„Kommt und singt mit bei uns!“
Starker Zuwachs bei den kirchlichen Chören im Bistum Regensburg

27.12.2017 | Stand 03.08.2023, 8:31 Uhr
−Foto: Foto: Bistum Regensburg

1986 existierten im Bistum Regensburg insgesamt 758 Chöre. 2016 zählte man 1.048. Besonders ist die Begeisterung für das gemeinsame Singen bei den jungen Menschen erkennbar: Vor 30 Jahren gab es lediglich 13 Jugendchöre, 2016 bereits 125.

REGENSBURG 1986 existierten im Bistum Regensburg insgesamt 758 Chöre. 2016 zählte man 1.048. Besonders ist die Begeisterung für das gemeinsame Singen bei den jungen Menschen erkennbar: Vor 30 Jahren gab es lediglich 13 Jugendchöre, 2016 bereits 125. Woran liegt es, dass – entgegen dem bundesweiten Trend - das Singen bei den Menschen im Bistum Regensburg so populär und sogar noch stärker ausgeprägt ist als noch vor knapp 30 Jahren? Welche Veränderungen sind bei den kirchlichen Chören erkennbar und warum „krönt“ der Gesang jeden Gottesdienst? Diözesanmusikdirektor Dr. Christian Dostal gibt darauf Antworten.

Dr. Christian Dostal über die Chorvielfalt im Bistum Regensburg: „Grundsätzlich kann man nicht sagen, dass sich im Bistum Regensburg keine Chöre auflösen. Es lösen sich schon welche auf. Aber dafür gründen sich auch sehr viele neue. In den letzten Jahren ist besonders zu beobachten, dass das Angebot immer vielfältiger wird. Wir haben nicht nur den klassischen Kirchenchor und den Kinderchor. Es gibt den Jugendchor, den Jungen-Erwachsenen-Chor, den Eltern-mit-Kind-Chor … Es gründen sich ganz viele verschiedene Ensembles, in denen viel mehr Menschen einfach Angriffsmöglichkeiten haben, um zu sagen: „Ja, da singe ich auch mit. Das ist das, was ich suche!“ Das ist vermutlich ein nicht zu unterschätzender Erfolgsgarant bei uns im Bistum.“

Dr. Christian Dostal zur Situation der kirchlichen Chöre im Bistum Regensburg: „Das Singen in kirchlichen Chören hat im Bistum Regensburg eine sehr lange Tradition. Zudem ist unser Bistum sehr ländlich geprägt. Grundsätzlich ist jede Pfarrei ein Kulturträger und hat seinen eigenen Chor oder sogar mehrere Chöre. Das Angebot in den Städten von Musikschulen etc. ist auf dem Land nicht so groß. Deshalb haben kirchliche Chöre nach wie vor enormen Zulauf.“

Dr. Christian Dostal zur Bedeutung der Musik in den Gottesdiensten: „Ein Gottesdienst ohne Musik ist zwar möglich, aber eine sehr traurige Veranstaltung. Das 2. Vatikanische Konzil hat extra darauf hingewiesen, dass die Eucharistiefeier die vornehmste Form dann annimmt, wenn sie mit Gesang verbunden ist. Das heißt: Musik erhebt die Herzen. Es viel einfacher das Lob vor Gott in gesungener Form zu tragen. Darum ist Musik für jeden Gottesdienst unheimlich wichtig.“

Aufruf des Diözesanmusikdirektors, sich in einem Chor zu engagieren: „Singen Sie mit!“

„Kommt und singt mit bei uns. Sie müssen nichts mitbringen, außer dass Sie gerne singen. Natürlich gibt es Spitzenchöre, in denen man etwas vorsingen muss. Aber das sind die allerwenigsten. Sie müssen auch keine Noten lesen können. Sie müssen Freude an der Musik haben. Vor allem bei Männerstimmen ist es so, dass ihnen im Stimmbruch irgendjemand sagt: „Du kannst nicht singen“. Und dann singen sie ihr Leben lang nicht mehr. Gerade in den Männerstimmen gibt es ein Defizit in vielen Chören, obwohl es so viele Männer gäbe, die toll singen können. Daher gilt: Jeder der Lust zu singen hat, ob Mädchen, Jungen, Frauen oder Männer, wer Lust hat zu singen, soll sich bei seiner Pfarrei oder dem örtlichen Kirchenmusiker melden und mitmachen!“

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