Kirchlicher Segen
Bischof Rudolf segnet neugestaltetes Frauen- und Kinderschutzhaus in Regensburg

20.04.2018 | Stand 20.07.2023, 16:54 Uhr
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Die Freude beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Regensburg ist groß. Auch wenn es länger gedauert hat als geplant, die Zeit des Umbaus und der Erweiterung des Frauen- und Kinderschutzhauses ist abgeschlossen. Am Donnerstag, 19. April, konnte Bischof Rudolf Voderholzer der Einrichtung im Beisein zahlreicher Gäste – unter anderem Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer – den kirchlichen Segen spenden. Das Haus bietet Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, mit ihren Kindern geschützten Wohnraum, Beratung und individuelle Hilfen.

REGENSBURG 275.000 Euro hat die gesamte Baumaßnahme gekostet. Ein großer Zuschuss kam dabei von der Aktion Sternstunden. „Ohne diesen Zuschuss wäre es nicht gegangen, die baulichen Voraussetzungen zu schaffen“, so Bischof Rudolf. Er kannte den Zustand des Frauen- und Kinderschutzhauses vor dem Umbau. Vor allem die sanitären Anlagen seien laut Bischof Rudolf am unteren Level gewesen. Sie wurden renoviert und erweitert, „jetzt ist es sehr schön geworden“. Auch einige zusätzliche Räume konnten geschaffen werden, zum Beispiel ein Gruppenraum für einen offenen Treff. Hier kommen die aktuellen Bewohnerinnen des Frauen- und Kinderschutzhauses mit ehemaligen Bewohnerinnen zusammen. „Die kommen sehr gerne immer wieder hierher“, so Mathilde Schraml, die Vorstandsvorsitzende des SkF Regensburg. „Das zeigt, unser Haus war für sie eine gewisse Zeit der Heimat“.

Bischof Rudolf: „Es braucht solche Schutzräume“

Bisher bot das Haus Platz für sieben Frauen und ihre Kinder. Jetzt ist ein weiterer Platz hinzugekommen. Immer noch zu wenig, denn der Bedarf ist wesentlich höher. „Besser wäre es, es bräuchte solche Häuser nicht“, machte Bischof Rudolf Voderholzer deutlich. „Aber so ist die Situation. In vielen Beziehungen kriselt es, Gewalt ist oftmals an der Tagesordnung. Frauen haben keine andere Möglichkeit als zu fliehen. Da braucht es solche Schutzräume für sie und ihre Kinder“. Dankbar zeigte sich Bischof Rudolf deshalb beim SkF und seinen vielen Ehrenamtlichen, die helfen, „weil geholfen werden muss“ – unabhängig von Herkunft, Weltanschauung und Staatsangehörigkeit.

Das Frauen- und Kinderschutzhaus

Seit 1990 besteht das Frauen- und Kinderschutzhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen in Regensburg. Während früher die Verweildauer der Zuflucht suchenden Frauen drei bis vier Monate betrug, liegt sie jetzt bei einem Jahr und mehr. Mathilde Schraml vom SkF nannte die angespannte Wohnungssituation in Regensburg als Grund dafür. Von Misshandlung betroffene Frauen können sich Tag und Nacht an das Frauen- und Kinderschutzhaus in Regensburg wenden unter Telefon 0941/ 562400, www.skf-regensburg.de/frauen-und-kinderschutzhaus.

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