehe. Während Veranstaltungen sei fast immer eine Polizeistreife vor dem Haus, zusätzlich habe man eine Sicherheitsfirma und eigene Sicherheitsleute für den Pfortendienst beauftragt.

Regensburg