Kunst am Bau
Das Gedicht „Gemeinsam“ bereichert zukünftig den Eingangsbereich des Synagogenneubaus in Regensburg

12.12.2017 | Stand 31.07.2023, 19:25 Uhr
−Foto: Foto: Tom Kristen

Das Gedicht „Gemeinsam“ der jüdischen Dichterin Rose Ausländer wird in goldene Lettern gefasst das Atrium des Synagogenneubaus in Regensburg zieren. Dies hat eine Wettbewerbsjury in insgesamt drei Wertungsrunden am 1. Dezember entschieden.

REGENSBURG Der gesamte Wettbewerb, Entscheidungsprozess und Jurysitzung wurden vom Büro Dömges Architekten betreut. Als Fachpreisrichter waren geladen: Die Künstler Ludwig Bäuml , 1. Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz e.V., Paul Schinner und Jürgen Böhm. Die Künstlerin Helga von Loewenich und Architekt Volker Staab. Die Rolle der Sachpreisrichter erfüllten die Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg Ilse Danziger, der Vorsitzender Förderverein Neue Regensburger Synagoge e.V Dieter Weber und als Vertreter des Fördermittelgebers BBSR Bastian Wahler-Zak. Als sachverständige Berater nahmen der Kulturreferent Klemens Unger und Susanne Hauer, stellvertretende Leiterin der Welterbekoordination teil.

Zur Begründung der einstimmigen Entscheidung für den Entwurf von Künstler Tom Kristen führte das Preisgericht an: „Das Gedicht von Rose Ausländer spiegelt die Jüdische Geschichte wieder und betont die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft. Der gewählte Ort ist als Schnittstelle zwischen Stadtgesellschaft und Jüdischer Gemeinde gut gewählt. Die Mehrschichtigkeit der Arbeit bezüglich Symbolkraft und Raumwirkung wird besonders positiv gesehen.“

Der Wettbewerb „Kunst am Bau“ war ausgelobt worden, um die besondere Qualität des Projektes „Neubau der jüdischen Synagoge“ zu betonen. Nach Abschluss des Bauprojekts wird das Gedicht von Rose Ausländer als dreigängige goldene Spirale in ihrer Handschrift im Patio des Gebäudes hängen. Das Werk ist von außen gut sichtbar und ist für alle zugänglich und erlebbar. Rose Ausländers Worte appellieren an das die Menschen Verbindende, das Unausweichliche und das gemeinsam zu Erreichende und lenken den Blick während des Lesens nach oben in die Transzendenz.

Alle insgesamt acht Wettbewerbsbeiträge der Künstlerinnen und Künstler Oleg Kuzenko, Dietrich Förster, Alois Achatz, Sabine Straub, Alexander Rogl, Christine Sabel und Maria Meier sind ab 23. Januar bis Ende Februar 2018 im Untergeschoss des Besucherzentrum Welterbe zu sehen.

Hintergrund

Rose Ausländer (geboren am 11. Mai 1901 in Czernowitz, Österreich-Ungarn; gestorben am 3. Januar 1988 in Düsseldorf; geborene Rosalie Beatrice Scherzer) war eine aus der Bukowina stammende deutsch- und englischsprachige Lyrikerin. Sie lebte in Österreich-Ungarn, Rumänien, den USA, Österreich und Deutschland. Während der Zeit des Nationalsozialismus lebte sie zeitweilig im Ghetto und musste Zwangsarbeit leisten.

Regensburg