Straffes Programm
Vom Heiligen Land bis zur Elbphilharmonie – die Domspatzen gehen auf Tour

17.05.2018 | Stand 28.07.2023, 13:30 Uhr
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Das musikalische Jahr der Regensburger Domspatzen hat Fahrt aufgenommen. Neben den beeindruckenden Liturgien im Regensburger Dom stehen mit Israel und der Elbphilharmonie Hamburg in diesem Jahr noch zwei außergewöhnliche Höhepunkte im Tournee-Kalender. In einer Pressekonferenz blickten Domkapellmeister Roland Büchner und Chormanager Christof Hartmann auf die zweite Jahreshälfte.

REGENSBURG Traditionell liegt der Schwerpunkt der Chorarbeit bei den Regensburger Domspatzen im ersten Halbjahr auf der Einstudierung der Gesänge für die Kar- und Osterliturgien im Dom. „In diesem Jahr werden wir aber diese Gesänge auch an den Originalschauplätzen singen können“, sagte Domkapellmeister Roland Büchner. Zum ersten Mal in der über .1.000-jährigen Geschichte des Regensburger Domchores werden von 5. bis 12. September insgesamt 85 Sänger eine Pilger- und Konzertreise ins Heilige Land unternehmen. Dann werden die Gesänge, die sonst jedes Jahr zu Weihnachten, in der Karwoche und an Ostern im Dom zu hören sind, an biblischen Orten wie Nazareth, Jerusalem, Bethlehem und am See Genezareth erklingen. „Damit geht auch mein Traum in Erfüllung. Das habe ich mir vor allem immer für unsere Jungs gewünscht. Diese Erfahrung wird sie in ihrer Persönlichkeit prägen und in ihrem Glauben bestärken“, sagte Büchner. Er freue sich besonders darüber, dass Bischof Rudolf Voderholzer die Schirmherrschaft für diese Reise übernommen habe und den Chor auch persönlich begleite. Auf der Reise sei außerdem ein Austausch mit Schülern und Chorsängern in Tel Aviv und Jerusalem geplant. Diese Begegnung mit Gleichaltrigen vor Ort sei dem Domkapellmeister wichtig. Mit den Schülern der Ironi Alef High School in Tel Aviv und dem Jerusalem Youth Chorus in Yad Vashem werde man gemeinsam musizieren. Neben dem Besuch der deutschen Schmidt-Schule würden die Domspatzen auch dem israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin anlässlich der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren gerne ihre Aufwartung machen. Sommerkonzerte und Arena-Beben

Doch zuvor stehen im Sommer noch zahlreiche andere Konzerte auf dem Plan. Am 14. Juli sind die Domspatzen zu Gast in der Dresdner Frauenkirche. Einen Tag später stehen sie zum ersten Mal bei den Altmark-Festspielen in Tangermünde auf der Bühne. Ein besonderes Heimspiel wird für die Spatzen der Auftritt in der Donau-Arena Regensburg. Unter dem Titel „Die Arena bebt“ sind sie dort am Samstag, 23. Juni in der 7. Mittelbayerischen Benefizgala zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Regensburg und der Big Band Convention Ostbayern zu am Samstag, 23. Juni zu hören. „Ich halte das für sehr wichtig, dass sich unsere Sänger ab und an in musikalisch eher ungewohnte Gefilde begeben“, erläuterte Büchner. Die künstlerischen Erfahrungen mit anderen Musikern und Künstlern auf der Bühne bringe jeden einzelnen weiter. Letztlich profitiere davon auch die Dom-Musik. In der Arena musizieren die Domspatzen zusammen mit einer Big Band und einem DJ. Höhepunkt der Gala ist das eigens für diesen Anlass arrangierte James-Bond-Medley für Chor, Orchester und Big Band.

Die Domspatzen in der Elbphilharmonie

Zur Tradition der Domspatzen gehört seit jeher die sogenannte „Herbstkonzertreise“. Diese beginnt in diesem Jahr mit einem Paukenschlag. Denn am 19. Oktober heißt es „von der Donau an die Elbe“ – der älteste Knabenchor der Welt trifft auf das wohl derzeit spektakulärste Konzerthaus der Welt! Die Elbphilharmonie gehört aktuell zu den begehrtesten Konzerthäusern der Welt. Musiker und Künstler, die sich zur Weltelite zählen, wollen dort auftreten. Zum Auftakt ihrer Herbsttournee gastieren die Regensburger Domspatzen am 19. Oktober um 20 Uhr im Großen Saal der Elbphilharmonie. Veranstalter dieses Konzertes ist der Verein „Freunde des Regensburger Domchors“ e. V.

Über den Verein, dem gegenwärtig über 1.000 Mitglieder angehören, wird die konzertante Tätigkeit des Chores abgewickelt. Als kleinerer Partner des Domkapitels unterstützt er auch als Träger der Stiftung Regensburger Domspatzen den Betrieb der gesamten Institution. Chormanager Christof Hartmann bezeichnete es als Geschenk und als Fügung, dass die Domspatzen in diesem spektakulären Konzerthaus ein Konzert geben dürfen. Angeregt und ermuntert durch Dominik Winterling, selbst ehemaliger Domspatz und heute Geschäftsführer´der Stiftung Elbphilharmonie, reichte Hartmann die Bewerbung dafür ein. Zunächst kamen Absagen. Aber am 23. März kam dann die Anfrage, ob „wir einen Termin wahrnehmen könnten, der kurzfristig frei geworden sei“, so Hartmann. Bei diesem Termin musste man nicht lange überlegen. Da ließ man gerne die Herbstreise einen Tag früher beginnen. Und der Domkapellmeister verspricht schon heute ein „Superprogramm“. Es werde die gesamte Bandbreite des Repertoires widerspiegeln. Geistliche Musik von Palestrina bis Mendelssohn, Duruflé und Rheinberger wird ebenso zu hören sein wie Madrigale von Lasso, Sololieder von Schubert, Volkslieder, romantische Chormusik von Dvořak und Brahms. Auch einen Ausflug in die Popmusik mit Songs von den Beatles, Abba oder Sting wird es geben. Und dann, nach dem Konzert in der „Elphie“ geht weiter zu wunderbaren Auftritten in St. Blasien (Schwarzwald), Mainz, Wuppertal, Emsdetten, Lüdinghausen und ins Saarland.

Regensburg